13.-14.07.17 Urlaubsreif
Der letzte Tag vorm Urlaub. Hach, ich liebe das kribbelige Gefühl, Vorfreude pur! Aber wir haben heute noch genug zu tun. Die Liste ist endlos lang, mal sehen was wir alles schaffen. Während ich mir die Haare töne, schmeiße ich nebenbei eine Waschmaschine und einen Trockner an und mache den Proviant für unterwegs fertig. Anschließend noch mit der Großen, die nicht mitfährt zum Einkaufen - Kind will ja schließlich auch was essen. Zum Getränkecenter, zur Bank und in die Apotheke. Ganz wichtig, denn mein Mann ist leidend und das ist etwas, dass wir im Urlaub gar nicht gebrauchen können!
Schnell auf dem Rückweg zum Aldi Holzkohle und Grillsachen besorgen, dann ab nach Haus zum Packen. Wie immer packt Markus seine Sachen zusammen und ich den ganzen Rest - Na ja, dann bin wenigstens ich dann selbst Schuld wenn was vergessen wird.
In der Zeit wo ich am Räumen bin, bügelt der Hausherr die restliche Wäsche - wunderbar, denn das schaffe ich definitiv nicht mehr. Zu Guter Letzt fahren wir noch auf den Friedhof eine Kerze aufstellen und zu meiner Mutter Tschüß sagen und schwupps ist 19.30 Uhr. Huch, doch schon so spät? Jetzt aber nichts wie ab nach Hause. Während ich noch Geld für Michelle verstecke, packen die Mädels schon mal die Kühltasche und Markus lädt das Auto voll.
Jetzt kommt der unangenehme Teil vom Urlaub - Abschied von meiner Großen. Ich hasse Abschiede - schnell Augen zu und durch. Sie sitzt auf der Außentreppe und schaut ganz traurig aber höchstwahrscheinlich rattert es bei ihr schon was sie alles für die Party braucht. Hm, na ja - zum Glück werde ich es nicht erfahren.
Um 20.40 Uhr können wir endlich fahren. Alles ist verstaut und einigermaßen gut untergebracht. Ich schwinge mich hinters Lenkrad und los gehts. Das Fahren ist ziemlich mühsam, die A3 ist voller Baustellen und der Verkehr trotz der schon fortgeschrittenen Stunde nicht wirklich prickelnd. Eigentlich dachte ich noch je später es wird desto leerer wird es aber davon ist heute mal so gar nichts zu merken. Kurz vor Herzogenaurach stehen wir dann noch geschmeidige 9 Kilometer im Stau - nach super!
Gegen 00.30 Uhr machen wir an der Raststätte Aurach Süd eine Stopp. Ich muss mir dringend mal die Beine vertreten. Melina und ich verschwinden dann noch in den Toiletten und kaufen auf dem Rückweg von den 2 50 Cent Gutscheinen zwei Milchkaffee. Da ich jetzt wieder fit bin, beschließe ich noch ein bisschen weiterzufahren. Ab hier werden die Baustellen noch schlimmer und es gibt kaum ein Stück Straße wo man mit normaler Geschwindigkeit fahren kann. Wirklich nicht zu glauben warum muss man alle Baustellen gleichzeitig aufmachen anstatt die nacheinander abzuarbeiten?! An einer ziemlich unübersichtlichen Stelle steht dann auch noch die Polizei mitten auf dem Überholstreifen mit 4 ineinander gekrachten Autos ohne Blaulicht und Warnschild! Bis 3.15 Uhr quäle ich mich die Autobahn entlang, dann geht definitiv nichts mehr. An der Raststätte Rosenheim übergebe ich das Steuer an Markus. Schnell nochmal raus und etwas herumlaufen, das tut nach der langen Sitzerei richtig gut. Die Mädels futtern noch die belegten Brote und Käsewürfel, dann geht es weiter.
Ich übergebe das Steuer an Markus und lege mich in meinem Sitz zurück. Doch schon nach nur 1 Stunde wundere ich mich warum alles so ruhig ist. Mein Mann ist auf einen Rastplatz gefahren und schläft! Ich glaub es nicht, wenn er schlafen kann, sitzt er neben mir und trinkt Energydrink und wenn er fahren soll, schläft er! Nach 30 min geht es dann endlich weiter - allerdings wieder nur 1 Stunde und schon sind wir wieder auf dem nächsten Rastplatz am schlafen. So kommen wir heute nicht mehr an! Draussen regnet es! Na wunderbar, das passt zu meiner Stimmung!
Markus schläft bis 5.30 Uhr, wie kann man in der Sardinenbüchse nur so fest schlafen, ich leider nicht und so spiele ich etwas mit dem Handy herum.
Wieder fahren wir 1 Stunde weiter und es kommt wie es kommen muss, mein Mann muss schon wieder ruhen! Ich glaube, er wird alt! Beim nächsten Mal ist es wohl doch besser einen Zwischenstopp einzuplanen, ich kann die ganze Strecke schließlich nicht ganz allein fahren. Während Markus mal wieder vor sich hinsägt, bin ich hellwach und gehe mit Lissy etwas in die Raststätte. Es gibt einen riesigen Andenkenshop und wir vertreiben uns dort etwas die Zeit. Nach ein paar Stretching Übungen ist mein Göttergatte dann um 8.30 Uhr endlich wieder so weit, dass er weiter kann. Schnell noch volltanken - MannohMann, der Diesel kostet hier 1,39 €, ganz schön teuer!
Endlich erreichen wir danach den Tauerntunnel, bezahlen unsere 11,50 € Maut und landen bei 13 Grad mitten in wolkenverhangenen Bergen - na toll!
Mittlerweile sind wir in Italien und wie immer zieht sich das letzte Stück wie Kaugummi. Markus müsste dann mal dringend austreten und am Straßenrand steht hinter den Leitplanken ein Dixie Klo nach dem Anderen - nur Raststätten kommen keine mehr. Endlich sind wir von der Autobahn runter und zahlen nochmal 11,40€ Maut. Ich gebe meinem Mann einen 20€ Schein und er lässt mal eben 2 € Wechselgeld fallen. Natürlich geht das Auto nicht auf, da wir viel zu dicht am Automaten stehen. Prima - dann kostet diese Strecke heute mal 13,40€ - passt irgendwie alles zur Fahrt!
Kurz vorm Ziel kommt uns eine endlose Autoschlange entgegen - mindestens 6 Kilometer Stau - alles fahren bei dem Wetter vom Strand weg.
Durch unsere Trödelei erreichen wir erst um 11 Uhr den Campingplatz. Hurra - wir sind endlich da!
Da alle Parkplätze besetzt sind, wartet Markus im Auto und ich gehe mit den Mädels zur Anmeldung.
Wir müssen nicht lange warten, allerdings werden alle Ausweise benötigt und ich schicke Melina zu Markus seinen Ausweis holen. Sie ist auch ziemlich schnell wieder da aber nasse Crocs und Fliesen vertragen sich nicht und so klatscht sie mit Handy voran voll auf die Seite. Ach du je, das fehlte jetzt noch als krönender Auftakt. Zum Glück hat sie sich nur ein bisschen die Haut abgeschürft und auch ihr Handy ist heil geblieben. Hoch lebe die Panzerfolie!
Wir bekommen die Armbändchen verpasst, die Campingausweise, die noch nie einer sehen wollte und den Ausweis fürs Auto. Während die Mädels Markus erlösen damit er endlich auf die Toilette kann, gehe ich noch an die Kasse nebenan die Kurtaxe in Höhe von 11,60 € zahlen und endlich dürfen wir rein.
Wo die Wohnwagen liegen, wissen wir noch. Hm, wo ist denn unsere Betreuerin?! Markus geht sie überall suchen. Nach einer Weile findet er sie glücklicherweise, denn offiziell sind die Wohnwagen erst ab 16 Uhr bezugsfertig. Wir bekommen sofort den Schlüssel und sogar noch einen 2. Sonnenschirm. Anschließend zahlen wir noch die 50 € Kaution für die Toilette und 35 € Endreinigung.
Jetzt flott das Auto leer geräumt und die Betten bezogen. Na Prima, das Einzigste worum sich mein Mann kümmern sollte, war das große Spannbetttuch und das liegt jetzt natürlich zu Hause in der Schublade!
Mir ist jetzt alles wurscht - ich bin hungrig und müde - genau in der Reihenfolge.
Da sich mittlerweile alle Wolken verzogen haben, knallt die Sonne wieder vom Himmel - pünktlich zu unserem Urlaubsstart. Und so beschließen wir zur Feier des Tages in der Pizzaria auf dem Platz etwas zu Essen.
Wir finden ein freies Plätzchen auf der Terrasse und geniessen erst einmal das schöne Wetter und das Nichtstun. Melina und Lissy bestellen sich ein Wiener Schnitzel mit Pommes und Markus und ich je eine Pizza.
Wir bekommen eine riesige, sehr leckere Pizza die noch nicht mal auf den Teller passt. Auch Melinas Schnitzel ist riesig, bei dem Anblick ist Lissy froh, dass sie die Kinderportion bestellt hat. Markus sieht noch ziemlich fertig aus - komisch, dabei hat er am Meisten geschlafen! Nachdem wir alle ziemlich gesättigt sind und ich brav 45,80 € bezahlt habe, spazieren wir noch in den Supermarkt gegenüber um Toilettenpapier, Kokosnuss und Getränke zu kaufen. Zurück am Wohnwagen legt sich Markus aufs Bett und schläft augenblicklich ein - wie kann man nur so verschlafen sein!
Nö, das Wetter ist wieder richtig super, wir Mädels packen unsere Taschen und marschieren zum Strand. Wir bekommen ein Plätzchen direkt am Wasser. Allerdings bekomme ich den Sonnenschirm nicht richtig verbuddelt, immer wieder fliegt er weg. Ach was solls, dann eben ohne Schirm! Während die Mädels direkt ins Wasser stürmen, muss auch ich noch etwas Augenpflege betreiben. Hach, ist das schön in der Sonne - ich liebe es!
Lissy will dann natürlich unbedingt die Airlounge ausprobieren, die ich letzte Woche im Aldi gekauft habe. Es dauert eine ganze Weile bis wir den Dreh mit dem Befüllen raus haben aber dann funktioniert es super. Lissy lässt sich direkt häuslich darauf nieder.
Ich schnappe mir meine Wasserhängematte und muss auch mal das Meer testen. Puh, ganz schön kalt - aber vermutlich bin ich nur aufgeheizt von der Sonne. Wenn man einmal drin ist, ist es einfach herrlich. Ich könnte ewig hier liegen und mich sanft von den Wellen schaukeln lassen. Lissy ist mir ins Wasser gefolgt und nimmt die Hängematte in Beschlag. Also gut, ich wollte sowieso noch meine Gopro im Wasser testen.
Ich bin ja immer wieder erstaunt wie gut die Bilder sind, die aus dem kleinen Kasten rauskommen.
Brr, jetzt aber noch ne Runde sonnen, langsam wird mir das Meer zu frisch. Auf dem Handtuch schlafe ich dann glatt mal richtig fest ein und werde von meinem eigenen Geschnarche wach. Hm, auf dem Rücken schlafen, ist definitiv nichts für alte Frauen! Das Meer ist jetzt viel ruhiger als noch vor ein paar Stunden. Am Ufer wurde eine Feuerqualle angespült, vermutlich von dem starken Wellengang heute vormittag. Ich wate etwas durchs Wasser, nachdem ich aber auf einen Krebs getreten bin, beschließe ich es für heute gut sein zu lassen. Lissy und Melina haben hinter unserem Lager ein riesiges Loch gebuddelt - am Strand werden eben auch Teenager nochmal zu Kindern.
Gegen halb 7 Uhr schlendern wir gemütlich zum Wohnwagen zurück. Markus wacht gerade erst auf. Wie will der denn heute Nacht noch schlafen?
Wir Mädels springen jedenfalls erst mal unter die Dusche, der Sand klebt auf der Haut und in den Haaren.
Was stellen wir denn heute Abend feines an? Wir beschließen einfach nur ein bisschen in die Fußgängerzone zu gehen - für was Größeres sind wir alle noch etwas zu lädiert.
Oh ja, mein geliebter Schuhladen hat geöffnet. Natürlich müssen wir mal einen kurzen Blick reinwagen. Für richtig zu schauen bin ich heute einfach zu Müde!
Wir bummeln bis zu unserer Lieblingseisdiele Paradice. Hier steppt wieder der Bär. Ist schon der Wahnsinn, was hier immer so los ist - eine richtige Goldgrube. Allerdings ist die Auswahl auch grandios und das Eis schmeckt hier einfach am Besten!
Nachdem die Pflaster, die ich Zuhause in der Apotheke gekauft habe, nur wenig Wirkung zeigen und mein Mann leise vor sich hin jammert, spazieren wir anschließend noch in die Apotheke um Diclofinac in Tablettenform zu kaufen.
Die Stechmücken hier sind lästig wie im letzten Jahr. Nur das die Biester dieses Jahr richtig dreist sind. Ich habe schon mindestens 3 Stück in meinem Gesicht zerschlagen. Zum Glück laufen alle hier um sich schlagend in der Gegend herum, sieht bestimmt merkwürdig aus wenn sich jemand dauernd selbst ins Gesicht schlägt. Die Mädels besuchen auf dem Rückweg noch ihr geliebtes Kindercasino und müssen natürlich ein paar Euros verzocken. In der Zwischenzeit gehen Markus und ich noch in den Family Supermarkt und kaufen einige Getränke, Weintrauben, Frischkäse, Brot und Mozzarella. Hier draußen ist es doch einiges günstiger wie auf dem Platz.
Zum Abschluß des Abends schauen wir uns noch eine Weile Shrek, da Musical an, das heute auf dem Campingplatz aufgeführt wird. Es ist, wieder einmal grandios gemacht!
Zurück am Wohnwagen essen wir alle noch ein paar belegte Brote. Anschließend sind wir definitiv bettreif. Da wir kein Spannbettuch haben, benutzen wir eben Bettbezüge als Spannbettücher, das klappt zum Glück einwandfrei!
Schnell noch ein kleine Katzenwäsche und dann nichts wie schlafen.
Um 22.50 Uhr geht heute das Licht aus.
Gute Nacht!