21.01.2012 - Schneechaos

Genial - wir haben heute tatsächlich mal bis halb 9 Uhr geschlafen. Jetzt bin ich so richtig fit - wahnsinn, dass hatten wir schon lange nicht mehr! Raus aus den Federn, ich bin voller Tatendrang.
Draußen hat es über Nacht geschneit, alles ist weiß aber wenigstens ist es trocken.
Erst um halb 10 Uhr sind alle fertig fürs Frühstück. Janine und die Anderen sitzen schon alle zusammen. Wir ergattern den Tisch direkt daneben. Ah, Niki ist auch wieder fit - sehr gut, pünktlich zum Wochenende!
Melina hat heute morgen so einen Kohldampf, dass sie 2 ganze Brötchen verschlingt, du liebe Zeit, ich werde jetzt erst mal eine ganze Ladung Brötchen zum mitnehmen schmieren.

Als wir um halb 11 Uhr das Haus verlassen, fängt es leicht an zu schneien. Auf unserem Auto liegt ganz schön viel total vereister Schnee drauf. Hoffentlich sehen die Straßen besser aus wie hier die Umgebung. Als wir endlich alle Scheiben frei haben, ist das leichte Schneien zu einem ausgewachsenen Schneesturm geworden. Wir können kaum noch was sehen.
Menno, ich will jetzt sofort auf die Insel!
Ungefähr 4 Kilometer weit kommen wir, dann wird mir die Kiste doch zu heiß. Die Straßen sind komplett dicht und es ist ziemlich glatt.
So was doofes - ausgerechnet am Wochenende. Was nützt uns das schöne Wetter in der Woche!

Was machen wir denn jetzt. Mir fällt definitiv nichts ein was wir unternehmen können. Kino waren wir schon und im Moment läuft nichts neues interessantes wo wir rein wollen, Indoorpark war Lissy schon, Schwimmbad haben wir im Haus und Schlitten fahren geht bei dem Wetter auch nicht. Ich muss aber unbedingt mal raus aus der Klinik und was anderes sehen. Also beschließen wir kurzerhand nach Traunstein zu fahren, wenigstens ein bißchen an die frische Luft.
Traunstein ist ja wirklich nur 10 Kilometer entfernt aber mit jedem Kilometer mehr, sind die Straßen mehr dicht, dass kann ja heiter werden.
Ich bin richtig froh als wir vor Ort auf den Parkplatz rollen. Hurra, angekommen und es ist nichts passiert. Warum bin ich im Schnee nur so ein Schisser!

Mit dem gläsernen Aufzug fahren wir 2 Etagen höher direkt in die Stadtmitte.
Auf dem Marktplatz stehen unzählige Stände. Heute ist Obst-und Gemüsemarkt. Allerdings sind kaum Leute unterwegs. Ist auch der Wahnsinn. Wenn wir nicht ein paar Bilder gemacht hätten, würde uns vermutlich keiner glauben wie hoch heute der Schnee liegt. Und vorgestern waren es noch + 10 Grad!!
Der Buchladen auf der anderen Straßenseite ist unser. Ach, ist es hier herrlich warm. Ich glaube hier bleibe ich für den Rest des Tages drin!
Da hab ich leider die Rechnung ohne meine Kids gemacht. Nachdem die 2 Kleinen ein Pixibuch ergattert haben, wollen sie wieder raus ins Schneegestöber.
Unmittelbar neben dem Laden steht eine wunderschöne Kirche, die wollen wir uns jetzt mal näher von innen betrachten.

Wir haben Glück, der Seiteneingang ist geöffnet und wir bestaunen die Malereien an der Decke. Der Altar und auch die Nebenaltäre sind reich verziert. Michelle hat es besonders die große Orgel angetan. Melina und Melissa sind dagegen ganz fasziniert von der beleuchteten riesigen Krippe. Hier steht ja noch ein Weihnachtsbaum, hatten wir nicht bald Karneval??
Draußen wird derweil das Schneechaos immer größer. Die Flocken, die vom Himmel fallen, erinnern eher an Wattebäuche. Was ein Glück, dass wir unsere Schirme dabei haben.
Auf einmal treffen wir Janine und Heike mit ihren Kids. Sie haben schon ein paar Kleinigkeiten eingekauft und sind soeben unterwegs zum Jack Wolfskin. Na dann viel Spaß noch!

Meine Kinder haben auf der anderen Seite den Müller entdeckt. Hurra, da gibts Spielzeug! Natürlich wird der Laden im Sturm erobert. Die Aufteilung ist etwas unglücklich, eigentlich ist es hier drin viel zu eng für so einen Shop. Das ganze wirkt etwas wie Supp, Salat und Kaffee und ist mit unserem Müller zu Hause überhaupt nicht zu vergleichen. Das hält meine Weiber natürlich nicht davon ab trotzdem etwas zu finden. Wenn sie könnten würden sie jedes 2. Teil mitnehmen.

In der Nähe vom Kaufhaus Müller ist auch noch der C&A, den wir uns jetzt als Nächstes vornehmen. Leider werden wir hier auch nicht wirklich fündig. Nach fast 2 1/2 Stunden herumlaufen im nassen Schnee haben wir außer Hunger und etwas Frust, dass wir nicht auf die Chiemseeinsel konnten immer noch nichts abbekommen. So beschließen wir, dass es uns für heute reicht. Außerdem habe ich so langsam die größten Befürchtungen, es hört nämlich einfach nicht mehr auf zu Schneien und die Straßen sind voller Matsche.
Vorsichtig stapfen wir zum Auto zurück. Nicht, dass irgendwer noch ausrutscht.
Jetzt den ganzen Weg zurück zur Klinik. Ich hasse Fahrten im Schnee!
Ziemlich angespannt eiere ich mit der schweren Kiste nach Hause Richtung Chieming.

Was nun? Wir haben erst 14 Uhr. Im Flur treffe ich Gabi, die auch nirgendwo hingefahren ist, da Fiona schon wieder Fieber hat. Oh nein auch das noch!
Wir gehen spontan ins Cafe Regina und quatschen ein wenig. Nachdem die Kids keine Lust mehr haben, verziehen sie sich auf unsere Etagenküche zum spielen.
Um halb 4 Uhr wackele ich auch zurück zum Zimmer. Ich hatte den Kids noch versprochen mit ihnen ins Schwimmbad zu gehen. Bei dem Wetter die einzige sinnvolle Beschäftigung.
Das Wasser ist herrlich warm und es ist noch nicht mal voll. Fast alle Neuen sind mit dem Bus nach Ruhpolding abgedampft uns so teilen wir uns das Becken mit nur 4 anderen Personen. Perfekt, so kann ich erst mal meine Bahnen drehen und die Mäuse können spielen.

Gegen viertel nach 16 Uhr kommen sogar Michelle und Kim noch nach. Wir spielen alle zusammen eine Weile Wasserball. Nachdem ich allerdings 1 1/2 Stunden später schon total verschrumpelt bin und es mir langsam auch kalt wird, muss ich unbedingt wieder aus dem Wasser.
Es wird sowieso Zeit, da Melina und Lissy noch um 17 Uhr Mobile basteln wollen.
Nachdem wir alle wieder trockengelegt sind, flitzen meine Kleinen zum Kreativraum und ich dampfe ab zum Abendessen. Ich hab ganz schön Kohldampf, das Mittagessen ist bei mir heute ausgefallen.
Die Anderen sind schon wieder da und haben sogar noch ein Plätzchen für mich frei - fein!

Um 18 Uhr kommen auch die Kinder dazu. Oh mein Gott - was sollen wir denn mit diesen Riesenmonstermobiles? Und vor allen Dingen wie um alles in der Welt bekomme ich die Dinger heim. Vielleicht sollte der Klinik mal jemand ein paar hübsche Muscheln schenken, die Teile daran sind monstermäßig groß.
Na egal - hauptsache es gefällt. Die Beiden haben kaum Zeit zum Futtern. Alles schnell, schnell und schon sind sie wieder unterwegs zum Karten basteln.
Ich werde die Zeit jetzt nutzen und mal schnell eine Waschmaschine anzustellen. Heike hatte die gleiche Idee und ist schon fast fertig.
Während die Wäsche sauber wird, surfe ich ein wenig im Internet herum. Die Wettervorhersage für morgen liest sich auch nicht wirklich gut. Wir lassen uns mal überraschen.

Um kurz nach 20 Uhr sind Melina und Melissa endlich fertig. Markus ruft noch an, er hat die Woche gut hinter sich gebracht und fährt jetzt ins wohlverdiente Wochenende.
Oh, meine Wäsche muss noch in den Trockner und dann nichts wie ab zum Basteln.
Ich habe wieder Glück und 1 Trockner ist gerade frei geworden. Sehr gut, den werde ich jetzt anstellen und nach dem Bastelabend wieder abholen.
Lina und Lissy gehen schon aufs Zimmer, sie dürfen noch ein wenig Kinderstunde schauen solange ich Basteln bin.

Janine, Alex und Niki sind schon im Krea-Raum. Auf dem Tisch steht unzähliges Zeugs. Bis ich mich entschließe eine Tasse zu bemalen, brauch ich fast 15 Minuten. Aber irgendwie ist heute der Wurm drin. Erst fehlt Spiritus, dann das Kohlepapier und zum Schluß auch noch der Konturenstift. Wie soll ich denn so etwas vernünftig bemalen können? Nach viel rumprobieren, sieht meine Maus auf der Tasse richtig schön aus, jetzt bräuchte ich eigentlich etwas für die Konturen - Rums - die Tasse fällt und ich habe ein 1000 Teile-Puzzle hergestellt. Super - das passt zu dem vermurksten Tag heute.
Dabei habe ich eben während dem Abendbrot noch gesagt, dass mir noch gar nichts runtergefallen ist. Wäre ich besser mal still gewesen.
Na was solls - schlimmer wäre es gewesen, wenn sie schon fertig gewesen wäre.
Janine bastelt einen Schlüsselanhänger mit einem Filz-Fliegenpilz und Alex bemalt eine Tasse frei Hand - sieht auch sehr schön aus.

So begnüge ich mich damit, die Vorlage abzupausen und mir aufzuschreiben was ich zum Bemalen alles benötige.
Um kurz vor 22 Uhr sind wir alle fertig - im wahrsten Sinne des Wortes.
Heike hat Halsschmerzen und macht sich auf in die Medizin - manchmal ist so ein Arzt im Haus wirklich praktisch.
Wir anderen sind irgendwie so platt - wir wollen nur noch ins Bett.
Während ich jetzt hier noch so schreibe, tobt draußen ein Wahnsinnssturm. Es ist total laut und die Stühle auf der Terrasse sind glaube ich eben auch schon weggeweht worden.
Ich bin ja mal gespannt wie das morgen früh so aussieht. Jetzt erst mal Gute Nacht.