31.07.2016 - Driving to the Sun

Den ganzen Tag wusele ich schon treppauf-, treppab im Haus herum und trage alles was eingepackt werden soll, zusammen. Meine Güte, was ein Krempel, brauchen wir das wirklich alles? Wahrscheinlich nicht, da wir aber mit dem Auto fahren, macht es auch nichts wenn etwas mehr dabei ist.
Als mein Göttergatte endlich um 21.45 Uhr von seiner Arbeit aus Düsseldorf eintrifft, bin ich eigentlich bettreif.
Irgendwas hab ich falsch gemacht, ich glaube ich muss vor unserem nächsten Urlaub auch bis zum letzten Tag arbeiten und darauf warten, das jemand anderes das Gepäck zusammen sucht!
In Windeseile packt Markus die bereitgestellten Gepäckstücke ins Auto und versucht ergebnislos die kleinen Fernseher an den Rücksitzlehnen zum Laufen zu bekommen. Nach einer Weile kapituliert er - dann muss es eben ohne Filme gehen. Auf dem Hinweg sind wir ja ohnehin Nachts unterwegs!

Um 23.00 ist endlich alles verstaut und wir haben uns mit vielen Ratschlägen und Ermahnungen zum bereits vierten Mal von unserer Großen verabschiedet. Es kann losgehen!
Markus fährt zuerst und so kann ich ein wenig die Augen schließen bis er mich um 2.30 Uhr in Aurach aus meinen Träumen reißt. Schnell einen Kaffee in der Raststätte gekauft und das stille Örtchen besucht und schon kann es weitergehen.
Ich sitze noch keine Stunde am Steuer als der Himmel seine Schleusen öffnet und es schüttet wie aus Kübeln. Um uns herum blitzt und donnert ist und im Nullkommanichts ist von der Autobahn nichts mehr zu sehen - es gleicht einer Wasserstraße. Dann tanken wir eben jetzt schon, mit 60 über die Autobahn fahren, ist nämlich nicht wirklich witzig.
Zum Glück ist der Spuk genauso schnell vorbei wie er gekommen ist. Nach dem Tanken hat im Himmel jemand die Stop Taste gedrückt und wir können unsere Fahrt fortsetzen.
Um 6 Uhr wird es hell und die ersten Berge kommen in Sicht. Die Mädels rekeln sich auf den Rücksitzen und die Erste schreit schon wieder nach Nahrung.
Wir nehmen die nächste Raststätte am Chiemsee, die total überfüllt und zudem auch noch ziemlich dreckig ist. Zum Glück haben wir unser Frühstück selbst dabei, drinnen könnte ich das definitiv nicht genießen. Mit einem tollen Ausblick auf die von der Sonne rot beschienenen Berge, futtern wir unsere Brote. Natürlich muss auch unser Koffeinpegel mit einen Kaffee aufgefüllt werden, bevor es weiter geht.

Als wir um 7 Uhr den Tauern-und Katschbergtunnel erreichen und unsere 11,50€ Gebühren bezahlen, ist es auf den Straßen zum Glück noch wie ausgestorben. 1 Stunde später sieht das bei Villach ganz anders aus. Im folgenden Tunnel hat ein LKW Fahrer ganze Arbeit geleistet und einen Unfall verursacht. Durch die Bergungsarbeiten werden 10 km Stau vorausgesagt.
Durch unseren Aufenthalt vor ein paar Jahren in Kärnten, kennen wir die Strecke aber schon ziemlich gut und biegen kurzerhand nach nur 5 Minuten an der Ausfahrt zum Millstättersee ab um den lästigen Verkehr zu umfahren. Nach einer kurzen Pippipause, darf Markus wieder ans Steuer und ich muss dringend etwas Augenpflege betreiben.
Als ich das nächste Mal wach werde, sind wir bereits in Bella Italia und was soll ich sagen: wir haben sie gefunden, die Sonne!
Erst einmal über die Grenze, ist es nicht mehr weit und nur wenige Stunden später erreichen wir den Campingplatz Lido in Bibione.

Um kurz vor 12 checken wir an der Rezeption ein und bekommen die obligatorischen Armbänder und Platzpläne ausgehändigt. Da die Einfahrt noch bis 13.30 Uhr geöffnet ist, können wir auch direkt zu unserem Wohnwagen fahren. Natürlich verfahren wir uns erst einmal im Gewühl der kleinen Sträßchen aber schließlich finden wir ihn.
Alles sieht so aus, wie wir es schon kennen. Unser Wohnwagen hat einen schönen schattigen Platz mit einer tollen sonnigen Terasse - genauso wie wir es mögen!
Unser Betreuer von Gebetsroither, Herr Riesenberger, kommt auch sofort herbeigeeilt um uns die Schlüssel zu bringen und das nötigste zu erklären. Nach unseren schlechten Erfahrungen mit dem unfreundlichen Betreuer in Portofelice, ist das eine sehr positive Überaschung.
Wir räumen schnell unseren Kofferraum aus und dann nichts wie in die Strandklamotten - hier sind es inzwischen 35 Grad und die Sonne lacht.
Markus ist müde und hat Kopfschmerzen, er will lieber das Bett im Wagen testen.
Ich mache mich also mit den Mädels allein auf den Weg. Die Wege innerhalb des Platzes sind erfreulich kurz und nach nur 5 Minuten stehen wir am Eingang zur Strandpromenade. Ach ist das schön - das haben wir ja sooo vermisst!

Die Promenade ist sehr schön angelegt und lädt zu ausgiebigen Fahrradtouren ein. Direkt dahinter erstreckt sich der megabreite, wunderbar helle Sandstrand.
An allen Eingängen sind Duschen, Umkleiden und Kinderspielplätze angesiedelt. Auch Beachvolleyballfelder und Bocciabahnen können wir entdecken. Sogar an breite Holzbänke zum Zuschauen wurde gedacht. Dazwischen leuchten die blauen Schirme und Liegestühle, die man mieten kann. Wir haben unsere riesigen Liegetücher dabei und wollen lieber näher ans Wasser.
Schnell ist an dem breiten Strand noch ein gemütliches, großes Plätzchen gefunden an dem wir uns niederlassen.
Lissy stürmt sofort ins Wasser und Melina macht sich auf zur Muschelsuche.

Und ich schlafe doch tatsächlich mitten in dem Trubel ein - gähn - ich bin ja auch soooo müde!
Nachdem ich wieder munter bin, muss ich das Meer auch mal testen - ach ist das super. Genau die richtige Temperatur und glasklar! Alles perfekt.
Um 18 Uhr schieben sich ein paar mutige Wolken vor die Sonne und wir packen unsere 7 Sachen zusammen.
Außerdem haben wir mittlerweile ganz schön Hunger, klar - es gab ja gar kein Mittagessen.
Gut, dass der Campingplatz ein Restaurant hat. Markus zieht mit Lissy los und besorgt uns 4 Pizzen, die wir genüßlich vor unserem Wohnwagen verspeisen. Mmh, schmeckt das lecker!

Die Mädels verabschieden sich danach noch schnell zur Minidisco. Nee, dazu kann ich mich heute nicht mehr aufraffen - ich bin immer noch müde von der Fahrt und so geht bei uns doch tatsächlich schon um 21.30 Uhr das Licht aus.
Gute Nacht!