05.04.2014 - Fußball, Shopping und der Zauberberg
Um 7.30 Uhr ist die Nacht zu Ende. Während ich mich noch wie vom Zug überrollt fühle, springt Susi schon im Bad herum und föhnt sich gut gelaunt die Haare.
Ich brauch da morgens etwas länger. Ohne kalte Dusche ist mein Kreislauf noch im Tiefschlaf.
Ein Blick aus dem Fenster hilft da auch schon mal. Petrus sorgt für einen tiefblauen Himmel und viel Sonnenschein. Susi schaut freudestrahlend aus dem Fenster und ruft - guten morgen Barcelona. Ah ja!
Um kurz vor 9 Uhr sitzen wir in dem nur 10 Schritte entfernten Frühstücksraum.
Wir ergattern ein Tisch am Fenster und futtern uns einmal quer durchs Buffet. Wir beginnen den Tag mit Rührei, Baguette, Minibrötchen mit Nutella, Marmelade, Käse, Wurst und natürlich den megaleckeren Schokodonuts. Außerdem bedienen wir uns an den frischgepressten Säften und ich bestelle noch eine Kanne Kaffee - für meinen Koffeinbedarf. Danach sind wir megasatt und haben Kalorien von vermutlicher einer ganzen Woche vertilgt.
Während ich im Zimmer meine letzten Sachen zusammensuche, will Susi noch auf dem Dach ein paar Fotos machen. Leider war das Pooldeck um diese Uhrzeit noch geschlossen. Da müssen wir wohl später nochmal rauf.
Um 9.30 Uhr kanns dann endlich losgehen.
An unserer Metrohaltestelle Girona gehts einmal unterirdisch quer durch Barcelona. Unser erstes Ziel: der Disney Store an der Avinguda Diagonal.
Ich muss da noch einen Versprechen einlösen.
Wieder über der Erde sind wir in einem schicken, ziemlich neuenTeil von Pedralbes gelandet.
Die Gartenanlagen vor den großen Mietshäusern sind alle sehr gepflegt und mit vielen Palmen und exotischen Pflanzen begrünt.
Es gibt großzügige Fahrradwege und Bürgersteige, die von den Einheimischen rege als Sportfläche genutzt werden.
An diesem Samstagmorgen sind zahllose Jogger und Radfahrer unterwegs.
Tja, welche Richtung ist es denn nun? Auch der Zeitungsverkäufer vom Kiosk weiß nicht so recht wo wir hin müssen. Aber wenigstens die Richtung kann er uns anhand der Hausnummern zeigen.
Auf der anderen Seite der Hauptstraße kommen wir an vielen Geschäften vorbei. So ziemlich jede Kette, die Rang und Namen hat, finden wir hier.
Unsere Adresse stellt sich als riesiges Einkaufscenter heraus: das L'illa Diagonal.
Der Disney Store ist dank der Reklame am Schaufenster auch schnell gefunden.
Der Shop selbst ist relativ klein, wir werden aber natürlich trotzdem fündig.
Susi und ich kaufen uns jeweils ein großes Minikissen und ich nehme noch eine Müslischale mit. Außerdem haben es uns die schönen Mickey-Maus Shoppertaschen angetan - die können auf keinen Fall hängen bleiben.
Na ja und wo wir schon mal hier sind, müssen wir natürlich auch das Einkaufszentrum ein wenig erkunden.
Susi wandert in den ersten Stock zu Zara weiter und ich werde mir mal im Untergeschoß den Primark ansehen.
Der Primark ist riesig und ähnlich wie der H&M.
Ich kaufe mir endlich eine Sonnenbrille mit Etui, Nagellack, Haarklammern und Socken. Auch Susi, die kurze Zeit später dazustößt, nimmt noch ein paar Socken und Unterwäsche mit. Der Zara war wohl nicht so der Renner.
Auf dem Rückweg zur Metro statten wir auch Benetton noch einen Besuch ab. Die haben ja total süße Kindersachen. Während ich eine Weile rumstöbere, verschwindet Susi in den Umkleidekabinen und wird ergattert eine schöne Strickweste. Wenn wir hier noch länger bleiben, könnte das teuer werden.
Da wir ohnehin schon fast Mittag haben, müssen wir jetzt langsam mal los.
Wir wollen ja schließlich auch noch was sehen. Kurz vor der Metro kommt uns ne komische Tante auf Rollschuhen entgegen, ganz in rosa mit kurzem Röckchen und bauchfreiem Top. Ach du liebe Zeit - der dicke Bauch ist komplett behaart - die Tante entpuppt sich als Onkel - ein Ballerina auf Rollschuhen - sehr schick!
Die Metro befördert uns zur Haltestelle Collblanc, in die Nähe des Camp Nou.
Als großer Fußballfan muss Susi natürlich bei dem Heimatstadion vom FC Barca mal nach dem Rechten schauen.
Was hier auf den Straßen los ist, ist der Hammer. Erst heute abend um 18 Uhr soll der FC Barcelona gegen Real Madrid spielen also in 6 Stunden und jetzt tobt schon der Bär. Unzählige Fans in Fan-T-Shirts mit Tröten und Hüten bewaffnet strömen Richtung Stadion.
Nach dem Weg fragen ist überflüssig.
Einfach immer der Meute hinterher und wir können das Stadion nicht verfehlen.
Das Stadion selbst ist riesig, hier haben rund 100.000 Menschen Platz und so wie es aussieht, ist es heute abend ausverkauft.
Bei Preisen ab 80 € aufwärts für die Karte kein schlechtes Geschäft.
Schade, dass wir nicht reinschauen können. Außer ein paar Fotos ist für uns hier heute nichts zu holen - eine Besichtigung im Stadion ist nur außerhalb der Spielzeiten möglich.
Auf dem Rückweg zur Metro laufen uns ein paar nette kleine Boutiquen über den Weg und wir können natürlich nicht nein sagen.
Während ich mir eine schöne Kette aussuche, macht Susi größere Geschäfte und schleppt den halben Laden zur Theke. Um ihr Outfit zu vervollständigen, rupft sie einer Schaufensterpuppe noch schnell den Schal vom Hals.
Die Angestellte an der Kasse findet das nicht so komisch und schimpft auf spanisch herum - wir könnten keinen Schal von der Puppe kaufen. No Espanol! und schon klappt es und der Schal wandert in die Tüte - manchmal ist es doch gut, dass wir kein Spanisch verstehen.
Direkt nebenan ist ein Zara - mal sehen was es hier so schönes gibt. Erst finden wir nichts - aber ihr wisst ja wie das ist, Frauen müssen erst einmal warm laufen und während Susi wieder Richtung Umkleiden verschwindet, wühle ich mich durch die ganzen Kindersachen.
Schließlich kauft Susi sich noch eine Bluse und 2 Shirts und ich für Melina ein T-Shirt mit Short und für Lissy ein Minnieshirt. Das heißt - ich kaufe und Susi bezahlt. Ich hab zwar meine Kreditkarte dabei aber nur eine Kopie von meinem Ausweis und hier geht nichts ohne Personalausweis. Na ganz toll!
Jetzt sind wir total bepackt mit Taschen und Tüten. Da wir keine Lust haben wie die Packesel durch Barcelona zu traben, gehts erst einmal zurück zum Hotel.
Gegen 14 Uhr sitzen wir an unserem Pool auf der Dachterasse des Hotels und stören ein Liebespärchen in ihrer Zweisamkeit.
Die Terasse ist der Hammer. Dicke Kissen und Liegestühle zum entspannen und dazwischen ein paar Palmen. Total gemütlich. Schade, dass dafür bei einem solchen Städtetrip zu wenig Zeit bleibt.
Wir nutzen die Gunst der Stunde um Marion zu Hause ein Geburtstagsständchen zu singen. Auch meine Schwester Uschi wird noch gratuliert denn wir haben heute direkt zwei Geburtstagskinder.
Dann brechen wir auch schon wieder auf
Trotz des wirklich riesigen Frühstücks könnte ich schon wieder eine Kleinigkeit essen - echt schlimm! Zwei Häuser neben unserem Hotel befindet sich eine Markthalle - die jetzt um 15 Uhr leider gerade schließt.
Menno, die wussten bestimmt, dass ich mein Kaloriensoll für heute bereits erfüllt hab! Na dann kaufen wir wenigstens noch kalte Getränke.
Wir laufen von hier zu Fuß zur Casa Mila, das nur wenige Straßen weiter ist.
Oh nein, das Haus ist komplett verhüllt - müssen die das ausgerechnet jetzt renovieren?
Nur von einem einzigen Schornstein auf der Dachterasse lugt noch etwas heraus.
Also gut, dann werden wir uns Barcelona eben von oben anschauen.
Mit der Metro fahren wir zur Station Parallel und von dort aus fährt uns die Zahnradbahn direkt zur Seilbahn Telferic.
Wir buchen den Roundtrip für 10,80 € und lassen uns den Montjuic hochschaukeln.
Im allerletzten Moment steigt noch ein Opi mit in unsere Kabine. Du liebe Zeit, ich hab ja wirklich nichts gegen ältere Menschen - aber der hier stinkt bis zum Abwinken!
Ich kann den schönen Ausblick kaum genießen weil mir total schlecht ist. Der Gute schüttelt dauernd mißbilligend mit dem Kopf und hält seine abgewetzte Aktentasche fest umkrallt auf dem Schoß.
Trotzdem ist die Aussicht von hier oben phänomenal und Susi versucht durch die verkratzten Fenster ein paar brauchbare Fotos zu schießen.
An der Endstation zahlen wir brav unsere 5 € Eintritt und dürfen ins Castillo Montjuic. Der Montjuic trägt den Spitnamen "Zauberberg" - ein Überbleibsel aus römischer Zeit, als auf der Spitze noch ein Jupitertempel stand.
Die Aussicht von dem alten Gemäuer auf das Meer und den Hafen ist wunderschön. Und die Sonne lässt die Wellen im Meer glitzern.
Unten liegt ein Tuischiff vor Anker - ja damit fahren ist bestimmt auch nicht schlecht.
Die Ruhe hier oben ist nach der Hektik der Stadt geradezu ohrenbetäubend. Außer dem Stimmengemurmel der Leute zirpen nur noch ein paar Grillen vor sich hin.
Hinter uns steigt irgendwo aus dem Wald eine große Rauchsäule auf - es brennt! Dicke Rauschschwaden machen sich am Himmel breit. Ein Hubschrauber umkreist die Stelle um die Lage zu checken - gut, dass der Brand weit genug weg ist.
Wir umrunden die Festung und lassen uns auf der Mauer der anderen Seite genüßlich nieder. Die Stadt liegt uns zu Füßen und wir genießen die Aussicht auf das nicht enden wollende Häusermeer.
Irgendwie riecht es hier die ganze Zeit schon nach Reis und Hühnchen. Ob ich schon Halluzinationen hab weils heute mittag nichts gab?
Als ich Susi nach ner Weile beichte, dass ich schon gebratene Hühnchen rieche,
lacht sie sich kaputt. Sie hatte auch schon an Erscheinungen gedacht weil sie den Geruch auch nicht mehr aus der Nase bekommt.
Allerdings ist hier oben beim besten Willen nichts Eßbares zu finden.
Wir beschließen den Rückweg anzutreten.
Mit der Seilbahn lassen wir uns auf halbe Höhe zum Aussichtspunkt Mirador schaukeln.
Der schön angelegte Park dort wird von unzähligen Palmen und Agarven eingerahmt. In der Mitte steht ein kaskadenartiger Brunnen.
Mir würde es hier besser gefallen wenn es nicht ganz so voll wäre. Immer mehr Touribusse spucken Touristen aus - grausam. So machen wir schnell ein paar Fotos vom Hafen und flüchten dann zurück zur Gondel.
Diesmal haben wir mehr Glück, wir haben die ganze Kabine für uns allein. So legen wir schön unsere Füße hoch und genießen die wunderschöne Aussicht ins Tal.
Viel zu schnell spuckt uns die Bahn an der Avinguda de Miramar wieder aus.
Dort nehmen wir die Hauptstraße Richtung Tal.
Da wir uns ganz in der Nähe des Olympiageländes befinden, wollen wir natürlich auch dort noch kurz halt machen.
Haben wir uns so gedacht - ist aber gar nicht so einfach. Ringsherum sind jede Menge Gärten und auf unserer komischen Karte ist absolut nicht zu erkennen wo es denn jetzt eigentlich lang geht. Ist ja alles ganz nett mit dem Grün aber die reinsten Irrgärten.
Dank eines netten Joggers finden wir es dann aber doch. Das Stadion, das an ein römisches Forum erinnert, war 1992 während der Olympischen Spiele die Hauptspielstätte. Heute ist es das Heimatstadion von Espanyol, Barcelonas zweiter Fußballmanschaft und Erzrivalen von Barca. Daher versperren Gitter den Zutritt zu den heiligen Hallen.
Am Haupteingang des Stadions fällt uns als erstes ein großer Turm ins Auge: der Torre Calatrava. Der 136 m hohe Kommunikationsturm soll mit seiner Form an einen Athleten mit einer olympischen Fackel erinnern.
Das ganze Gelände ist riesengroß und sehr sauber. Was uns extrem auffällt, hier ist so gut wie nix los! Haben die Spanier keine Lust auf Sport?
Wir machen jedenfalls mal wieder Fotos ohne Ende bis wir uns endlich losreißen können.
Durch weitere Irrgärten suchen wir uns einen Weg nach unten zum Palau Nacional. Es ist wirklich schon so viel am blühen. Sogar die Rosen haben schon ihre Blüten offen.
Im heißen Sommer ist es hier oben bestimmt angenehm kühl.
Zu unserem Glück lugt immer mal wieder der Turm des MNAC (Kunstmuseum) durch die Blätterdächer. Dadurch finden wir trotz mangelnder Schilder aus dem Wirrrwarr auf den richtigen Weg zurück. Soll mal einer sagen Frauen hätten keinen Orientierungssinn.
Durch verschiedene kleine Gärten mit Wasserkaskaden kommen wir an Rolltreppen, die zum Palau nach oben führen. Hab ich schon gesagt, dass ich Rolltreppen liebe - Himmlisch nach der Lauferei! Gemütlich lassen wir uns auf den ganzen Treppen bis ganz nach oben rollen.
Der Palau ist schon ziemlich eindrucksvoll und wer auf Museen und Kunst steht, ist hier mit Sicherheit auch richtig. Für mich ist sowas ja nix und ich bin ziemlich froh, dass Susi mit Museen auch nichts anfangen kann.
Wir sind genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.
Es ist 19.10 Uhr die Sonne scheint golden und die Magic Fountain hat gerade ihre Arbeit begonnen also perfekt.
Wir genießen die tolle Aussicht und lassen unsere Knipskästen wieder glühen. Das hier ist definitiv einer meiner Lieblingsplätze in der City.
Ich könnte hier stundenlang sitzen und der immer wechselnden Fontäne zusehen.
Zum guten Schluß mache ich noch ein Video mit meinem Handy für meine Kids zu Hause. Die Mäuse wollen ja auch sehen was Mama so den ganzen Tag macht.
Über die wunderschöne Avinguda de la Reina Maria Christina kommen wir zurück zum Placa d'Espanya.
Oh Mann so langsam rieche ich dieses Huhn nicht nur - ich sehe sie auch - überall fliegen, gebratene Hühner - HUNGER!
Gut, dass von hier aus die Metro zum Place Catalunya fährt. Mit Hilfe von Susis Reiseführer lassen wir uns dort zu einem Restauranttip an der Ramblas de Catalunya führen.
Das Ciudad Condal ist eine Tapasbar und jetzt um 20.30 Uhr schon brechend voll und dass obwohl es erst seit 30 Minuten geöffnet hat. Wir wühlen uns durch die Menschenmenge und sind überrascht, dass es hier drin viel größer ist als es auf den ersten Blick aussieht.
Alle Plätze sind belegt - als wir schon aufgeben wollen, wird genau vor unserer Nase ein Tisch frei - Hurra!
Susi verschwindet erst einmal auf der Toilette. Das Personal hier ist etwas merkwürdig, erstens schauen die ziemlich komisch und zweitens bequemt sich kein Mensch mal was abzuräumen. Alles ganz merkwürdig.
Als Susi dann wieder da ist, muss ich auch mal den Weg zu den Damenräumen antreten.
Der kulinarische Traum endet aprupt als ich wieder nach oben komme: Weg - alles Weg!
Susi weg, Kameratasche weg - alle weg! Haben wir doch woanders gesessen? Ich laufe ne Weile wirr in die ganzen Räumen herum - versteh ich nicht - wir saßen doch eben hier auf dem Platz - oder doch nicht? Wie war das mit den gebratenen Hühnchen? Die Pärchen, die jetzt an "unserem" Tisch sitzen, schauen mich schon ganz irritiert an. Hilfe!
Meine Rettung winkt auf einmal über die Köpfe hinweg vom Eingang aus: Susi!
Sie lacht sich halbtot - ich muss wohl ziemlich dumm aus der Wäsche geguckt haben.
Oh nein, hier ist doch tatsächlich "Wait to be seated", dass haben wir eben vor lauter Menschen gar nicht gesehen.
Menno, wir saßen doch so gut - unser schöner Tisch!
Wir sind wohl aufgeflogen weil wir zu Zweit an einem Vierertisch saßen - jetzt versteh ich auch warum die Kellner eben so komisch waren.
Susi hat uns schon einen Tisch reserviert aber wir müssen noch 40 min warten - seufz! Und dabei riecht es hier so gut.
Also laufen wir noch ein bißchen draußen herum. Vor einem Starbucks versuchen wir unser Glück mit dem Wlan - leider braucht man aber dafür ein Code - nur für Starbucks Gäste - war ja wohl nix - auch beim Burger King gegenüber haben wir kein Glück damit.
Auf dem Weg zurück kommen wir noch an einem schönen Brunnen vorbei, der uns mit seinem Lichtspiel ein wenig die Zeit vertreibt.
Auch Obama begegnen wir kurz vor unserem Restaurant noch. Der soll hier wohl mal gegessen haben und natürlich ist das die beste Werbung fürs Restaurant.
Knurr! Wenn ich nicht langsam was zu Essen bekomme, falle ich unschuldige Passanten an.
Rechzeitig gegen 21 Uhr sind wir zurück und tatsächlich wird unser Tisch gerade frei - na endlich!
Die Speisekarte ist komisch und bringt uns zur Verzweiflung - ist zwar alles in Englisch - wir verstehen aber nur Bahnhof! Der Kellner ist auch keine große Hilfe weil er eigentlich nur Spanisch spricht.
Schließlich bestellen wir Flueta with ham and cheese, Potatos with Garlic and spicy sauce, grilled mushrooms und Flueta Mallorca sausages with cheese.
Was kommt sind Baguettebrötchen mit Schinken (ohne Käse?) und ein Baguette mit einer Käse-Würstchensauce - Hä?
Wir machen ziemlich blöde Gesichter. Im Nachhinein klar: Flueta = Baguette. Hinterher ist man immer schlauer.
Und vor allem wo ist der Käse bei dem Schinken? Der Koch in der Küche hat sich bestimmt gedacht, die bekloppten Touris verstehen eh nix und das hab ich gerade übrig.
Es wird ein ziemlich lustiger Abend. Wir müssen ständig über unsere eigenen Gesichter lachen. Susi bestellt sich als I-Tüpfelchen noch einen halben Liter Sangria und weil ich sowas ja nicht mag, muss sie den auch ganz alleine trinken.
Nachdem ich auf einem Nachbartisch einen leckeren Fleischspieß entdecke, ändere ich meine Taktik und zeige dem Kellner das Objekt meiner Begierde. Ich bekomme ein zwei-Euro großes Mini-Steak auf Brot - garniert mit einem aufgespießten Basilikum - ein Schiff. Mein dummes Gesicht hätte ich gerne mal gesehen.
Ich muss so lachen, dass ich mich total verschlucke . Zur Verteidigung der Tapasbar muss ich sagen: es war trotzdem alles wirklich megalecker!
Wir haben gelacht bis uns die Tränen kamen, so viel, dass wir schon befürchtet haben, dass uns gleich einer rausschmeißt.
Zum Abschluß des Abends genehmige ich mir noch einen Non-coffee Frappucchino Choclate im nahegelegenen Starbucks. Jetzt bekommen wir auch den Wlan Code und verschicken unsere Fotos und Videos an die Daheimgebliebenen.
Da wir so vollgefuttert sind, gehen wir zu Fuß nach Hause.
Am angeleuchteten Casa Batlo kommen wir natürlich ohne Fotos nicht vorbei. Das sieht Nachts mindestens genauso schön aus wie bei Tag.
Susi hat ein Ministativ dabei und bekommt damit tolle Fotos hin.
Was sie den ganzen Tag in ihren 2 megaschweren Taschen so mit sich rumschleppt ist sowieso der Wahnsinn. Ich hätte spätestens nach 2 Stunden Rücken!
Mittlerweile haben wir schon 23.15 Uhr und ich freue mich jetzt richtig auf mein gemütliches Bett im Hotel - mein Rücken bringt mich trotz meiner Minitasche noch um!
Auf einmal schmeißt sich eine Riesenameise mitten in meinen Weg - es macht bumm - klatsch und ich liege auf allen Vieren mitten auf der Straße. Vorsichtig begutachte ich meine Hose und meine Brille - alles ganz!
Ein Blick in Susis Gesicht und um meine Fassung ist es geschehen - ich muss wieder so lachen, dass ich gar nicht mehr weiterlaufen kann. Fragt sie mich doch allen Ernstes, ob ich beim nächsten Mal nicht langsamer fallen kann!
Was ein Glück, dass nicht mehr so viele Leute unterwegs sind, die das Drama hier mitbekommen haben - wie peinlich!
Um 23.45 Uhr sind wir mit viel Gelächter endlich im Hotel.
Arbeitsteilung ist wieder angesagt: Susi lädt alle Bilder auf die Festplatte und ich schreibe brav an unserem Bericht weiter.
Um kurz nach halb eins, falle ich ein letztes Mal für diesen Tag - diesmal allerdings ins Koma.
Gute Nacht!