09.07.2011 - Sirmione

Die erste Nacht in unserem neuen Wohnwagen war sehr gewhönungsbedürftig. Wenn diese Käutzchen nächste Nacht wieder genauso schreien, schieße ich sie vom Baum!
Außerdem ist der Rolladen in unserem "Schlafzimmer" nicht ganz dicht und schon um halb 8 Uhr scheint die Sonne hell herein - ich kann einfach nicht bei Licht schlafen!
Und so ist unsere erste Nacht schon um kurz vor 8 Uhr zu Ende. Gähn! Ich bin noch soooo müde! Warum sind meine Weiber schon wieder so fit, die sind doch auch erst so spät ins Bett?
Der erste Gang der Drei ist nach der Morgentoilette, zum ersten Mal in den neuen Supermarkt zum Brötchen kaufen.
Ich genehmige mir erst mal eine ausgiebige Dusche ganz allein - herrlich!
Das Frühstück hier ist sehr angenehm, da es am frühen Morgen noch nicht ganz so heiß ist und die Bäume rundherum etwas Schatten spenden.
Mmh, die Brötchen hier schmecken wie zu Hause - einfach lecker!

Die Kinder beeilen sich und laufen direkt nach dem Frühstück zum Baden an den See.
Ich muss in der Zeit unbedingt mal eine Waschmaschine anschmeißen.
Um halb 11 Uhr sind wir endlich mit allem fertig und haben beschlossen, dass wir heute nach Sirmione fahren.
Dann müssen wir aber direkt mal los, es ist schon wieder ganz schön heiß und keine Wolke zeigt sich am Himmel. Es gibt mehrer Möglichkeiten dort hin zu kommen: Mit dem Auto - scheidet aus, laut Vermieterin gibt es nur Kurzzeitparkplätze und die sind noch Mangelware, mit dem Schiff - grundsätzlich super, für uns 5 hin-und zurück allerdings fast 60 € und damit unverschämt teuer, oder mit dem Bus und das werden wir heute mal ausprobieren.
An der Campingplatzrezeption ist die Hölle los - offensichtlich ist hier Samstag der Hauptanreisetag - da hatten wir gestern echt unverschämtes Glück.
Am Eingang schnappen wir uns noch einen Busplan und stellen fest, dass wir flitzen müssen. In genau 4 Minuten fährt der Bus ab.
Die Haltestelle ist aber direkt vor dem Campingplatz und wir müssen nicht mehr weit laufen.
Super! Um 10 nach 11 Uhr ist immer noch keiner da, gerade als wir wieder zurückmarschiert sind um ein Foto zu machen, biegt der Bus um die Ecke. Was für eine Hetzerei und das bei dieser Affenhitze!
Der Bus kostet für uns 5 hin-und zurück 21,60 € aber immer noch die entspannteste Alternative.
Wir fahren nur 15 Minuten und halten direkt am Ortseingang von Sirmione.
Das Städtchen hat sofort unser Herz gewonnen. Schon der Ortseingang, der wie das Tor in eine große Festung ist, wirkt urgemütlich.

Michelle jammert schon, dass sie keine Lust auf die Besichtigung einer Burg hat. Als wir dann aber in die Stadt reinkommen, ist sie die erste, die rein will.
Teenies muss man nicht immer verstehen!
Der Eintritt in die Festung kostet für Erwachsene über 25 Jahre 4 €, Kinder sind frei, das ist ja mal bezahlbar. Die Burg selbst ist sehr interessant vor allem wenn man wie ich gerade einen Mittelalterroman liest :)

Wir steigen bis hoch auf die Burgwehr und haben von hier nach allen Seiten hin einen wunderschönen Ausblick.
Auf dem Wasser fahren unzählige Schiffe und Tretboote und direkt unter uns können wir selbst von hier oben noch die riesigen Karpfen im Wasser erkennen.
Hat keiner eine Angel dabei, dann gibts heute Abend Fisch?!
Von der Burgwehr führen weitere Treppen nach oben in den Turm - ich bin ja dank Personal Trainer in London sehr geübt und das hier sind nur schlappe 222 Stufen - schaff ich doch mit links!
Die Aussicht von hier oben ist einfach fantastisch. Die ganze Stadt und der Hafen liegt uns zu Füßen.
Von hier oben sehen wir die wunderschönen verwinkelten Gässchen. Wir freuen uns schon auf gleich!

Die Kinder haben keine Lust mehr die Aussicht zu genießen und drängeln wieder nach unten. Na gut, ich bin schon neugierig auf die Stadt.
Die scheint vor lauter Treiben aus allen Nähten zu platzen. Trotz der Enge der Straßen fahren hier leider mitten durchs Gewühl die Autos, die oft gerade so zwischen die Häuser passen ohne jemand umzufahren. Warum muss man sich nur die Innenstadt damit verschandeln?
Das Städtchen selbst ist genauso wie wir es uns vorgestellt haben, total urig und gemütlich. Ein Cafe neben dem Anderen, viele kleine Restaurants auf noch kleineren Plätzen und dazwischen schnucklige Geschäfte mit schönen Sachen. Die Eisdielen sind der Kracher oder wo gibt es sonst noch so viel Auswahl an leckeren Sorten:

Allerdings sind die Preise auch der Kracher: 2 € für 1 Bällchen Eis ist ja wohl Wucher! Auswahl hin oder her - das soll jemand anderes kaufen!
Wir stellen auch hier im Ort fest, das ein Kiosk mit etwas zu trinken absolute Mangelware ist, gut, dass wir diesmal etwas mitgenommen haben.
Michelle entdeckt ein Schmuckgeschäft was ihr gefällt und kommt gar nicht mehr heraus.
Wir anderen machen es uns derweil im Park gegenüber gemütlich. Als sie sich nach einer knappen halben Stunde endlich entschieden hat, hat sie sich einen riesigen bunten Armreifen gekauft. Trägt man das jetzt??
Am Ende der Straße erreichen wir den Eingang in die Thermen von Sirmione. Die sind wirklich nett und großzügig angelegt aber warmes Wasser ist so ziemlich das letzte was ich hier brauche.
Direkt daneben fahren kleine Bimmelbahnen eine lange mit Bäumen gesäumte Allee nach oben zur Grotto di Catullo. Hört sich interessant an aber wir gehen lieber zu Fuß.

Der Weg zieht sich doch viel länger als gedacht und viel zu sehen gibt es links und rechts auch nicht.
Im Nachhinein sind wir schlauer und würden beim nächsten Mal lieber die Bahn nehmen.
Oben angekommen, sind wir alle schweißgebadet - ach nein ich vergaß, Markus schwitzt ja nicht!
Das Caffee hier weiß genau warum es ausgerechnet hier seine Pforten eröffnet hat. Ein nettes schattiges Plätzchen an dem auch wir nicht widerstehen können und uns erst mal etwas Kaltes genehmigen.
Die vermeitliche Grotto direkt daneben, entpuppt sich als archäologische Ausgrabungsstätte einer alten römischen Villa aus dem 2. Jahrhundert.
Es sind ein paar Fundstücke und ein paar alte Mauern zu sehen, nichts Weltberühmtes.

Allerdings sehen wir von hier oben einen ganz fantastischen Strand.
Es sieht allerdings aus als ob dieser nur auf dem Wasserweg zu erreichen ist.
Ein großes Felsplateau ragt weit ins Wasser hinein und gibt diesem dann einen hellgrünen, glasklaren Schimmer, ein bißchen wie Karibikfeeling kommt auf.
Schön, ich würde am liebsten von hier oben aus reinspringen. Uns ist vielleicht heiß - Wahnsinn!
Nachdem wir uns hier oben genug umgesehen haben, frage ich am Ausgang wie man zu diesem schönen Fleckchen Erde kommt. Und: ein Wunder es gibt ein Weg dort runter nur 20 Meter weiter!
Wir machen uns sofort auf den Weg und finden ihn direkt beim ersten Anlauf.

Als wir durch das schattige Waldstück nach unten kommen, dachte ich erst mal mich trifft der Schlag.
Hier unten ist die Hölle los. Der Steg ist Megavoll und soweit wir blicken können Leute.
Aber der Trick hier ist weiterzulaufen bis zum Ende des Wegs und dann durchs Wasser watend weiter.
Den Spaß gönnen wir uns.

Gut nur, das die 2 Kleinen schon am Anfang ihr Kleid ausgezogen haben, denn Melina geht 3 Schritte und klatsch liegt sie drin.
Teilweise ist es auch ganz schön rutschig, wir müssen höllisch aufpassen, ich will ja nicht, das meinen Fotoapparat versenken.
Wir haben unseren Traumstrand gefunden und setzen uns auf ein Felsplateau über dem Wasser. Melina und Melissa springen derweil mangels Badeanzüge nackt ins Wasser.
Michelle braucht eine Weile, bis sie reingeht allerdings in Unterwäsche.
Egal, bei er Hitze trocknet das total schnell. Neid! Ich hätte jetzt auch gern meinen Badeanzug hier aber nackt kann ich keinem antun, nachher bekommt Greenpeace noch Walalarm!

Das Wasser ist herrlich warm und glasklar - ein perfekter Strand - mein persönliches Highlight heute.
Wir genießen das kühle Nass fast 1 1/2 Stunden bevor wir uns langsam wieder auf den Rückweg machen.
Melissa will sich an den Duschen am Steg die Füße abduschen und drückt prompt den falschen Knopf. Soviel zum Kleid von Melina, die stand daneben ist klatschnass und überhaupt nicht begeistert.
Wir haben aber wieder mal Glück - unsere Sachen sind alle trocken noch bevor wir das Zentrum wieder erreichen.
Mittlerweile haben wir schon halb 4 Uhr und etwas Hunger.
Was ist da besser geeignet wie Wassermelone? Eisgekühlt schmeckt die einfach super.
Da wir jetzt keine Lust mehr haben noch weiter in der Hitze herumzulaufen, werden wir den nächsten Bus nach Peschiera nehmen.
Um kurz vor 17 Uhr sind wir wieder zurück am Platz und genießen noch ein paar heiße Sonnenstrahlen im erfrischenden Pool.
Warum um alles in der Welt besteht im Schwimmerbecken Badekappenpflicht und in den anderen Becken nicht.
Manchmal sind die Italiener schon etwas merkwürdig!

Auch hier gibt es wieder einen tollen Aquapark für Kinder. Zwar alles eine Nummer kleiner wie in Cavallino aber den Kids gefällts.
Gegen 19 Uhr haben wir alle einen Riesenhunger. Ist ja heute auch kein Wunder, wir haben den ganzen Tag nichts Richtiges gegessen.
Zur Feier des Tages werden wir das Restaurant "Corte Riga" um die Ecke einweihen.
Und das war auch genau die richtige Wahl gewesen.
Das Essen hier ist fantastisch. Ob der Grillteller oder Rahmschnitzel und Kindermenü - alles schmeckt super.
Zudem sitzt man hier einfach sehr gemütlich.

Markus spendiert uns nach dem Essen noch eine Runde Eis aus der campingplatzeigenen Eisdiele - sehr lecker und genau der passende Abschluß für heute.
Auf dem Rückweg schauen wir uns mal hier die Minidisco an.
Melina findet sie überhaupt nicht gut und vermisst ihren Lieblingsclubtanz. Eigentlich gibt sich das Animationsteam viel Mühe aber auch Melissa kommt nach einer Weile wieder und hat keine Lust mehr.
Dafür hat sie kurze Zeit später einen Zahn weniger, endlich ist dieser elende Wackelzahn raus - dann kann die Zahnfee ja kommen.
Alle sind vom Ausflug und der Hitze total geplättet und so liegen Markus und die Kids schon um kurz nach 22 Uhr in der Falle.
Jetzt haben wir schon kurz vor 1 Uhr und ich muss auch mal sehen, dass ich für heute hier Schluß mache.