15.07.2018 - On the Road
Oh Mann, ohne Rolladen würde ich im Sommer keinen Morgen länger als 6 Uhr schlafen - furchtbar! Gähn, bin ich fertig - 4 1/2 Stunden Schlaf sind definitiv zu wenig für mich.
Leise machen wir uns fertig und verlassen auf Zehenspitzen um kurz nach 7 Uhr das Haus. Alles anderen im Haus schlafen noch und wir hoffen, dass wir niemand geweckt haben.
Ich befrage mal Google ob trotz Sonntag und der frühen Uhrzeit schon eine Bäckerei in der Nähe geöffnet hat. Die meisten sind noch geschlossen, nur die Eifel Bäckerei bietet schon Frühstück an. Also gut, einer reicht ja, dann nichts wie hin da.
Ein gratis Parkplatz wartet extra auf uns direkt vor der Tür, sehr gut, dann haben wir unser Gepäck im Auge. Wir setzen uns auf die gemütlichen Korbstühle vors Cafe und trinken erst einmal in aller Ruhe einen Kaffee. Dazu futtern wir Croissants und Brezeln, hach war das gut!
Wir kaufen noch etwas Proviant für unterwegs und eine halbe Stunde später kann die große Fahrt endlich beginnen.
Die Strecke zieht sich ewig und immer wieder kommen wir in dicken Verkehr und Stau, wirklich richtig ätzend heute!
Alle 2 Stunden fahren wir eine Raststätte an weil Melina heute ständig auf Toilette muss. Oh Mann, so sind wir morgen noch nicht da!
Dazu dieses ewige Stop and Go, ich muss mich ganz schön zusammenreißen sonst bekomme ich im Auto einen Anfall - so nervig! Die ganzen Autobahnen bestehen in Deutschland nur aus Baustellen und das Beste ist: die gibt es auch schon seit Jahren! Ausgerechnet zur Ferienzeit ist sowas dann natürlich doppelt nervig.
Um 13 Uhr sind wir gerade mal in Nürnberg/Feucht. So, Pippipause - alle Mann essen fassen! Im angeschlossenen goldenen M holen wir uns eine Kleinigkeit zum Mittagessen.
Wieder zurück auf der Autobahn geht jetzt gar nichts mehr - wir stehen und stehen - Hilfe, ich dreh durch!
Kurz vor der deutsch-österreichischen Grenze ist Markus schon ziemlich platt. Noch ne schnelle Pause und dann Endspurt!
Kaum haben wir die Grenze zu Österreich überfahren, wird die Landschaft um einiges schöner. Hier dominiert nicht mehr das unendliche Gewusel von Fahrzeugen und Häusern sondern die wunderschöne Natur und die Berge erstrecken sich hoch in den Himmel.
Auch der Verkehr ist schlagartig verschwunden. Wo sind die alle hin? Versteh ich nicht, bis zur Grenze war es noch ein heilloses Chaos und jetzt ist wie von Zauberhand alles weg. Ok, nicht drüber nachdenken, es ist gut so wie es ist. Selbst der Katschberg- und der Tauerntunnel lassen sich so ganz gechillt befahren, von Engpässen keine Spur. Allerdings haben sich hier die Wolken mittlerweile ganz schön aufgetürmt. Hinter dem Tauerntunnel gehen dann die Schleusen auf und es schüttet wie aus Eimern. Die Temperaturen gehen schlagartig auf 15 Grad zurück, Wahnsinn! Der Regen begleitet uns noch bis hinter die italienische Grenze. Hier hängen die Wolken wie riesige, weiße Wattebäusche in den Bergen fest.
Als wir kurz vor Udine an die Zollstation kommen, lässt sich die Sonne wieder blicken.
Die letzten 2 Stunden ziehen sich dann noch mal ewig hin. Wir können alle nicht mehr sitzen und Markus ist richtig müde. Gegen 20 Uhr muss ich mich mal meinem Handy widmen, denn jetzt werden in den USA die Resttickets für die Wave freigeschaltet. Tatsächlich sind an einem der uns möglichen Tage 8 Tickets frei! Aber eine Chance hat man trotzdem nicht, denn in weniger als 1 Minute ist alles weg! Wie bitte geht das, ich bin bestimmt nicht die langsamste im Tippen und man kann das Formular ja erst um Punkt 20 Uhr aufrufen! Wenn das nicht alles gepfuscht ist, fresse ich einen Besen! Menno!
Kurz darauf sind wir dann endlich am Ziel. Auch die Temperaturen sind wieder da wo sie hingehören. 27 Grad um 20.30 Uhr gehen voll in Ordnung. Warum auch immer, sogar die Rezeption hat noch geöffnet und da außer uns um diese Uhrzeit niemand mehr eincheckt, sind wir schon in 10 min fertig.
Während wir Mädels zu Fuß zum Platz laufen, fährt Markus mit dem Auto hinterher. Nö, wir haben für heute genug gesessen, bloß nicht mehr ins Auto rein!
Sieht ganz so aus als wäre hier noch einiges frei. Auch die Stellplätze auf dem Platz sind nicht so belegt wie in den letzten Jahren.
Wir werden schon erwartet, schon wieder ein neuer Vermieter. Warum wechseln die hier so häufig? Wir haben dieses Mal den Wohnwagen Nummer 1 direkt am Durchgang zum Waschhaus, sehr praktisch, da ist der Weg nicht so weit! Die Übergabe ist schnell erledigt und wir zahlen noch unsere Kaution von 50 € für die Toilette.
Heute passiert hier definitiv nicht mehr viel, wir sind alle ganz schön platt. Zusammen mit den Mädels beziehe ich unsere Betten und packe das Gepäck aus. Markus besorgt uns noch schnell 2 Pizzen bevor das Restaurant auf dem Campingplatz schließt. Leider hat der Supermarkt hier schon zu, Mist, wir brauchen aber auf jeden Fall noch ein paar Getränke!
Die riesige Pommespizza reicht für uns 3 Mädels und ist wie wir sie in Erinnerung hatten, Megalecker. Auch Markus Sardellenpizza ist ratzfatz verschwunden. Mein Mann hat es gut, er hat eine Flasche Rotwein, die zum Willkommen auf dem Tisch stand für sich ganz allein zum Trinken. Ich hab so einen Durst - also muss ich nochmal in den Supermarkt bevor der zumacht. Mensch, wie ich aussehe - Hilfe!
Mega verschwitzt, mit nassen Haaren und völlig übermüdet. Alles jammern hilft nichts, wir müssen uns beeilen sonst gibt es nichts mehr.
Die Mädels kommen zur moralischen Unterstützung mit. Zum Glück ist der Weg nicht weit und in nur 5 min sind wir bereits da. Schnell ein paar Getränke, Mückenkerzen und etwas Wurst und Käse fürs Frühstück geschnappt und dann nichts wie zurück. Schon auf dem Weg zurück leeren wir 3 eine 1 1/2 Liter Flasche - puuh, hatten wir einen Durst!
Oh, unser schöner Schuhladen - einen kurzen Blick, kann ich mir natürlich nicht verkneifen. Hach, haben die wieder schöne Schuhe, die müssen wir uns in den nächsten Tagen unbedingt nochmal genauer ansehen.
Als wir um kurz vor 233 Uhr wieder zurück sind, schnarcht Markus bereits vor sich hin. Na, das kann ja ne tolle Nacht werden!
gefahrene Kilometer: 950 km
Wetter: Deutschland schwüle 30 Grad - Österreich 15 Grad - Bibione perfekte 28 Grad!
Highlight des Tages: endlich angekommen!