05.10.2018 - Slot canyon day

Einen wunderschönen guten Morgen aus Escalante. Als ich um kurz vor halb 8 Uhr vorsichtig hinter den Vorhang der Fenster schaue, strahlt mir der blaue Himmel entgegen. Wie jetzt - blauer Himmel und wir liegen noch im Bett? Nichts wie raus aus den Federn, es gibt hier so viel zu sehen! Die Mädels maulen und verkriechen sich unter den Kissen aber während ich im Eiltempo unter der Dusche verschwinde, sorgt Markus dafür, dass alle wach werden. Ja, das kann er definitiv am Besten.
Auch unser heutiges Motel bietet kein Frühstück an und wir sind froh, dass wir gestern noch eingekauft haben. Die Mädels futtern ihr Müsli und ich mache Markus und mir ein paar belegte Brote.
Als wir dann endlich unterwegs sind, haben sich schon wieder ein paar Wölkchen breit gemacht aber ich bin mal guter Dinge denn die Wettervorhersage sieht für heute gar nicht so schlecht aus.

Kurz hinter Escalante biegen wir rechts auf die Hole in the Rock Road ab. Die unpaved Road ist tatsächlich glatt wie ein Babypopo. Noch nicht mal Pfützen der letzten Tage sind übrig geblieben. Schon Wahnsinn wie schnell der Boden das hier aufsaugt.
Die nächsten 12 Meilen holpern wir mal über Schotter mal über sandigere Passagen vor uns hin bis rechts der Weg zum Devils Garden abzweigt. Dieses kurze abschüssige Stück ist deutlich schlechter als die restliche Straße und wir weichen vielen Schlaglöchern aus.
Meine Güte, was ist denn hier los? Der Parkplatz ist ja fast wegen Überfüllung geschlossen. Sogar ein paar Zelte stehen auf den Campsites. Ich hab gar nicht damit gerechnet, dass so viele Leute hier unterwegs sind.

Egal, jetzt wird erst einmal der Teufelsgarten erkundet. Das ist soooo schön hier. Melissa und Lina klettern direkt mal in den Felsen herum. Ich erklimme die Düne neben mir um mir erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Das ganze Areal ist das reinste Kletterparadies.

Ich stromere um die Felsen herum. Markus macht es den Mädels nach und schaut sich die Umgebung vom Metate Arch von oben an. Das Gebiet hier ist viel größer als ich dachte.

Wenn man oben auf der Straße vorbeifährt, denkt man gar nicht, dass es hier unten so schön ist. Die Felsen leuchten gelb und orange.

Fast eine Stunde machen wir Fotos und entdecken immer neue Ecken. Auf der Rückseite der Felsen komme ich dann ganz ohne Gekletter auf die Felsen rauf.

Während Markus schon wieder Richtung Auto stürmt, nehme ich mit den Kids den langen Weg außen herum. Nachher verpasse ich nochwas. Dafür werde ich auch direkt belohnt, denn brav kommt die Sonner heraus und sofort sieht alles noch viel bunter aus.

Hach, das war doch schon mal richtig schön hier, so kann es von mir aus weitergehen. Für die nächsten 15 Meilen brauchen wir fast 30 Minuten, die Straße ist zwar immer noch in einem super Zustand aber die sandigen Passagen werden mehr. Aah, da steht ja der Grader, der war mit Sicherheit erst vor kurzem hier im Einsatz.

Nach gefühlten Ewigkeiten zweigt links der Weg zum Peek a Boo ab. Hier war dann ganz offensichtlich schon sehr lange kein Grader mehr gewesen. Es gibt mehr Schlaglöcher als Straße und wir kommen nur sehr langsam voran. Vor lauter Festhalten und Schreck, hab ich total vergessen Fotos zu machen. Auf dem Peek a Boo Gulch Parkplatz stehen schon mehrere Fahrzeuge. Hm, komisch, wo ist denn hier der Trailhead? Auf einmal biegt vor uns ein Pickup nach links ab und fährt weiter. Oh, hier ist gar nicht der richtige Parkplatz, der Trail muss ganz da hinten sein. Haben wir bisher schon gedacht, dass die Straße echt holprig ist, wird der Streckenabschnitt ab hier nochmal eine Nummer anspruchsvoller. Ab hier geht es nur noch mit High Clearance weiter. Halleluja was für eine Piste! Kann hier tatsächlich ein Auto her? Im Schneckentempo weichen wir dem riesigen Riss aus, der sich längs über die komplette Straße zieht. Wir sind so langsam, dass uns prompt ein paar Wanderer überholen.
Unser Mr. Big gerät in eine so heftige Schieflage, dass sämtliche Warnsensoren wie wild anfangen zu piepen.
Hilfe, ich will sofort aussteigen! Selbst der Amerikaner, der im Pickup vor uns fährt, steigt erst einmal aus und checkt die Lage. Ergebnis, wir müssen das ganze irgendwie umfahren. Er will uns helfen und sagt, wir sollen einfach immer hinter ihm herfahren. Und tatsächlich sind wir nach fast 15 min für 1 Meile endlich auf dem Dry Fork Trailhead angekommen.
Auch hier dasselbe Bild wie am Devils Garden, es gibt keinen Parkplatz mehr - alles voll! Sieht so aus als wäre ganz Escalante auf den Beinen um heute einen Ausflug zu machen.

Der Trailhead beginnt direkt am Parkplatz, ups, die Wand ist aber mächtig steil, wir müssen uns erstmal einen Weg suchen um da runterzukommen.

Mit ein bißchen Gekletter ist das aber viel besser machbar als ich gedacht hab. Das nächste Stück Weg führt uns über weichen Sandboden mit ein paar kratzigen Büschen und einigen bissigen Kakteen.
Schon von hier oben ist der Einstieg in den Peek a Boo Canyon im Tal gut zu erkennen.

Gut, dass ich mir das schon in diversen Berichten vorher angesehen habe, denn ausgeschildert ist hier mal wieder nichts. Über sehr steile Sandsteinplatten gehen wir vorsichtig nach unten. Puh, ich darf gar nicht an den Rückweg denken, das wird ganz schön heftig.
Der rote Pfeil auf dem unteren Foto markiert den Einstieg in den Slot.

Es folgt ein steiler sandiger Abschnitt bis wir schließlich auf dem Sandboden des Canyons angekommen sind. Der Weg wird von ein paar Bäumen auf der einen und der hohen steilen Felswand auf der anderen Seite eingegrenzt. Ich werfe einen Blick zurück und muss erst einmal ein paar Fotos machen. Melina nutzt die Gelegenheit für eine kurze Verschnaufpause.

Immer an der Canyonwand entlang folgen wir den Fußspuren raus aus dem Tal. Oh, was liegt denn da? An einer Eisenkette liegt am Wegesrand mitten im Sand eine kleine Kiste. Ach, ein Canyonlog mit einem Trailregister, da tragen wir uns doch direkt mal ein.

Wir folgen dem Wash mit den vielen Fußspuren nach rechts und stehen wenige Minuten später vor dem Eingang des Peek a Boo Slots. Uff, direkt davor sieht es doch viel höher aus als ich dachte.

Die kleinen in den Sandstein gehauenenTritthilfen sind so ausgewaschen und rutschig, dass sie kaum noch eine Hilfe sind. Ich schaffe es auf das erste Podest, rutsche dann aber immer ab. Bevor ich gleich hier einen Abgang mache, werde ich mir lieber einen anderen Weg nach oben suchen!
Lissy versucht ihr Klettergeschick und ist ratzfatz wie eine Bergziege oben. Auch Markus ist recht schnell oben, rutscht mit seinen Nikes aber schon ganz gut weg. Ich bekomme fast einen Herzinfarkt, von da oben runterfallen, ist nicht witzig!

Melina ist das ne Spur zuviel Abenteuer, ihr ist das definitiv zu hoch. Vielleicht hätten wir doch besser die Leiter von Wolfgang mitnehmen sollen! Egal, wir werden schon eine Stelle finden wo wir auch reinkommen. Wir machen aus, dass wir uns am hinteren Ausgang wieder treffen.
Ich bin nur froh, dass Markus es auch geschafft hat. Lissy oben alleine im Slot wäre keine so gute Option gewesen.

Während Markus mit Lissy also im Canyon rumklettert, suchen Melina und ich einen Weg an der Seite nach oben. Direkt neben dem Eingang führt ein steilerTrampelpfad nach oben. Zum Glück sind hier auch einige Wurzeln an denen wir uns hochziehen können. Hm, so und jetzt? Ach, da hinten sind ja ein paar Steinmännchen, die uns den Weg weisen. Auf einmal hören wir rechts von uns in der Tiefe Stimmen. Wir laufen über das Felsplateau bis wir in den Canyon runterschauen können.

Immer am Canyonrand entlang kommen wir kurz darauf an eine sehr gute Stelle für unseren Abstieg. Melina und ich setzen uns auf unsere 4 Buchstaben und lassen uns vorsichtig nach unten rutschen. Schwupps, schon sind wir drin. Markus testet mit Lissy auf dem letzten Stück das Kaminklettern weil mehrere Paare buchstäblich den Weg verstopfen und weder vor noch zurück kommen. Aber davon bekommen wir hier noch nichts mit.

Die Stimmen aus dem Canyon werden lauter und kurz darauf kommen 2 asiatische Paare aus dem Slot rechts von uns rausgeklettert. Wir fragen direkt einmal ob sie Lissy und Markus gesehen haben und tatsächlich, sie wurden von den Beiden überholt. Wie jetzt? Sind die schon hier durch? So langsam waren wir doch gar nicht! Auch die nachfolgende Familie hat die Zwei gesehen, sie müssen also schon weiter sein. Also gut, dann werden wir mal schauen wo wir sie finden. Nach einem kurzen Stück wird es enger und wir müssen über ein paar Pfützen klettern.

Aber das ist alles sehr gut machbar. Schließlich rücken die Felswände immer dichter und wir müssen unsere Rucksäcke absetzen damit wir nicht steckenbleiben.

Wir haben beide richtig Spaß noch dazu in dieser grandiosen Kulisse. Das Sahnehäubchen ist dann aber, dass wir tatsächlich im Slot ganz allein sind.

Wir lassen uns viel Zeit und machen immer wieder Pausen zum fotografieren, richtig schön hier! Langsam werden die Felsen niedriger und die Wände rücken weiter auseinander. Als wir am Ausgang ankommen, sind wir fast ein bißchen traurig, dass es schon vorbei ist.

Hier hinten am Ausgang sieht man überhaupt nichts von dem Slot Canyon. Wenn man also nicht weiß wo man suchen muss, läuft man hier wahrscheinlich einfach vorbei.

Wir steigen die Felsplatten wieder nach oben und tatsächlich warten hier bereits Markus und Lissy auf uns. Meine Güte, warum rast man denn durch diesen schönen Canyon in so einem Affenzahn durch? Lissy ist total begeistert, sie fand den Peek a Boo mega und an den besonders engen Stelle weiter vorne musste man wohl einige Male über Hindernisse drüber wo sie Markus helfen musste weil er mit seinen Nikes weggerutscht ist. Auch Markus fand es Klasse besonders das Kaminklettern hat ihm gefallen.
Wir folgen den Cairns um den Weg zurück über die Plattform zu finden.

Zum Glück müssen wir nicht den steilen, rutschigen Pfad nach unten sondern entdecken durch die Steinmännchen den offiziellen Weg.
Wieder im Tal sind wir schnell am Eingang des Dry Fork Canyon, den wir uns natürlich auch noch anschauen wollen. Hier sind noch die Überreste der Regenfälle von den letzten Tagen zu sehen.

Hier sind die Wände von Anfang an sehr hoch und leuchten durch die Sonne in den schönsten Gelb- und Orangetönen. Unsere Stimmen hallen von den Wänden wider. Eigentlich wirklich schön hier aber das richtige Slotcanyonfeeling kommt nicht auf, da die Wände einfach zu weit voneinander entfernt sind.

Nach 1,5 Kilometer steht das Wasser ziemlich tief quer über den ganzen Weg. Hier ist dann für uns Schluß. Schlammwaten müssen wir nicht haben.
Erst Recht als uns 2 Hiker entgegenkommen, die bis zum Knie in der undurchsichtigen, braunen Pampe verschwinden. Bah, pfui, das brauche ich dann wirklich nicht.
Na gut, dann kehren wir halt wieder um.

Am Ausgang stellen wir fest, dass es sich mittlerweile ganz schön zugezogen. Hinter uns kommt eine rabenschwarze Wand in unsere Richtung. Oh, gut, dass wir umgekehrt sind, das sieht gar nicht gut aus!

Jetzt aber flott, wir tragen uns aus dem Trailregister aus und traben durch den tiefen Sand wieder zurück. Der Aufstieg hat es dann noch richtig in sich - meine Güte, ist das steil! Zwischendurch muss ich immer wieder mal verschnaufen. Währenddessen kommt die dunkle Wand rasant näher.

Oh Mann, wie es aussieht, sollten wir uns lieber noch mehr beeilen. Ungeachtet des Wetters kommen uns viele Hiker entgegen, die auf dem Weg nach unten sind. Ganz schön mutig bei so einem Wetter. Ich möchte nicht da unten sein wenn das hier gleich losgeht.
Schnell noch über die kurze Ebene und dann die letzte steile Felswand in Angriff genommen. Die Mädels und Markus sind schon vorgeflitzt. So schnell bin ich nicht, ne alte Frau ist ja kein D-Zug.

Ich suche mir den für mich besten Weg und das letzte Stück geht nur noch mit Hilfe von Händen und Füßen. Es kommt ein heftiger Sturm auf und kleine Äste und Zweige fliegen durch die Gegend. In der Ferne fängt es an zu schütten, jetzt aber schnell. Keuchend schiebe ich mich die letzten Meter den Berg nach oben. Pünktlich beginnen die ersten dicken Topfen zu fallen. Nichts wie ins Auto - Markus und die Mädels warten schon.
Wir sollten zusehen, das wir schnellstens von dieser Straße runterkommen. Allerdings ist uns der erste Abschnitt immer noch nicht geheuer und da es im Moment nur tropft, beschließen Lissy und ich lieber zu laufen. Die Hinfahrt hat mir definitiv gereicht.

Markus kommt hier sowieso nur im Schritttempo weiter und so sind wir genauso schnell wie unser Fahrzeug. Kurz vor dem zweiten Parkplatz wird die Straße besser und wir steigen auch ein. Ab hier sieht es auf jeden Fall relativ ungefährlich aus. Noch die letzten Meter bis auf die Hole in the Rock Road fein langsam gefahren, dann gibt Markus Gas. Über dem Canyon ist es heftig am Schütten. Meine Güte, was machen denn die Hiker, die eben erst da runter sind? Hoffentlich kommen die da heil wieder raus!

Schnell lassen wir die Wolken hinter uns. Hm, wir haben erst 14.30 Uhr was machen wir den Feines mit dem angefangenen Tag? Die dunkle Front kommt aus Richtung Boulder. In der anderen Richtung sieht es noch gut aus als ab nach Cannonville.
Die Strecke bis dahin zieht sich länger als gedacht. Um 16 Uhr erreichen wir das Visitorcenter von Cannonville. Ich flitze schnell nochmal rein und frage ob die Skutumpah Road heute zu befahren ist. Vom Unwetter in Escalante ist hier nämlich nichts mehr zu sehen.
Wir bekommen grünes Licht, die Road ist befahrbar und das Wetter würde auch gut aussehen - perfekt - ich liebe es wenn ein Plan funktioniert!
Hinter dem Visitorcenter nehmen wir die Kodachrome Road, die kurze Zeit später in die Cottonwood Canyon Road übergeht. Nur ein paar Meter weiter verzweigt die Straße erneut und wir nehmen die rechte Abzweigung zur Skutumpah Road. Ab hier wir die Straße wieder unpaved. Die Landschaft ist einfach toll und die rote Sandstraße zieht sich den Berg nach oben. Es macht richtig Spaß hier zu fahren. Vom Regen oder irgendwelchen Schlammpfützen ist weit und breit nichts zu sehen.

Nach etwa 30 Minuten Fahrt kommt auf der rechten Seite der Parkplatz zum Willis Creek Trailhead. Mit uns kommen noch 2 Pärchen an. Außerdem steht bereits ein gelber Jeep auf dem Parkplatz, heieiei, der hat wahrscheinlich auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Das ganze Fahrzeug ist komplett verdreckt, die gelbe Farbe kann man mehr erahnen als erkennen. Außerdem ist er bis unters Dach mit Tüten und Zeugs vollgestopft. Sieht ein bißchen aus wie ein Messi-Auto.
Ich ziehe mir meine Keen Wasserschuhe an. Die Mädels und Markus schnallen sich ihre Wasserschuhe an den Rucksack. So, es kann losgehen. Wir queren die Straße, denn der Trail geht auf der anderen Seite los. Der schmale Pfad führt uns über weißen Kies zwischen Büschen hindurch bis zum Einstieg in den Creek. Das Flußbett ist hier noch sehr breit und da der Fluß mehr ein kleiner Bach ist, kann man dem Wasser auch sehr gut ausweichen. Trotzdem zieht sich Lissy schonmal die Wasserschuhe an.

Je weiter wir voran kommen, desto enger ziehen sich die Felsen zusammen bis sie schließlich hinter einer Kurve so eng zusammengerückt sind, dass jetzt ein Ausweichen des Bächleins nicht mehr möglich ist. Sogar Markus wechselt vorsichtshalber die Schuhe. Wowh, wie wunderschön es hier ist!

Das Wasser ist gar nicht so kalt wie ich dachte und trotz dem losen Kies lässt es sich eigentlich richtig gut laufen. Hinter der nächsten Kurve wird es dann richtig spektakulär. Die Felsen sind wunderschön ausgewaschen und die Farben leuchten in der Nachmittagssonne.

Auf einmal weitet sich die Schlucht und wir waten durch ein breites Flußbett. Oh - wo sind denn jetzt die schönen Felsen hin? Die Wandergruppe, die etwas hinter uns war, hat wohl aufgegeben. Jedenfalls ist von den Vieren nichts mehr zu sehen.
Was liegt denn da? Mitten im Flußbett finden wir die Überreste eines Mule Deers und ich will lieber nicht wissen wer oder was dieses Tier gerissen hat. Da muss ich mich doch direkt mal umschauen denn hier ist es ganz schön einsam. Richtig gruselig.

Nciht weit von hier kommen wir zu einer Felsstufe, die wir rechts herum umgehen können. Mal schnell in den kurzen Seitenarm rein, denn hier fließt ein Miniwasserfall die Felsen herunter. Obwohl er ziemlich klein ist, macht er ganz schön viel Krach.

Ab hier werden auch die Felswände mit jeder Kurve wieder höher - es ist so megaschön hier und um diese Uhrzeit sind wir ganz allein, herrlich. Die Mädels haben total den Spaß durchs Wasser zu laufen und Lissy springt immer absichtlich in die tiefsten Pfützen hinein.

Hinter der nächsten Biegung bleibt uns dann der Mund offen stehen. Wowh, sieht das genial aus! Die Felsen sind eng zusammengerückt und strecken sich in den Himmel. Die gelbeorangene Farbe ist mit schwarzen Streifen durchzogen und man sieht richtig die Schleifspuren, die das Wasser im Laufe der Zeit hinterlassen hat.

Mein Mann bekommt so langsam kalte Füße und drängt zum Rückzug. Die Mädels maulen, sie wären gerne noch weitergelaufen. Aber Markus und kalt verträgt sich nicht also drehen wir besser um.
Auf dem Rückweg ergeben sich noch einmal ganz neue Perspektiven. So schön, der Canyon gefällt uns wirklich richtig gut!

Um kurz vor halb 7 Uhr sind wir wieder zurück am Parkplatz. Hach, das war doch richtig schön. Tatsächlich mal ein Tag, der genau nach Plan funktioniert hat!

Das dreckigste Auto der Welt steht immer noch neben uns und das Pärchen, das ganz offensichtlich zu diesem Auto gehört, kommt über den Platz geschlichen. Die 2 sind komplett vermatscht und verschlamt, inklusive der Haare, ganz passend zum Auto, igitt!
Nachdem wir unsere nassen Sandschuhe im Kofferraum verstaut haben, machen wir uns auf den Rückweg. Die Landschaft ist einfach grandios und das warme Licht der tiefstehenden Sonne beleuchtet die Bergkette im Hintergrund - einfach traumhaft!

Eine halbe Stunde später erreichen wir wieder die Scenic Road 12. Im Dunkeln zu fahren, ist hier ganz schön gruselig, denn es ist tatsächlich schwarz wie in einem Sack! Dazu kommt, dass wir höllisch aufpassen müssen weil alle paar Meter ein Mule Deer am Straßenrand steht. Kurz vor Escalante entdecken wir sogar noch einen riesigen Hirsch im Gebüsch. Meine Güte, ist der groß. Wenn einem so ein Tier vors Auto springt, ist der Urlaub sicherlich gelaufen.

Gegen 20 Uhr sind wir dann wieder an unserem Motel angekommen. Auch nicht schlecht, in unserem Zimmer wurden weder die Betten gemacht noch die Handtücher aufgefüllt. Markus schlapft erst einmal zur Rezeption um uns Neue zu organisieren. Echt ein toller Service hier. Nee, das Motel hier ist definitiv nicht meins. Nochmal muss ich hier nicht übernachten.
Wenigstens einen extra Lappen für Schuhe haben sie hier am Waschbecken liegen und so entschlamme ich mal schnell noch unsere Wasserschuhe damit die morgen früh wieder einigermaßen trocken und sauber sind.
Da wir Hunger haben, verputzen wir die restliche Pizza von gestern abend und Markus versucht verzweifelt die Nudelsuppe in der Mikrowelle aufzuwärmen. Nur die funktioniert so gar nicht wie sie soll. Nach 15 min herumprobieren, erwische ich ein Programm, das tatsächlich läuft und das Wasser auch warm macht.
Hmmm, lecker, schmeckt gar nicht mal so schlecht, kann man schon mal essen.
Heute abend bin ich schlauer und sichere die Fotos vom Tag sofort, dann dauert es nicht mehr so lange und es geht auch nichts verloren. Durch die Aktion gestern und der doppelt und dreifachen Absicherung ist mein Handyspeicher sowas von knallvoll, den muss ich auch dringend noch entrümpeln.
Gegen 22 Uhr sind wir alle total erledigt. Natürlich bis auf meinen Göttergatten, der schon wieder seit 1 Stunde vor sich hinschnarcht.
Ich fahre doch nicht in den Urlaub um mit dem Sandmännchen ins Bett zu gehen, das mit dem Jetlag bekommt er einfach nicht in den Griff, echt nervig.

gefahrene Kilometer: 242 Kilometer
gelaufene Kilometer: 14 Kilometer
Wetter: heiße 28 Grad, nachmittags ein paar Tropfen Regen aber nicht der Rede wert
Highlight des Tages: Willis Creek und natürlich der Peek a Boo Slot

Auch vom heutigen Tag gibt es wieder ein Gopro Video