04.10.2012 - Wasserfall und Rutschenspaß

Der Morgen beginnt eigentlich wie immer. Vorsichtig die Augen auf. Alle Knochen wieder an die richtige Stelle sortieren und dann völlig verpennt ins Bad tappen. Heute kommt unglücklicherweise dazu, das sehr dunkle Wolken am Himmel sind. Ich kann sie nicht mehr sehen!
Ja, ich weiß, der Wetterbericht hats ja vorausgesagt - aber Himmel noch mal - kann der sich nicht mal vertun?
So kommt es, dass wir alle rumtrödeln und erst um kurz nach 10 Uhr das Haus verlassen.
Unser erster Weg führt uns nach Triberg. Mitten im Hochschwarzwald - dafür müssen wir doch glatt 45 Minuten Bergauf-, Bergabkurven.

Um kurz nach 11 Uhr rollen wir mitten in Triberg auf einen Parkplatz, der doch glatt extra für uns frei geworden ist. Es gibt doch noch nette Menschen!
Wir haben gerade das Parkticket gezogen, da geht der Himmel auf und es fängt an zu schütten. Na prima - war ja irgendwie fast schon klar. Das beste ist dann auch noch, dass Michelle mir mitteilt, dass sie weder eine Jacke noch einen Schirm dabei hat! Es ist doch wohl nicht zu fassen! Ändern kann ich es jetzt sowieso nicht mehr - da muss sie wohl durch.
Zum Glück hält sich der Schauer noch in Grenzen und ist schnell wieder vorbei.
Auf der Hauptstraße im Ort ist ein Andenkenladen neben dem Anderen - und einer ist kitschiger wie der Andere!
Allgegenwärtig sind die Kuckucksuhren und Wetterhäuschen in allen nur erdenklichen Größen

Aber wie das so ist. Wir Erwachsene finden es Megakitschig, die Kids finden es toll und die ganzen Horden von Japaner, die hier im Ort zu finden sind, kaufen wie die Verrückten!
Am Ende der Hauptstraße beginnt der Weg zu unserem eigentlichen Ziel: den höchsten Wasserfällen Deutschlands.
Natürlich geht es auch hier nicht ganz umsonst aber mit 7,50 € für uns alle ist es wenigstens kein allzu teurer Spaß. Außerdem kaufen wir an der Kasse noch einen Beutel Erdnüsse zum Füttern der ganzen Eichhörnchen hier.
Das Zeug wirkt wirklich Wunder. Nur ein Wort von mir, dass alle Eichhörnchen weglaufen und die Kids sind ganz leise und schleichen den Weg entlang.

Dafür werden sie dann aber auch belohnt und schon ein paar Meter den Berg hoch, sehen wir wieder eine Horde Japaner mit Kameras knipsen. Das kann dann ja wohl nur eins bedeuten. Und richtig: da sind sie - ein paar ganz putzige Exemplare. Melina reißt schnell die Tüte auf und schleicht sich immer die Nuss vor sich haltend an.
Nachdem das Tierchen wohl beschlossen hat, dass Melina als ungefährlich eingestuft werden kann, pierscht es sich ran und schwups, hat es die Nuss aus ihrer Hand gemopst. So schnell kann man ein Kind glücklich machen.
Jetzt wollen wir uns aber erst mal unserem eigentlichen Ziel widmen: den Fällen.

Der untere Teil des Wasserfalls ist von der Plattform direkt am Fuß sehr schön zu sehen. Leider bleibt uns nichts erspart und es nieselt schon wieder - Igitt!
Michelle würde jetzt am liebsten wieder gehen - aber wir wollen den Berg noch weiter hoch auf die Brücken über die Fälle. So müssen wir mal wieder einen Berg hochdrücken. Bei dem ganzen Gefuttere der letzten Tage, fühle ich mich danach wenigstens etwas besser.
Die Brücke besteht aus nassen, glitschigen Holzplanken. Vorsichtig balancieren wir uns in die Mitte und stehen vor einer weiteren Stufen der Fälle - nicht ganz so spektakulär wie der untere aber dank des nassen Wetters der letzten Wochen immer noch ganz schön eindrucksvoll.

Lissy und ich wollen unbedingt noch zur nächsten Brücke nach oben - aber Michelle streikt und beschließt in der Wetterhütte auf dem Weg zu warten bis wir wieder unten sind.
Na los, meine Weiber - eine weiter schaffen wir noch. Die Wege sind ganz schön steil hier allerdings geteert und daher sehr gut zu begehen. Auf der letzten Brücke sind wir ganz allein - überhaupt sind nur wenige Besucher im Park - was mit Sicherheit auch an dem nicht so tollen Wetter liegt. Etwas Gutes muss das Ganze ja haben.
Nachdem wir auch hier unsere obligatorischen Fotos gemacht haben, wandern wir wieder nach unten.

Auf dem Rückweg machen wir noch einen kleinen Abstecher auf einen wirklich sehr schönen Waldspielplatz, den meine Mäuse natürlich ausgiebig nutzen. Das Wetter wird immer ätzender - es stürmt und regnet Bindfäden. Uns reicht es jetzt - erst mal was essen und dann nichts wie ab ins Schwimmbad. Für was anderes ist uns die Lust definitiv vergangen.
An der Straße entdecken wir eine Dönerbude. Prima, das schmeckt allen und geht schnell. Lissy und ich teilen uns einen, Michelle und Melina haben ganz gut Hunger und brauchen einen Ganzen.
Da die Sitzplätze überdacht sind, sitzen wir wunderbar im Trockenen und beobachten beim Essen die Leute, die vor dem Wetter fliehen.

Um halb 3 Uhr sind wir wieder beim Auto und kurbeln aus der Parklücke heraus. Warum müssen diese Kurierfahrer nur immer alles zuparken?
Bis zum Badeparadies Schwarzwald am Titisee sind es fast 45 Minuten. Uns egal - wir wollen ins warme Wasser!
Unterwegs ist es richtig am stürmen. So mitten im Wald finde ich das nicht so witzig. Überall fliegen Blätter und Äste rum. Was ein Hundewetter!
Gegen halb 4 Uhr sind wir endlich da. Der Parkplatz hier ist riesig und belegt ohne Ende. War ja fast schon klar, dass wir nicht die einzigen sind die auf die Idee kommen.

Am Eingang werden wir erst mal ein kleines Vermögen los. Der Spaß hier kostet 14 € pro Person für ein 3 Stunden Ticket! Ganz schön heftige Preise haben die hier. Dafür erwartet uns drinnen eine sehr saubere und gepflegte Anlage.
Nachdem wir unsere Sachen alle in die 3 Spinde gequescht haben, die hier im übrigen vollelektronisch funktionieren, können wir endlich rein. Drin erwartet uns ein wahnsinns Geräuschpegel.
Das Bad besteht aus 3 Teilen: Dem Galaxy, der Palmenoase und der Wellnessoase. Das Galaxy besteht aus einem großen Wellen- und Schwimmerbecken in dem sich auch 2 Sprungtürme befinden. Die Hauptatraktion besteht aber aus den 18 High-Tech-Rutschen. Es gibt 3 Rutschen Level: Für die ganz Kleinen, für Kinder ab 8 Jahre und die beiden Heftigstens, die erst ab 13 sind.
Leider hat die Kamera gestreikt - wie man auf dem untenstehenden Foto erkennen kann, war es hier hier drin zu warm. Das Foto zeigt die Monsterhalfpipe (ab 13 Jahre) über dem Wellenbecken.

Nach einem kurzen Orientierungsgang küren wir 4 Liegestühle zu unserem Hauptquartier und schwupps, ist von meinen beiden Kleinsten nichts mehr zu sehen. Michelle lässt sich auf einer Liege nieder und bewegt sich nicht mehr. Meine Güte, ist das hier laut, Michelle verspricht mir nach den 2 Mädels zu schauen, die ohnehin nur am Rutschen sind und ich werde mir mal die Palmenoase, die nur Personen über 16 Jahren offen steht, näher ansehen.
Für den Übergang in die Palmenoase zahlt man mit dem Magnetchip nochmal 3 € dafür kann man so oft man will am Tag hin und herpendeln.
Nur ein paar Schritte durch den Gang und ich bin in einer anderen Welt! Diese Ruhe - hier ist es total genial. Überall tolle Liegen mit dicken weißen Matrazen, ohne Ende echte Palmen und in der Mitte ein riesieges 33 Grad Warmes Becken. Herrlich! Ich bin im Paradies!

Die Massageliegen, der Whirlpool und das Außenbecken werden von mir näher in Augenschein genommen und sind wirklich alle super. Mitten im großen Becken gibt es eine ziemlich große schwarze Marmorbar. Auf Stühlen im Wasser sitzend genießt man hier leckere Cocktails mit und ohne Alkohol oder natürlich auch nur Softdrinks.
Das Beste an der Oase ist aber der Wellness- und Gesundheitsbereich. In den insgesamt 6 Becken entspanne ich völlig. Angefangen mit dem "Toten Meer SalZ" Becken wo ich völlig schwerelos auf dem Wasser schwebe bis hin zum Ionischen Becken, das sehr gut für die Haut sein soll.
Anschließend gönne ich mir ein textiles Dampfbad in der Oase "Schwarzwald Nebel". Allerdings halte ich es hier nicht wirklich lange aus. Ich habe bei den Temperaturen immer das Gefühl, ich müsste ersticken.

Langsam aber sicher muss ich doch mal wieder selbst nach meinen Weibsen schauen. Natürlich ist von den 2 immer noch keine Spur zu sehen.
Ich überrede Michelle zu einem Bad in den Wellen. Brr, das Becken ist ganz schön kalt nach den schön kuschligen Temperaturen von nebenan.
Anschließend nehme ich mal die anderen Rutschen unter die nähere Lupe.
Die absolut heftigste ist eine Freefall-Rutsche bei der man vom sitzen in den Abgrund stürzt. Meine Nerven - das ist wirklich was für Lebensmüde und ich lebe eigentlich ganz gerne. So begnügen wir uns mit dem Zugucken.
Die Zeit hier drin vergeht leider viel zu schnell und so sind 3 Stunden im Nu verflogen. Ich denke, dass meine Kinder durchaus nochmal 3 Stunden hier ausgehalten hätten. Hmm, ich auch - allerdings nur nebenan!

Alles in allem finde ich das Bad sehr gelungen für Familien mit Kindern unter 3 Jahre (die dürfen nämlich auch mit in die anderen Bereicht) oder für Paare. Für alle anderen ist das Bad nur empfehlenswert wenn die Kinder schon (wie zum Glück meine) richtig gut schwimmen können damit man auch den weiteren Bereich mal nutzen kann.
Das Bad würde meiner Meinung gut daran tun, die Palmenoase an einem Tag der Woche für Familien zu öffnen, die Preise sind (gerade für Familien) nämlich die reinste Abzocke dafür das man nur die Hälfte nutzen kann.

Um halb 8 Uhr sitzen wir im Auto Richtung Heimat. Unterwegs besorgen wir uns noch im Aldi eine Kleinigkeit fürs Abendessen und für morgen früh.
Um 21 Uhr sind wir alle total platt von den ganzen Wassermassen heute. Da morgen ein anstrengender Tag auf uns wartet, endet der Tag heute mal wieder etwas früher.
Gute Nacht.