05.08.2016 - Bike Tour and Excursion to Grado

Letzte Nacht war es wirklich spät geworden, kein Wunder, dass wir heute morgen erst um 10 Uhr in die Gänge kommen. Erst um 10.30 Uhr brechen die Kids zum Brötchen kaufen auf und es wundert mich nicht, dass wir nur noch die Reste bekommen.
Aber egal, auch die schmecken wie gewohnt sehr lecker und wir werden alle satt.
Heute morgen ist es ziemlich stark bewölkt und nur ab und an lässt sich ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke blicken. Trotzdem ist es mit 27 Grad schon schön warm.
Direkt vor unserem Campingplatz ist ein großer Fahrradverleih wo wir heute als erstes hin wollen. Die Mädels sind direkt Feuer und Flamme.
Wir mieten uns ein riesiges Fahrrad mit 4 Sitzen und einem Dach - und weil die Dinger so schwer sind, gibt es noch eine elektrische Tretunterstützung dazu.

Mit 24€ pro Stunde zwar kein Schnäppchen, dafür ist Spaß aber garantiert.
Das Teil ist dann auch megaschnell und ich hab schon Angst, dass wir aus den Kurven fliegen. Markus gibt Gas, dass die Pedale qualmen und wir haben es schon nach kurzer Zeit aufgegeben, da mitzuhalten. Also Füsse hoch und fahren lassen.
Auf der Hauptstraße entdecken wir dann endlich einen gelben Briefkasten und schmeißen direkt mal Melinas Postkarte ein.
Mit Vollkaracho gehts die Straße weiter bis wir eine Abzweigung nach rechts zur Strandpromenade nehmen.
Am Anfang ist alles noch problemlos möglich und der Weg ist gut gepflastert bis wir am Ende an eine ziemliche Engstelle kommen wo wir gerade noch so durchpassen.
Plötzlich sind wir auf einem Holzplankenweg gelandet, der gerade mal so breit ist wie unser Gefährt. Markus schraubt auch das Tempo nicht zurück und so nimmt das Unglück seinen Lauf, hinter uns springen gleich 3 Planken aus den Angeln - ach, du je!

Wir blockieren den kompletten Weg und da Markus immer noch ordentlich Gas gibt, springen alle die uns entgegen kommen, verschreckt in den Sand. Hilfe! Erst als wir über eine Brücke nach rechts abbiegen müssen, wird er langsamer. Puh, das ging aber gerade noch gut, ich habe uns schon im Sand liegen sehen.
Wir kommen bis zum Campingplatz Il Triente, dann ist Schluß mit Lustig. Der Steg nach links wird immer schmaler - für uns zu schmal und über den Platz dürfen wir nicht. So - und nun?
Mal ganz davon abgesehen, dass sich hinter uns der Verkehr staut - hier auf dem Strandweg ist es heute schlimmer wie in einem Bahnhof.
Mit viel Gemühe und Geschiebe bekommt Markus das Rad gedreht und wir fahren wieder zurück. Was für eine Fahrt - die Mädels haben natürlich Spass ohne Ende und sind in einer Tour am klingeln.
Erst als wir wieder auf der Hauptpromenade sind, kann ich das Ganze wieder genießen - hier fährt es sich auf jeden Fall um einiges entspannter.
Der Strand ist heute fast komplett verlassen und das Meer wird von den Wellen richtig aufgepeitscht. Trotzdem entdecken wir noch ein paar ganze Verrückte im Wasser.

Über die Hauptstraße mit dem gut angelegten Fahrradweg kommen wir zurück nach Pineda und bewundern erst einmal ausgiebig die Ortseinfahrt mit den schön angelegten Blumenbeeten.

Um 13 Uhr rollen wir wieder beim Fahrradverleih ein - das hat Spaß gemacht!
Pünktlich fängt es an zu regnen - na, da hatten wir doch mal Glück. Während ich mich mit den Mädels an der Ecke unterstelle, flitzt Markus auf den Platz unser Auto holen. Direkt hinter mir befinden sich Ständer mit Sonnenbrillen und weil ich ja sonst nichts zu tun habe, wird direkt mal eine gekauft :)
Nach 5 Minuten fährt Markus vor - auf nach Grado! Über die Autobahn und mit 2,10 € Maut erreichen wir die Stadt ca 1 Stunde später.
Wir erwischen sogar direkt einen Parkplatz an einem kleinen Hafen. Nachdem ich die Parkuhr für 3 Stunden gefüttert habe, kann es losgehen.

Wir bewundern die vielen Motor- und Fischerboote und meinem Mann scheint das Wetter heute nicht zu bekommen oder wie erklärt man sowas - Rumpelstilzchen?

Nach 5 Minuten haben wir die Fußgängerzone erreicht. Die Straßen hier sind sehr breit und auch mehr wie nur sauber. Auch die kleinen Cafes sehen wirklich schön aus - trotzdem ist mir alles etwas zu steril. Ich kann es nicht erklären, denn eigentlich ist es hier wirklich schön aber mir fehlen die kleinen Gässchen und ein bißchen der Flair.

Wir bummeln durch die Läden, die aber alle nur den gleichen Touriramsch vorweisen können. Melina jammert in einer Tour, dass sie jetzt augenblicklich etwas zu essen braucht aber so richtig fündig werden wir nicht. Außer Cafes und Eisdielen ist hier nicht viel.
Wir kommen schließlich auf einen Platz mit dem Rathaus, der voller Olivenbäume und Pinien steht. Na hier sieht es doch gleich viel schöner aus. Mitten auf der Fläche befinden sich Ausgrabungen von der Basilika della Corte , sogar die Mosaikfliesen sind noch erhalten geblieben. Die Reste der frühchristlichen Kirche aus dem 4. Jahrhundert wurden 1902 gefunden und freigelegt. Über Glasstege kann man sich die Überreste aus der Nähe anschauen.

Nach links kommen wir auf die Strandpromenade und genießen eine ganze Weile den Ausblick aufs Meer.

Zurück über den großen Platz markiert ein wunderschönes altes Steinhäuschen den Eingang zur Altstadt mit den verwinkelten Gassen, die ich so sehr liebe.

Hier ist es total schön. Winzige Lädchen mit originellen Andenken, kleine Künstlerwerkstätten, schnucklige Cafes und einladende Tratorias wechseln sich ab und gestalten das Altstadtbild. Wir fühlen uns sofort wohl.

Auf einem etwas breiteren Platz kommen wir zu der wunderschönen Basilika Santa Eufemia. Der hohe Turm war schon über den Dächen der Altstadt sichtbar. Jetzt sind wir neugierig wie es wohl von drinnen aussieht.

Laut Inschrifttafeln wurde die Basilika in ihrer heutigen Form im 6. Jahrhundert auf den Überresten einer Kirche aus dem 4. Jahrhundert erbaut. Der Mosaikboden zeigt einen Lageplan von der antiken Stadt Castrum. Wahnsinn, wie alt das hier schon ist und trotzdem noch so gut erhalten.
In der linken Ecke befindet sich ein großes Loch im Boden mit einem darunterliegenden Taufbecken. Wenn man den Hinweistafeln glauben darf, ist es das älteste katholische Taufbecken, das in dieser Form noch existiert.

Überhaupt gefällt uns die Kirche wirklich sehr gut, besonders die schöne Kanzel hat es mir angetan.

Durch einen Seitengang kommen wir ins Lapidarium, das einen großen Innenhof hinter der Kirche bildet. Hier gibt es unzählige Skulpturen, Steinfragmente und Inschriften zu entdecken, die in und um die antike Stadt gefunden wurden.

Selbst die Mädels staunen wie alt die Sachen doch sind und wir stromern eine Weile herum um uns alles anzusehen.
Sämtliche Kirchen und Ausgrabungsstätten in der Stadt sind übrigens umsonst.

Weiter geht unsere Entdeckungsreise direkt nebenan in die kleine Basilika Santa Maria delle Grazie.

Auch hier gibt es wunderschöne Mosaike zu bewundern trotzdem ist diese Kirche nicht halb so interessant wie ihre große Schwester nebenan.
Im Anbau der Basilika gibt es noch einige Sarkophage zu sehen, bevor wir wieder auf die Hauptstraße kommen.
Anscheinend sind wir in einer "Fressstraße" gelandet denn ein Restaurant reiht sich hier an das Nächste - und überall riecht es so gut. Hm, da war ja noch was. Die Kinder wollen jetzt auf jeden Fall erst einmal was essen. Mir ist dafür noch viel zu heiß - die Luftfeuchtigkeit ist heute wirklich der Hammer!
Markus entdeckt eine Pizzaria um die Ecke und kauft den Mädels eine große Käsepizza und ein paar kalte Getränke. Wir lassen uns gemütlich auf der Steinmauer am Hafen nieder und nach nicht mal 2 Augenzwinkern haben die Zwei die Pizza verspeist - du liebe Zeit!

Nach dem Essen haben wir keine Lust mehr und beschließen, die Zelte hier abzubrechen. Immer am Hafen entlang, sind wir um 17 Uhr wieder an unserem Auto.
So, was machen wir denn jetzt noch Feines mit dem angebrochenen Tag?
Shoppen, wäre doch eine sehr gute Alternative - ich hab da doch irgendwas von einem Outlet hier in der Nähe gelesen. Gesagt getan, schnell ist unsere Brigitte programmiert und wir auf Kurs zum Outlet nach Palmanova.

Unterwegs sehen wir in der Ferne Blitze durch den Himmel zucken und es türmen sich gefährlich aussehende pechschwarze Wolken auf. Oh je, jetzt aber schnell damit wir noch trockenen Fußes da ankommen. Wir haben Glück und rollen mit den ersten Regentropfen 35 Minuten später auf den Parkplatz des Outlet.

Wir stürmen als erstes mal die Toiletten. Wir sind gerade so unter der Überdachung angekommen als sich der Himmel auftut und es wie aus Kübeln schüttet. Da hatten wir ja gerade nochmal Glück gehabt.
Nach nicht ganz 10 Minuten ist der Spuk vorbei und wir können unseren Shoppinggelüsten freien Lauf lassen. Das Outlet ist aufgebaut wie ein kleines Städtchen mit vielen bunten Häusern rundherum und gefällt uns auf Anhieb sehr gut.

Auf dem zentralen Platz in der Mitte sind Wasserspiele und fahrende Naschstände. Melina und Lissy müssen die natürlich als allererstes testen.

Das erste Geschäft, das wir erobern ist Gap. Markus mit Melina in den für Erwachsene und ich mit Lissy in den Kids Gap nebenan. Wir kommen anscheinend genau zur richtigen Zeit denn es ist alles nochmal kräftig reduziert. Schnell stellt Lissy fest: das wird ihr neuer Lieblingsladen! Wir kaufen ihr einen schönen Italy Pulli und einen typischen Gap Hoodie. Auch Melina wird nebenan fündig und ergattert einen Strickpulli, ein Shirt und eine graue Strickjacke alles zusammen für gerade einmal 34 € - wenn das kein Schnäppchen ist!

Die Hosen, die Markus anprobiert sind war auch spotbillig, passen aber nicht so wie gewünscht und so kommen sie wieder zurück ins Regal.
Bei Hilfiger findet er dann seine neue Lieblingsjeans, die würde perfekt sitzen wenn sie denn nicht so lang wäre. Also schnell das Schild abfotografiert - vielleicht können wir damit in 2 Monaten in den USA ja etwas anfangen.
Melissa entdeckt hier ihre neue Lieblingsjeans die von 98 auf 30 € reduziert ist.
Es gibt ganz offensichtlich tatsächlich genügend Verrückte, die für fast 100 € eine einzige Kinderhose kaufen, die im Jahr danach nicht mehr passt. Was für eine Verschwendung!
Im Nikestore werden wir leider nicht fündig, irgendwie gibt es nichts besonderes und zu teuer ist es außerdem.
Wir haben gerade noch Zeit ein Wasser zu kaufen bevor die Geschäfte um 20 Uhr schließen. Schade, hier hätten wir es noch länger ausgehalten.
Die Mädels spielen auf dem Rückweg noch eine Zeitlang am Brunnen während ich das Wlan bemühe um Michelle zu Hause ein paar Fotos zu schicken.

So langsam könnten wir auch mal was Essen, schließlich ist das Mittagessen für Markus und mich heute mal eben ausgefallen.
Im Industriegebiet zwei Straßen weiter entdecken wir den Superspar Supermarkt also nix wie da rein.
Der Markt ist vielleicht groß. Es gibt eine sehr gut sortierte Fisch- und Gebäcktheke, hm, was essen wir denn bloß, das sieht alles so lecker aus!
Wir entscheiden uns dann doch für 2 Brathähnchen, die riechen einfach zu gut und sind vor allem schon fertig gebacken. An der Brottheke wandert noch eine Baguettestange und etwas Antipasti in unseren Wagen. Zum Nachtisch gönnen wir uns leckere Kokoscremetörtchen.
Im Getränkegang stocken wir unsere flüssigen Nahrungsmittel auf und sind pünktlich zur Schließung des Ladens an der Kasse.
Um kurz nach 21 Uhr sind wir zurück auf dem Platz und fallen hungrig über unser Abendessen her. Gut, dass es schon so dunkel ist und uns so rundherum keiner mehr beobachten kann.
Lissy flitzt danach noch schnell zum Amphitheater um sich die Reste der Abendshow anzuschauen. Ich sichere noch schnell die Fotos des Tages und so geht heute nach dem ereignisreichen Tag schon um 23 Uhr das Licht aus.