07.05.18 - Glasgow Sightseeing und Shopping
Der Wecker steht mal wieder auf 7.30 Uhr aber ich bin schon wieder 10 min vorher wach. Mensch, irgendwie hab ich gar nicht gut geschlafen. Hier sind so viele Pollen in der Luft und ich muss in einer Tour niesen, das Bett ist viel zu klein und überhaupt bin ich alle paar Minuten aufgewacht.
Hilfe - wie seh ich denn aus? Meine Augen sind richtig zugeschwollen - so was doofes! Erst mal kalte Kompressen und duschen. Ich brauche heute morgen eine ganze Weile bevor ich einigermaßen wiederhergestellt bin.
Um viertel nach 8 Uhr flitzt Markus schnell nach unten um die Parkuhr vorm Hotel zu füttern denn ab 8.30 Uhr benötigt man ein Parkticket. Nicht, dass wir noch ein Knöllchen bekommen. Die Parkpreise sind hier ganz schön gesalzen - 1 Std Parkuhr kostet schlappe 4 GbP - gut, dass das gestern umsonst war! Jetzt wo das erledigt ist, gehen wir erst einmal entspannt frühstücken.
Der Frühstücksraum ist im Untergeschoß und für das Hotel eigentlich viel zu klein. Dementsprechend voll ist es natürlich um diese Uhrzeit. Ich reserviere uns mal lieber einen Platz und lasse Markus vorgehen - wie sich herausstellt war das auf jeden Fall die beste Option. Nur kurz darauf ist nämlich alles komplett besetzt.
Das Frühstück ist absolut identisch mit gestern außer das der Osaft nicht wie Saft sondern nach Wasser schmeckt - igitt! Auch mein Latte Macchiato ist eher eine Latte wie ein Macchiato. Naja, aber es gibt Nutella fürs Toast, genau das brauche ich jetzt! Der Chinese vom Nachbartisch zieht in einer Tour lautstark seine Nase hoch - Bah, als Erwachsener sollte man eigentlich wissen wie man sich benimmt.
Wir trinken noch unsere wirklich heißen Getränke aus und dann nichts wie weg hier. Schade, wir müssen schon Abschied nehmen von dieser tollen Stadt.
Wir schnappen uns noch schnell unser Gepäck, checken aus und schon gehts weiter.
Auch heute scheint wieder die Sonne. Nur um diese frühe Uhrzeit ist es noch etwas frisch.
Brigitte führt uns nach Westen quer durch die Stadt. Heute morgen ist ganz schön viel Verkehr, gut, dass heute Bank Holiday, ein Feiertag in Schottland ist, sonst wäre bestimmt noch mehr los. Nach 20 min Irrfahrt, inklusive mehrerer Patzer von unserem Navi, parken wir in der Parallelstraße des Portobello Beach. Hier wartet schon ein kostenloser freier Parkplatz auf uns, so liebe ich das!
Ups, ganz schön windig hier, brrr, sogar richtig frisch - schnell die Jacke rauskramen. Markus friert, klar er hat ja auch nur seine dünne Sweatjacke angezogen. Anstatt sich seine warme aus dem Koffer zu holen, zittert er lieber vor sich her - und ich dachte aus dem Alter ist man irgendwann raus.
Nur einmal um die Ecke und schon stehen wir auf der wunderschönen Strandpromenade - nach der riesigen Stadt fast wie in einer anderen Welt.
Wieder einmal können wir über die Schotten nur mit dem Kopf schütteln. Viele laufen auch hier leicht bekleidet mit Tshirts, Shorts, Sommerkleidchen und Sandalen herum. Selbst kleine Kinder hüpfen mit nackigen Beinen umher - so abgehärtet kann doch kein Mensch sein!
Der Strand ist megabreit und der Sand, den ich natürlich direkt mal testen muss, ist richtig schön weich. Herrlich, so stellt man sich eher das südliche Europa vor. Ich wusste gar nicht, dass Schottland so schöne Strände hat - nur etwas wärmer dürfte es sein.
Wir spazieren die Promenade entlang. Das heißt, ich spaziere, Markus nörgelt. Ihm ist der Wind viel zu kalt. Einige Cafes haben ihre Tische rausgestellt und wir müssen uns doch wundern wie viele draußen frühstücken. Ich dachte ja wirklich immer, ich wäre da hart im Nehmen aber das hier wäre selbst mir zu frisch.
Wirklich sehr hübsch hier, kleine Cafes und Eisdielen wechseln sich mit Strandzugängen und Spielplätzen ab. Ich setze mich eine Weile auf die Strandmauer und beobachte ein paar Kinder, die mit den Füssen durchs Wasser rennen. Markus hat sich auf die Parkbank dahinter gekuschelt und träumt in der Zeit von 30 Grad.
Auf dem Rückweg legt der Wind nochmal ne Schippe drauf und bläst uns heftig um die Ohren - ein richtiger Bad Hair Day. Mensch, mir gehen meine Haare auf den Geist - ich sehe ja gar nichts mehr.
Ungefähr 45 Minuten später sind wir durchgefroren wieder am Auto - hach ist fein warm hier drin!
So, nächster Halt Rosslyn Chapel. Schottland ist auf jeden Fall auch das Land der kurzen Strecken - es gibt überall etwas schönes zu sehen auch ohne, dass wir weit fahren müssen.
25 min später sind wir dann auch schon da. Der Parkplatz ist schon mal ganz schön voll. Na, jetzt bin ich ja mal gespannt. Als Fan von Dan Brown mussten wir hier natürlich auf jeden Fall vorbeifahren. Denn diese Kapelle spielt im Buch Sakrileg eine wichtige Rolle und auch Teile des Films wurden hier gedreht.
Mit 9 Gbp pro Person dürfen wir die heiligen Hallen betreten.
Die Chapel, die im Jahr 1446 von Sir William St. Clair gegründet wurde, ist genau nach unserem Geschmack. Schön verspielt und mit vielen detaillierten Steinmetzarbeiten. Markus taucht geradewegs in die Welt der Templer und Freimaurer ein. Wir umrunden die Kirche und schauen uns erst einmal alles genau von Außen an.
Auf dem Außengelände ist eine Grabstätte des 4. Grafen aus rotem Sandstein zu sehen.
Die Fassade ist wunderschön mit Rosen verziert und überhaupt ist alles ziemlich verschnörkelt, so schön! Wir machen einige Selfies mit unserer Gopro. Witzig wie doof die Leute immer schauen wenn man mit der Kamera spricht. Die denken bestimmt wir wären plemplem - na dem will ich mal nicht widersprechen!
Hinter der Kapelle sitzt eine kleine Schulklasse im Gras und zeichnet. Es gibt bestimmt schlechtere Plätze für den Kunstunterricht.
Jetzt bin ich aber mal gespannt wie es drinnen aussieht.
Durch den Haupteingang mit den wunderschönen Wasserspeiern kommen wir nach drinnen. Wowh, ist das toll hier drin. Die komplette Decke ist mit Steinrosen verziert und überall wurden Figuren in die Wand eingearbeitet. Wahnsinn, was für eine Geduldsarbeit.
Richtig gut gefällt uns die gedrehte "Lehrlingssäule". Der Steinmetzlehrling, der diese geschaffen hat, wurde durch einen Traum inspiriert und hat in Abwesenheit seines Meisters diese Säule gemeißelt. Bei seiner Rückkehr hat dieser den Lehrling in einem Eifersuchtsanfall getötet - vermutlich weil das Werk des Lehrlings wesentlich kunstvoller wurde wie sein eigenes.
Auch die bunten Fenster hier drinnen sind sooo schön.
Über eine sehr steile Treppe gehen wir nach unten in die Krypta. Dieser älteste Teil der Kapelle wurde wahrscheinlich als Werkstatt genutzt ansonsten ist es hier ziemlich schlicht und mit dem oberen Bereich überhaupt nicht zu vergleichen. Außerdem ist es hier ganz schön frisch. Also lieber wieder nach oben.
Markus gefällt die Kapelle hauptsächlich weil viele Arbeiten einen Bezug zu den Freimaurern haben. Ich muss sagen, dass sie das definitiv interessanter macht.
Hm, und wo ist jetzt der Friedhof? Irgendwo hatte ich doch gelesen, das man sich den unbedingt noch anschauen sollte. Da frage ich doch direkt mal im Visitor Center nach. Ein riesiger, rothaariger Schotte zeigt mir den Weg zum Friedhof und dem ehemaligen Rosslyn Castle. Direkt vorm Parkplatz gehen wir links eine abschüssige Straße runter. Hier sind wir ganz allein. Richtig schön ruhig nach dem ganzen Trubel in der Kapelle. Puh, riecht das hier nach Zwiebeln. Das sind bestimmt diese merkwürdigen weißen Blumengewächse am Wegesrand.
Der Friedhof ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt und in die Neueren kommt auch problemlos rein. Der interessante und historische Bereich ist leider mit einem dicken Vorhängeschloss verschlossen. Schade, so mache ich nur ein Foto über die Mauer rüber.
Hier biegen wir links ab und laufen eine Weile durch den Wald. Nach ca 5 min kommen wir an eine Brücke, die mit einem Tor verschlossen ist. Hm, geht es hier etwa nicht weiter?
Vorsichtig öffne ich das Tor - oh, nicht verschlossen. Jetzt bin ich neugierig was es da zu sehen gibt. Direkt hinter der Brücke erreichen wir die Ruinen des Rosslyn Castle. Viel ist davon nicht mehr übrig geblieben.
Der gut erhaltene Teil kann leider zur Zeit nicht besucht werden - eine dicke Eisenkette zeigt unmissverständlich privaten Besitz an. Schade, sieht eigentlich ziemlich interessant aus.
Durch einen Tunnel in der dicken Außenmauer der Ruine kommen wir in den davorliegenden Teil aber hier gibt es leider nichts interessantes mehr zu sehen also machen wir uns auf den Rückweg.
Nur 15 min später sind wir wieder an unserem Auto. Mittlerweile ist es wieder richtig heiß geworden. Ich glaube, wir müssen dringend für Getränkenachschub sorgen und ich suche im Navi den nächsten Tesco in der Nähe. Der ist auch schnell erreicht und wir wären auch eigentlich genauso schnell drin wenn Markus nicht wieder eine kostenlose Parkplatzbesichtigung einlegen würde. Menno, anhalten, ich hab Hunger!
Wir steuern als erstes die Warmtheke an und suchen uns ein paar leckere Hähnchenkeulen raus. Während Markus die bestellt, muss ich mal eben Ralf anfragen welche Würstchen wir für ihn mitbringen sollen.
Leider erreiche ich ihn nicht und so schreibe ich Susi an, in der Hoffnung, dass sie die Nachricht schneller liest. Als wir uns gerade eine Stange Baguette organisieren, klingelt mein Handy. Gut, dass er mich doch noch erreicht hat, denn ich hätte glatt die falschen mitgebracht. Neben den Würstchen lachen mich noch ein paar Thunfischsandwiches an, ja , darauf hab ich jetzt richtig Hunger. Noch schnell ein paar Getränke in den Einkaufswagen und schon sind wir fertig. So, jetzt aber nichts wie ab nach Glasgow denn da wollen wir ja auch noch etwas sehen.
Brigitte lotst uns mal wieder sehr merkwürdig und so kommt es wie es kommen musste, wir landen in einer Sackgasse. Zugegebenermaßen mit einer tollen Aussicht aber drehen müssen wir trotzdem. Entweder kommt dieses Navi mit dem Linksverkehr nicht klar oder Schottland ist einfach nicht ihr Land!
Auf dem Weg zurück hält uns ein Bauarbeiter an, der wissen möchte wo wir denn herkommen. Ihm ist wohl aufgefallen, dass wir etwas hilflos durch die Baustelle hier gekurvt sind. Er zeigt uns den richtigen Weg und wünscht uns noch einen schönen Tag. Wirklich nette Menschen hier. Gut, dass er uns die Richtung gezeigt hat, denn unsere Brigitte läuft gerade zur Höchstform auf und schreit uns mehr oder weniger an wir sollen sofort wenden. Ruhe jetzt, sonst dreh ich dir den Hals rum!
Kurz vor der Autobahn halten wir an einem Rastplatz und futtern unsere Hähnchenkeulen und Sandwiches - mmh, schmeckt das lecker!
Die nächste Stunde fahren wir in immer dichterem Verkehr Richtung Glasgow - gut, dass ich nicht fahren muss, denn das hier ist ganz schön anstrengend. Hinter einer mehrspurigen Autobahnbrücke müssen wir abfahren. Unser Navi ist auch hier wieder völlig überfordert und schickt uns gleich mehrmals im Kreis. Wir landen schliesslich in der Parkzone 2 des Flughafens und müssen erst einmal 2 GbP zahlen um hier wieder rauszukommen - Menno!
Aber wenigstens sind wir hinter dem Parkplatz endlich am Ziel angekommen. Wir raffen unser komplettes Gerümpel zusammen und gehen erst einmal zum einchecken.
An der Rezeption werden wir gefragt ob wir ein Fahrzeug haben, denn das muss auf jeden Fall registriert werden. Von den 8 GbP fürs Parken stand in der Hotelbeschreibung beim buchen jedenfalls nirgends etwas. Na super, wenn ich das gewusst hätte, hätten wir das Auto zuerst abgegeben.
Na ja, jetzt ist es zu spät. Einer der Aufzüge bringt uns in den 2. Stock zum Zimmer 225. Auch hier erwartet uns das gleiche Bild wie in den anderen Hotels zuvor. Gleiche Möbel, gleiche Aufteilung - nur das Bett ist zum Glück wieder etwas größer und komfortabler.
Wir machen uns etwas frisch und beschliessen dann das Auto hier stehen zu lassen und lieber den Glasgow Express in die Innenstadt zu nehmen. An der Rezeption holen wir uns einen groben Stadtplan und laufen die 5 min bis zum Busterminal. Der City Express steht schon bereit und kostet 12 GbP pro Person mit offener Rückfahrtzeit. Wunderbar, dann brauchen wir uns um Parkplätze schon mal keine Gedanken zu machen. Und das Fahren ist einiges stressfreier. Der Busfahrer gibt ganz gut Gas und so steigen wir nur 20 min später am St. Georges Place mitten in der City wieder aus.
Oh, hier sind auch richtig schöne Gebäude, nicht ganz so wie in Edinburgh aber auf jeden Fall auch ganz nett. Hätte ich so gar nicht erwartet, da ich im Vorfeld immer gelesen habe, das Glasgow einiges moderner wäre.
Mir soll es Recht sein, denn so gefällt es mir auf jeden Fall besser.
Zuerst zieht es uns in die nahegelegene große Fußgängerzone, die man gar nicht verfehlen kann - immer nur den Menschenmassen hinterher. Mittendrin entdecken wir dann das große Hard Rock Cafe - oh schön, nichts wie rein. da.
Der RockShop ist hier ganz schön groß und dementsprechend ist auch die Auswahl um einiges besser als in Edinburgh. Oh, der bordeauxfarbene Sweater ist ja mal richtig schön, endlich mal ne andere Farbe als immer nur grau. Den nehme ich doch glatt für meine Große zuhause mit. Markus entdeckt ein schönes Shirt im Militarylook,das auch noch richtig super passt. So, jetzt noch schnell einen Pin für Adolf und schon sind wir fertig.
Och Mist, da hab ich doch schon wieder meine ADAC Karte im Hotel vergessen - wo hab ich nur meinen Kopf?! Das hätte sich heute ja mal richtig gelohnt, aber es hilft kein hätte, dann muss das Zeugs jetzt eben ohne Rabatt mit - Ärgern hilft da nicht viel.
Anschließend bummeln wir die Fußgängerzone bis zur Buchanan Galerie rauf. Hier gehts nur noch nach links weiter. Ich frage mich wo denn hier wohl der Primark ist, denn da würde ich mit Sicherheit einiges für Melina und Lissy finden. Die komplette Straßenkreuzung auf der anderen Seite ist gesperrt. Zuerst sieht es so aus als würde dort restauriert aber dem ist nicht so. Nach genauerem Hinsehen, sehen wir, dass dort alles abgerissen wird. Ok, dann nehmen wir eben die Geschäfte in der anderen Richtung der Fußgängerzone noch etwas genauer unter die Lupe.
Durch den Hintereingang des H&M landen wir wieder auf der richtigen Straße. Oh, die haben ja hier einen Homeshop und sooo schöne Sachen, da könnte ich glatt so einiges mitnehmen. Markus ist richtig froh, dass unser Gepäck limitiert ist. Mensch, ist der Laden groß. Das wäre was für meine Mädels, die würde ich hier nicht mehr rausbekommen.
In der Fußgängerzone stürmt Markus einen Dieselshop, der lohnt sich aber nicht wirklich denn die Hosen sind hier viel zu teuer.
Eine Weile hören wir noch 2 Straßenmusiker zu, die sind richtig gut und warten wohl nur darauf noch entdeckt zu werden.
Schon ziemlich nah am anderen Ende der Fußgängerzone müssen wir natürlich auch noch einen Blick in die schöne Princess Passage werfen.
Die sieht nicht nur von außen sondern auch von innen wirklich nett aus aber es ist hier absoluter Totentanz - höchstens eine handvoll Leute schlendern herum. Überhaupt stehen sich hier in vielen Geschäften die Verkäufer die Beine in den Bauch. Außer im H&M war eigentlich nirgends was los.
Durch einen der vielen Torbogen kommen wir zum Royal Exchange Place mit einem großen Cafe direkt neben der Gallery of Modern Art. Die Modern Art können sie behalten - ich stehe definitiv nicht auf solchen Museen, die Gebäude in denen sie sich meistens befinden, finde ich dafür umso schöner.
Die Reiterstatue des Duke of Wellington davor trägt heute als Hut einen Leitkegel, der ihm von Unbekannten aufgesetzt wurde. Der Kegel wurde wohl auch schon mehrmals entfernt aber irgendwer schafft es immer wieder das Teil auf seinen Kopf zu setzen. Welcher Verrückte kommt wohl auf solche Gedanken und wofür bitte soll das gut sein?
Der Kontrast zwischen den alten Gebäuden und den verspiegelten Glasflächen der modernen Geschäfte finde ich richtig schön. Nur ein paar Meter weiter landen wir auf dem zentralsten Platz der City, dem Georges Square.
Gesäumt von mehreren Reiterstatuen und einem Obelisk steht das wunderschöne, viktorianische Rathaus.
Überall sitzen Einheimische, die das schöne Wetter genießen und mittendrin spielt eine Hippiebraut baarfuß Gitarre. Wir machen ein paar Fotos mit unserer 360 Grad Kamera, wovon ein paar ganz witzig werden.
Von hier aus schieben wir uns die steile Straße zur Cathedral Street nach oben. Puh, ganz schön anstrengend.
Hier oben kommen wir an der riesigen Strathclyde Uni vorbei. Das Gelände ist unüberschaubar und besteht aus so vielen Gebäuden, dass wir schon bald den Überblick verloren haben. Die gemütlichen Grünflächen davor sehen auf jeden Fall sehr schön aus, kein schlechter Platz zum studieren.
Auf der anderen Straßenseite erreichen wir dann auch die Glasgow Cathedral. Der modern gepflasterte Platz davor ist megasauber - sieht alles ziemlich neu renoviert aus.
Die Kathedrale selbst ist leider geschlossen - auch die Nebeneingänge sind zu. Aber das war jazum Glück nicht der Hauptgrund warum ich hier hoch wollte.
Hinter der Kathedrale sehen wir auf dem Berg die Nekropolis. Markus stöhnt, er will nicht schon wieder einen Berg nach oben. Kein Jammern, los jetzt, schließlich sind wir genau dafür hier hoch gekommen auch wenn er das eigentlich gar nicht wusste.
Vorbei an 2 süßen Häuschen und über die Bridge of Sighs, der Seufzerbrücke, kommen wir in die Stadt der Toten.
Der Friedhof wurde zuerst als Naherholungspark für die Glasgower angelegt und genutzt, erst 1831 wurde er nach dem Vorbild des Père Lachaise in Paris umgestaltet.
Viktorianische Pavillions, Gruften und Denkmäler schmiegen sich an den Hügel - ein wirklich schöner Ort!
Viele berühmte Bürger von Glasgow haben sich hier ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt. Heute finden hier nur noch selten Begräbnisse statt, denn nur wessen Familie bereits einen Bereich besitzt, darf hier beerdigt werden.
Wir bestaunen unzählige Mausoleen und Monumente.
Schnaufend schiebe ich mich den Berg bis ganz nach oben. Wowh, was für eine Aussicht. Ganz Glasgow liegt uns zu Füßen. Meine Güte, ist die Stadt groß!
Auch hier oben packen wir nochmal unsere 360 Grad Kamera aus bevor wir langsam zurück in Richtung Innenstadt zurückgehen.
Die Läden auf der High Street machen keinen sehr guten Eindruck. Die Meisten sind mit dicken Eisengittern verbarikadiert - sehr vertrauenerweckend. Scheint auf jeden Fall nicht die beste Gegend zu sein.
Auf der anderen Straßenseite entdecken wir ein tolles Mural auf einer Häuserwand, sowas gefällt mir ja richtig gut.
An der Ingram Street geht es wieder nach Rechts. Hier sind viele kleine Cafes, die zum Sitzen einladen. Ja, das würde mir schon gefallen, allerdings haben wir Hunger und da reicht eine Tasse Kaffee definitiv nicht.
An einem größeren Parkplatz wurden auch mehrere Häuserwände mit verschiedenen Waldszenen verschönert.
Auf jeden Fall einiges schöner als hässliche graue Wände.
Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Fußgängerzone. Oh, hier ist ja auch eine Patisserie Valerie, hm, die Törtchen waren wirklich sehr lecker aber uns gelüstet es jetzt eher nach Fleisch!
In der Fußgängerzone sehen wir mehrere Restaurants mit Biergärten, die aber bei dem schönen Wetter alle hoffnungslos überfüllt sind. Schade, aber was entdecke ich denn da Feines? Hier gibts ja einen TGI Friday! Da wollte ich schon immer mal rein, der wird doch jetzt direkt mal getestet.
Auf Nachfrage bekommen wir einen Fensterplatz. Die Bankreihen sind so eng, das wir uns regelrecht reinschieben müssen. Viel Essen ist nicht, sonst bleiben wir nachher hier stecken. So - Hunger - Essen!
Während wir warten, muss ich mal schnell die Toilette aufsuchen. Selbst die ist hier stilvoll mit einer Harley dekoriert.
Die Bedienung schleppt unsere beiden Half Rack Baby Back Ribs an. Das ganze wird in einer Jack Daniels Sauce mit Pommes und Kohlsalat serviert. Mmmh, schmeckt das lecker. Mir läuft gerade schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Markus versteht gar nicht warum er noch nie Baby Ribs probiert hat - das kommt direkt mal auf seine Liste für den nächsten USA Besuch.
Unsere Rechnung zeigt 43 Gbp mit Getränken an. Markus zahlt mit Karte und unterschreibt ohne Brille die Quittung. Erst als wir draußen sind, stellen wir fest, dass uns 8 Gbp zu wenig berechnet worden sind - sowas haben wir ja auch noch nicht erlebt!
So, jetzt aber zurück, wir müssen noch Ordnung in unser Gepäck bringen. Mittlerweile sind alle Geschäfte geschlossen. Zum Glück ist der Busbahnhof in der Buchanan Street nicht weit weg und dank Google Maps auch schnell gefunden. Auch jetzt steht der Glasgow Express schon wieder bereit und außer uns gibt es nur noch einen weiteren Passagier. Um diese Uhrzeit werden hier anscheinend alle Bürgersteige hochgeklappt.
Kurz vor 22 Uhr sind wir zurück im Hotel.
Schnell noch mit dem Auto an die danebenliegende Tankstelle und dann nur wenige Meter weiter zum Car Rental Return.
Die Begutachtung des Wagens geht ziemlich flott - einmal drumherum, fertig. Noch schnell ein letztes Abschiedsbild von unserer Sardinendose bevor wir zu Fuß die paar Meter zum Hotel zurücklaufen.
Um 22.30 Uhr packen wir den Koffer zum dritten Mal um, irgendwie kommt mir das Teil ziemlich schwer vor. Markus schleppt den Koffer in die Lobby zum Wiegen. Mist, 1,2 Kilo zu schwer. Wir räumen noch ein paar Sachen um ins Handgepäck, so wird es hoffentlich schon passen.
Um 23.30 Uhr geht dann endlich das Licht aus. Die Nacht ist heute kurz!
Wetter: morgens früh ziemlich frische 8 Grad und windig, ab 11 Uhr 27 Grad und schön sonnig
Gefahrene Kilometer: 124 Kilometer
Gelaufene Kilometer: 12,6 Kilometer
Highlight des Tages: Rosslyn Chapel und Nekropolis Glasgow
Hotel: Holiday Inn Express Glasgow Airport
Preis: 92 €
Hotelbewertung: Hotel direkt am Flughafen gelegen und mit überdachten Weg mit diesem verbunden. Trotz Lage erstaunlich ruhig. Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet und sauber. Bett war sehr bequem. Parkplatz kostet pro Nacht 8 Gbp. Frühstück gab es entgegen der Informationen an der Rezeption bereits ab 4 Uhr!