09.10.2016 - Welcome to Las Vegas
Die Nacht vorm Flug ist wie immer furchtbar. Aus lauter Angst, den Wecker nicht zu hören, schrecke ich alle halbe Stunde hoch und um 6 Uhr ist an Schlafen nicht mehr zu denken. Dann kann ich ja auch Duschen gehen. Ich bin wie gerädert und fühle mich ein bißchen wie ein Zombie.
Nochmal schnell versuchen mit der Online App von American Airlines einzuchecken. Mist - immer wieder die gleiche Fehlermeldung: Passdaten stimmen nicht überein. Hoffentlich hab ich nicht irgendwo einen Zahlendreher in der Buchung drin. Das wäre bei USA Reisen nicht so witzig.
Die Mädels sind da wesentlich entspannter und quälen sich erst um 6.45 Uhr aus den Federn. Um viertel nach 7 Uhr gibts noch ein stärkendes Frühstück bei der trotz der frühen Uhrzeit meine Freundin und ihr Lebensgefährte dabei sind.
Wir bekommen heute das komplette Luxuspaket: Unser Gepäck wird von Markus und Michael zum Flughafen gefahren und meine Freundin fährt uns Mädels hinterher. Um 7.35 Uhr gehts los. Wir halten am Terminal 2 in der Kurzparkerzone und erhalten letzte Anweisungen wie wir nach dem Urlaub wieder zurück zu unserem Auto finden, das wir bei den beiden zurückgelassen haben. Noch schnell ein paar Küsschen verteilt und uns ordentlich verabschiedet, oh Mann - es geht tatsächlich los! Warum bin ich jedesmal so aufgeregt, furchtbar!
Wir müssen zum Checkin Schalter D und haben das Glück, dass wir ziemlich früh dran sind. Es ist noch nichts los und damit nur 3 Pärchen vor uns. Sehr gut! Die Stewardeß ist megafreundlich und ich erkläre ihr, dass der Online Checkin leider nicht funktioniert hat. Ich frage sie ganz nett (ja das kann ich tatsächlich) ob wir nicht noch Plätze nebeneinander bekommen könnten. Sie meint, sie macht das schon. Sie tippt und tippt und tippt. Dann kommt ein paar mal ein Oh und ein Hm und sie muss ihren Superadviser rufen. Mir schlägt mittlerweile das Herz bis zum Hals - was stimmt denn da mit unseren Unterlagen nicht? Können wir überhaupt fliegen? Panik, ich will in Urlaub! Nach gefühlten Stunden Wartezeit und viel Gemurmel des Superadvisers werden wir beruhigt, es gab einen Fehler in der EDV - Puuuh! Zur Belohnung bekommen wir 3 Fensterplätze in den Reihen 25, 26 und 27 mit jeweils dem 2 Sitzplatz daneben - nicht schlecht, damit haben wir einen Platz mehr als wir benötigen!
Auf Markus´ Bordkarte sind 4 S aufgedruckt. Der Superadviser klärt uns auf, dass der Computer 10 % der Passagiere per Zufallsprinzip für einen 2. Security-Check durch die Bundespolizei herauspickt.
Anschließend werden jedem einzelnen von uns noch die neusten Sicherheitsfragen gestellt - wobei ich nicht ganz nachvollziehen kann, was die Hobbys, Lieblingsfächer und Lehrer meiner Kinder mit der Sicherheit des Landes zu tun haben?!
Hurra, wir haben Tickets - Hach, was gehts mir gut!
Am Gate D2 gibt es elektronische Maschinen, die Fotos machen, die Boardingkarte scannen und anschließend automatisch die Tür öffnen - sehr praktisch und schnell - sofern man schon 18 ist - also nix für uns!
Wir müssen also zur manuellen Kontrolle, der läuft um diese Uhrzeit sehr entspannt ab. Zum Abschluß dürfen wir dann alle noch ab in den Nacktscanner. Melina und ich werden nochmal separat abgetastet - aber dann ist alles gut - wir sind durch.
Wir sitzen ganz entspannt am Gate, Lissy klettert auf dem Spielplatz herum, Melina blättert in ihrer Zeitschrift und ich teste die Gopro, die ich mir extra für den Urlaub ausgeliehen habe.
In 15 min soll Boarding beginnen, komisch am Gate tut sich nichts. Eine Stewardeß ruft lautstark nach Passagieren die nach Philadelphia wollen. Ja, huhu - wir! Na prima, das Gate wurde kurzfristig gewechselt. Also alle wieder raus zu Gate 6, da erneut durch den Security Check , wieder durch den Nacktscanner. Und wieder müssen Melina und ich nochmal zur Nachkontrolle. Diesmal piepen auch Lissys Schuhe, die müssen auch noch aus - was ein Chaos kurz vor dem Boarding. Als wir endlich in der richtigen Abflughalle sitzen, wird Markus auch noch von der Bundespolizei abgeführt. Gut, dass wir vorgewarnt waren, spätestens jetzt hätte ich einen Herzkasper bekommen. Er kommt dann auch ewig nicht wieder, erst als wir alle schon zum Einsteigen bereit sind, wird er entlassen. Wir werden alle in einen Bus verfrachtet und aufs Flugfeld gefahren - das hatten wir ja auch schon lange nicht mehr. Dafür ist die Perspektive zum Fotografieren von hier natürlich um Längen besser!
Im Flieger hat Markus tatsächlich die ganze Sitzreihe für sich allein und da wir in 2-er Reihen sitzen, sind wir ganz unter uns!
Mittlerweile haben wir durch den Gatewechsel 45 min Verspätung und das Essen wird auch noch eingeladen - ich sehe unseren Anschlußflug schon davonfliegen, da wir ja sowieso nur 2.20 Zeit hatten - aber damit haben wir ja schon Erfahrung - mal sehen!
Michelle ist, jetzt wo der Flug bevorsteht, mit ihren Nerven am Ende. Ich frage mich wirklich wo sie diese Flugangst her hat?!
Direkt nach dem Start werden die Kopfhöhrer ausgeteilt. Fein, jetzt wird erst einmal eine Runde entspannt und ich starte den Film "Ein ganzes halbes Jahr". Zu Essen gibt es zwischendurch Fleischbällchen mit Reis und Gemüse. Außerdem werden wir mit Streuselkuchen, Kräcker und Getränkedosen verwöhnt.
Der Film ist total traurig und hat kein Happy End - bin ich froh, dass alle Fensterläden geschlossen sind - Licht wäre jetzt gerade nicht so gut!
Als Nachtisch gibt es dann "Huntsmen and the Icequeen" - dazu gibt es Vanilleeis.
Michelle klagt über Kopfschmerzen, Schnupfen und Halsweh - oh je, hoffentlich kommt da nicht noch mehr!
Nach dem Film werden Salzbrezeln und Saft verteilt und ich schaue noch den neuen "Independence Day".
Die restliche Zeit verbringe ich mit Filmen, fotografieren und Bericht schreiben. Kurz vor der Landung wird uns noch eine Käsepizza und leckere Blaubeertörtchen gereicht. Ich muss sagen: die Verpflegung war mal wieder allererste Klasse!
Beim Landeanflug auf Philadelphia wird Lissy von der ganzen Schaukelei ziemlich schlecht. Zum Glück passiert aber sonst nichts.
Wir haben schon 14.45 Uhr Ortszeit und zum Glück auch ziemlich schnell an das Gebäude angedockt. Jetzt aber nix wie raus aus dem Flieger - jetzt ist Rennen angesagt!
In Windeseile suchen wir unsere Sachen zusammen und galoppieren im Laufschritt durch die Ankunftshalle.
An der Immigration sind 12 Schalter auf. Markus stellt sich ganz rechts an. Aber wie das so ist - es war natürlich die falsche Warteschlange und als wir nach gefühlten Stunden endlich dran sind, sind wir so ziemlich die letzten die noch übrig sind.
Die 4 Mädels vor uns reisen zum ersten Mal in die USA und haben Würstchen in der Tasche - oweia - da verstehen die Beamten keinen Spaß!
Da der grimmige Geselle in unserer Reihe damit schwer beschäftigt ist, werden wir zum Schalter daneben gewunken und erwischen damit einen wirklich netten Beamten. Mr. Neuwirth will wissen wo wir wohnen und hat Lust auf ein Schwätzchen. Lissys Mund ist wie zugewachsen und dabei ist sie doch sonst nicht so schüchtern. Michelle redet wie ein Wasserfall und wenn ich sie nicht bremse, verpassen wir unseren nächsten Flug. Los, voran Mädels - wir haben es eilig.
Schnell zu den Kofferbändernwo natürlich nichts mehr rundläuft. Unsere Koffer stehen schon daneben, jeder schnappt sich was ab durch die Zollkontrolle und direkt dahinter wieder aufs Band nach Las Vegas geschmissen. Wir rennen durch endlose Gänge - du meine Güte, hört das denn nie auf?
Am Security check geht dann gar nichts mehr. Es ist brechend voll! Wir haben schon 15.35 Uhr ob das noch zu schaffen ist? Zum Glück wird noch ein weiterer Schalter geöffnet und endlich werden auch unsere Pässe und Tickets gescannt. Flott während dem Lauf alle Mann Schuhe aus, Laptop, Flüssigkeiten, elektronische Geräte raus - wir haben zu fünft 10 Boxen! Als wir durch sind, zeigt die Uhr 15.45 - Boarding hat begonnen, ein schneller Blick auf die Tafel sagt uns wir müssen zu Gate A13 - ich muss nicht erwähnen, dass das natürlich das letzte in der Halle ist! Da kommt auch schon der letzte Aufruf für unseren Flug. Wie die Verrückten rennen wir den Gang entlang und haben es tatsächlich völlig fertig geschafft. Hinter uns wird das Gate geschlossen. Puh, hurra - wir haben es tatsächlich noch hinbekommen. Zum Glück hatten wir keinen Terminalwechsel, denn das wäre nicht zu schaffen gewesen.
Das ist tatsächlich der erste Connecting Flight in die USA, der für uns gut ausgegangen ist!
Wir haben die Plätze 11 a,b,c und e,f und mussten auch diesmal dank des netten Superadvisers aus Frankfurt nichts zusätzlich zahlen.
Neben uns lässt sich eine nette Frau nieder, die seit 1999 in Las Vegas wohnt und dort im Hard Rock Casino arbeitet. Wir unterhalten uns eine ganze Weile und sie gibt uns so einige gute Tipps.
Um 16.35 Uhr starten wir endlich. Ach ja, jetzt kann ich wieder entspannen. Um 17.20 Uhr bekommen wir Salzbrezeln und Getränke - man könnte auch ein paar weitere Snacks gegen Bezahlung kaufen. Allerdings wurden wir im vorhergehenden Flug so gut versorgt, dass wir alle keinen Hunger mehr haben. Flüssigkeit reicht uns.
Lissy bekommt von alledem nichts mehr mit, sie ist schon tief und fest eingeschlafen.
Unter uns ziehen endlose Felder hin - das ist mit Sicherheit die Gegend, durch die wir letztes Jahr mit dem Auto gefahren sind. Allerdings hat es unten um einiges länger gedauert. Oh Mann, bin ich müde - gähn. Ein kleines Nickerchen wäre jetzt nicht schlecht. Ich schlafe ganze 20 min bis eine Durchsage wegen zu erwartenden Turbulenzen kommt - na klasse - jetzt bin ich wach und noch mehr müde.
Es ist noch 1 Stunde 20 bis zur Landung und bei mir ist jetzt wirklich die Luft raus. Ich hab tatsächlich schon wieder Hunger, müsste mal dringend zur Toilette, dann muss ich aber mein schlafendes Kind wecken und sitzen kann ich auch nicht mehr - ich bin quengelig und keiner ist in der Nähe, den ich mal gerade nerven kann.
Wenigstens die Landschaft unter uns wird spektakuärer und wir überqueren die wunderschönen Canyons des Südwesten.
Zum Abschluß fliegen wir über das Valley of Fire und überqueren die letzten Hügel hinter denen schon die ersten Ausläufer von Las Vegas liegen. Wir fliegen an der kompletten Skyline im schönsten Sonnenuntergang entlang - hach ist das schön!
Ich kanns nicht glauben: wir sind tatsächlich da, ich kann es noch gar nicht glauben -
und wir müssen nicht mehr hetzen! Nach dem Aussteigen ruft erst mal ganz laut der Restroom nach mir.
Überall stehen einarmige Banditen herum - da kommt schon gleich am Flughafen das richtige Las Vegas Feeling auf. Am ersten uns über die Füße laufenden ATM wird erst mal etwas Bargeld getankt - so, jetzt können wir unser Gepäck holen.
Mit der Tram werden wir zu den Gepäckbändern gekarrt. Überall glitzert es und überhaupt muss ich sagen, dass dieser Flughafen megasauber ist und ziemlich neu aussieht. Auch die Willkommensschilder, die im Boden eingelassen sind, sind toll gemacht.
Am Baggage Claim 15 schnappen wir unser Gepäck, das tatsächlich vollzählig mit uns angekommen ist.
Durch den hinteren Ausgang, kommen wir zum Mietwagenshuttle und schon kurze Zeit später sind wir in der Mietwagenhalle angekommen. Jetzt bin ich aber mal gespannt ob mein Skip the Counter funktioniert hat. Am Alamo Schalter sind trotz der späten Uhrzeit immer noch lange Schlangen, die lassen wir einfach links liegen und gehen direkt durch zur Autohalle. Es kommt auch direkt eine Mitarbeiterin auf uns zu und fragt, ob sie uns helfen kann. Als sie unseren Ausdruck sieht, verzieht sie einen Moment den Mund, führt uns aber dann zur Choiceline der Fullsize SUV´s. In einer Reihe stehen unzählige Ford Expedition in allen möglichen Farben und 2 Pick-ups, die für uns leider zu klein sind.
Die Fahrzeuge sind superkomfortabel und mit allem möglichen Schnickschnack ausgestattet - sie haben nur 2 Fehler: keiner hat auch nur annähernd AWD oder 4x4 und alle haben Trittbretter! Menno! Ich will doch offroad fahren, ohne gehen die Strecken, die wir uns vorgenommen haben gar nicht.
Markus hat sich ganz schnell auch für einen weißen entschieden und beginnt schon mit dem Beladen und zwar ohne nach dem Ersatzrad oder Werkzeug, geschweige denn dem Kilometerstand zu schauen - hauptsache schnell. Hmpf, grummel!
Wir warten noch eine Weile und stehen etwas unschlüssig herum allerdings wird das wohl heute eher nix mehr. Ich bin knatschig.
Markus räumt den Kofferraum voll und schließt unsere Brigitte an.
An der Ausfahrt müssen wir noch den Vertrag, Pass, Führerschein und die Kreditkarte vorzeigen und schon öffnet sich die Schranke. Das war ja mal Super! Skip the Counter kann ich nur jedem wärmstens empfehlen.
Ok, wir haben Hunger also sucht Brigitte uns den nächstgelegenen Walmart raus.
Natürlich geht hier so einiges schief und wir landen ständig vor einem Road Closed Schild. Sämtliche Auffahrten in die für uns richtige Richtung scheinen gesperrt zu sein.
Völlig genervt wählen wir einfach einen anderen Walmart aus und der ist zum Glück 10 min später dann endlich erreicht.
Da wir alle total fertig sind, haben wir noch nicht mal Lust groß durch die Gänge zu schlendern. Wir packen einfach nur ein großes Barbecue-Huhn, einen Cäsars Salat, Baguette und Getränke ein. Mit 30$ sind wir bei unserem ersten Einkauf dabei.
So, jetzt aber nichts wie ab zum Hotel.
Markus gibt Gas und immer wieder bimmelt das Auto Alarm - was ist denn nun schon wieder? Als wir endlich schnallen, dass der Kofferraum nicht zu ist, haben wir gleich das nächste Problem denn auf dem Highway mal eben halten, ist nicht! Hoffentlich geht der Deckel nicht auf, sonst liegen unsere gesammelten Werke verstreut auf der Autobahn.
Markus bremst immer fein vorsichtig ab, sodass wir tatsächlich ohne weiteren Verluste 15 min später am Stratosphere Tower ankommen.
Die Einfahrt der Self-Parking Garage ist direkt neben dem Haupteingang des Hotels. Erst auf Deck 4 erwischen wir einen freien Parkplatz - hier ist tatsächlich die Hölle los - wahnsinn!
Wir nehmen den Aufzug zu Level 1 und überqueren die Straße zum Haupteingang. Ich bin so müde, dass es davon noch nicht mal Fotos gibt.
Melina bleibt mitten im Eingang aprupt stehen und will nicht weiter. Da sie weiß, dass in ein Spielcasino eigentlich keine Kinder mit reindürfen - aber hier in Las Vegas ist nun mal alles anders.
Quer durch die bimmelnden Automaten bahnen wir uns mit großen Augen unseren Weg zur Registration. Zum Glück geht das hier ziemlich schnell und wir bekommen die 2 reservierten Select Zimmer im 12. Stock.
Unsere Zimmer 12007 und 12008 liegen direkt gegenüber und die Mädels haben einen schönen Ausblick auf die Poolanlage im 8.Stock.
Unser Zimmer geht auf den Strip und die Glitzerwelt liegt uns zu Füßen - der Wahnsinn!
Wir haben heute abend für nichts mehr Sinn. Die Mädels stecken im handumdrehen in ihren Schlafklamotten und fallen dann über unser Abendessen her.
Ich teile mit dem Free-Wifi noch schnell den zuhause gebliebenen mit, dass wir gut angekommen sind und schon um 22.30 Uhr gehen bei uns alle Lichter aus.
Gähn!
Wetter: 28 Grad
gefahrene Kilometer: 15 Kilometer
Highlight des Tages: Flug über den Strip von Las Vegas
Hotel: Stratosphere Tower
2 Nächte, 2 Zimmer für insg. 363,98 €
Hotelbewertung: Wir haben die Selection Räume gebucht und beide waren sehr groß, sauber und modern eingerichtet. Auch die Bäder waren riesig. Wir hatten einmal Blick zum Strip und einmal Blick zum Pool. Beide sind in Ordnung, da wir uns sowieso kaum in den Zimmern aufgehalten haben. Das beste an diesem Hotel sind die inkludierten Tickets für das Observation Deck und zwar immer 4 pro Zimmerkarte so oft man möchte!