16.10.2016 - Secrets of Southwest

Wieder mal geht eine unruhige Nacht zu Ende. Zuerst war es im Zimmer so heiß, dass wir alle zerflossen sind. Dann hat Markus die Klimaanlage angestellt und wir haben gefroren wie die Schneider. Dazu kommt der stetig schnarchender Begleiter an meiner Seite, der sich alle halbe Stunde von einer auf die andere Seite schmeißt. Alles in allem eine perfekte Nacht - so perfekt, dass ich schon um 5 Uhr hellwach im Bett sitze. Und dass obwohl gestern die Uhr 1 Stunde vorgestellt wurde.
Um halb 6 Uhr gebe ich auf und gehe duschen. Alle anderen schlafen noch - die haben es gut. Auch als ich um halb 7 Uhr ganz fertig bin, sind alle noch im Tiefschlaf! Also schleiche ich mich aus dem Zimmer und gehe allein zum Frühstück.
In aller Ruhe frühstücken ist ja auch schon Ewigkeiten her!
Im Frühstücksraum ist schon ganz gut was los. Alle wollen so früh wie möglich los denn heute soll es wieder ein sehr heißer Tag werden.
Das Essen hier kann sich sehen lassen. Es gibt sogar wieder Rührei mit Würstchen und Speck - sehr lecker!

In aller Seelenruhe esse ich etwas und mache noch ein paar Fotos von unserem Motel. Um kurz vor 8 Uhr bin ich wieder im Zimmer und was soll ich sagen: die Mädels schlafen immer noch - was für Faultiere!
Das Einzigste, dass zieht, ist dass in 30 min das Frühstückbuffett schließt. Auf einmal meckern alle, das sie niemand geweckt hat und Melina läuft von Null auf 100 in Hochtouren. Ohne Frühstück geht gar nicht!
Hektik bricht aus - ach wie schön, dass ich da jetzt nicht mit muss!
Als dann endlich alle verschwunden sind und Ruhe einkehrt, packe ich schon mal alle Rucksäcke ein und räume die Klamotten zusammen. So sind wir dann tatsächlich um kurz nach halb 9 Uhr abfahrbereit - es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Unsere erste Amtshandlung heute: wir brauchen dringend Proviant für unser Picknick also fahren wir ein Stück auf der Interstate 15 Richtung Las Vegas. An der Abfahrt 4 gibts einen großen Walmart, der hat alles was wir brauchen.
Direkt am Eingang ist mit Getränkedosen kunstvoll Werbung für das NFL Match heute abend aufgeschichtet.

Wir beeilen uns, schließlich ist es schon spät genug und so wandern Möhrchen, Äpfel, Bananen, etwas Salzgebäck und Zimtröllchen in unseren Korb. Auch eine ganze Palette Wasser muss wieder sein.
Um 9.15 Uhr sind wir unterwegs Richtung Leeds und nur 15 min später fahren wir ab - so und nun? Wo gehts denn hier her? Weder unser Navi noch unser GPS sind sich wirklich einig wo wir jetzt hin müssen. Gut, dass ich mir vorher alles ausgedruckt hab. Manchmal hilft eben nur, das gute alte Papier!
Auf der Mainstreet fahren wir durch Leeds durch und biegen am Ende auf die Silver Road ab. Hm, hier wohnt man aber auch nicht schlecht. Ein paar ganze nette Häuschen stehen hier sogar mit verkehrsberuhigter Zone und Blick auf die roten Berge - wirklich schön!
Ein paar Kilometer weiter fängt unser Abenteuer dann endlich an - ab hier geht es Offroad weiter. Die Straße schraubt sich den Berg immer höher hinauf, sehr holprig aber jederzeit super befahrbar. Hin und wieder sehen wir einige Wildcamper am Straßenrand aber insgesamt ist hier so gut wie nichts los. Vor lauter Aufregung vergesse ich doch glatt Fotos von der Strecke zu machen.
Hinter einer Kurve legt Markus eine Vollbremsung hin und steigt aus. Was zum...
Da hat er doch tatsächlich trotz voller Fahrt am Wegesrand eine Klapperschlange gesehen! Gibts ja gar nicht und dabei unterscheidet die sich kaum vom staubigen Boden.

Bei näherem Hinsehen macht die leider keinen sehr lebendigen Eindruck. Näher rangehen will ich aber lieber auch nicht.
Hinter der nächsten Ecke kommt uns ein größeres Wohnmobil entgegen. Zum Glück ist die Straße hier etwas breiter. Weiter oben wären keine 2 Autos aneinander vorbei gekommen geschweige denn ein Wohnmobil. Wie man mit so einem Teil hier überhaupt langfahren kann, ist mir ein Rätsel. Die müssen hintendrin ja so ziemlich alles festgebunden haben sonst steht bei dem Geholper nachher nichts mehr auf seinem alten Platz.
Der Weg kommt mir ewig lang vor und gerade als ich denke es hört überhaupt nicht mehr auf, erkenne ich den Parkplatz, den ich glücklicherweise schon öfter auf Fotos gesehen habe sonst wären wir hier glatt vorbei gefahren.
Ja, hier sind wir richtig! Alles aussteigen.
Wir befüllen unsere Trinkblasen mit Wasser und packen noch ein Fläschchen Cola und die Futtersachen ein. Die Mädels drehen ihre Trekkingstöcke auf die richtige Länge und ich meinen Kilometerzähler auf Null und los gehts.
Hm, wo müssen wir denn jetzt her? Eine offizielle Tafel gibts nicht - zum Glück weist uns Markus Handyapp den richtigen Weg.
Der Anfang des alten Jeeptrails ist ziemlich holprig und steinig. Immer schön die Füße hochheben, wo ich doch so gerne stolpere.

Hach, ist das schön hier. Kein Mensch außer uns - herrlich! Nach etwa 15 min über die Steinplatten geht der Weg in ziemlich losen Sand über - Hm, jetzt stolpere ich zwar nicht mehr aber einfacher macht es das nicht wirklich. Dazu geht es langsam aber stetig immer nach oben.
Die Sonne knallt vom Himmel - das Wetter spielt auf jeden Fall mit.

Leider gibt es schon bald so gut wie keine Bäume mehr und wir kommen ganz schön ins schwitzen. Auf einem etwas erhöhten Podest blitzt in der Ferne etwas durch die Bäume - oh, da ist ja unser Auto! Allerdings nur ganz weit unten - komisch, die Strecke kam mir gar nicht so weit vor. Auf dem Foto kann man es sogar sehen - allerdings braucht man entweder Adleraugen oder muss heranzoomen - Na, wer findet es?

Der Blick von hier oben ist jedenfalls einfach nur Klasse!
Je weiter wir voran kommen umso mehr erinnert die Pflanzenwelt an die Wüste. Es wachsen vermehrt Kakteen aus dem Boden, manchmal auch mitten auf dem Weg. Wir müssen schon ganz schön aufpassen damit wir uns keine Stacheln einfangen.
Nach etwa 20 Minuten merken wir, dass wir bald an der Abbruchkante sein müssen, denn der Sand lässt nach - Hurra - und geht in glatte Felsplatten über. Ab hier geht es querfeldein - immer der Nase nach und wir sind froh, ab uns zu Steinmännchen zu finden, die uns das Ganze etwas erleichtern.

Und tatsächlich - nur ein paar Schritte weiter öffnet sich der Blick und wir bekommen vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Aber seht selbst.

Unten im Tal blicken wir auf das kleine Örtchen Washington und den See vom Sand Hollow State Park. Hier ist der Abstieg noch nicht möglich, da es viel zu steil ist.
Wir müssen noch eine ganze Weile an der Abbruchkante weiterlaufen bis wir die richtige Stelle finden. Allerdings ist die auch gar nicht zu verfehlen, denn erstens ist es an den anderen Stellen viel zu steil und zweitens weist uns auch hier ein Steinmännchen den Weg.

Hinein in die herrlich verquirlte Sandsteinwelt des Candy Cliff.
Der Abstieg sieht eigentlich ganz leicht aus allerdings müssen wir gut aufpassen wo wir die Füße hinsetzen denn der Stein ist ganz schön brüchig und ab und an bröckeln die Kanten etwas weg. Ich bin für sowas ja schon weithin bekannt und nochmal möchte ich mir definitiv nicht die Knochen brechen!
Ganz davon abgesehen brauche ich schon beide Hände für meine Kamera und die Gopro, das macht es noch etwas schwieriger. Mein Mann hüpft mit Melissa und Michelle wie eine Bergziege durch die Steine und schwupps ist er aus meinem Sichtfeld verschwunden.

In der Ferne entdecken wir ein schattiges Plätzchen. Das ist doch genau der richtige Ort für unser mittägliches Picknick - also nichts wie hin.
Während es sich meine drei dort schon gemütlich gemacht haben, hangeln Melina und ich uns von einer Trittfläche zur nächsten. Aber auch wir sind irgendwann unten angekommen. Ach, ist das schön, ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus.

Melina ist glücklich, dass sie sitzt. Sie würde sich heute am Liebsten überhaupt nicht mehr bewegen. Versteh ich gar nicht, wo es doch hier soooo schön ist! Wir verspeisen unsere Möhren und das Obst und zur Belohnung gibt es für den langen Weg noch für jeden ein Zimtröllchen. Markus ist mal eben auf den Hügel gegenüber geklettert um sich einen besseren Rundumblick zu verschaffen.

Nach dieser herrlichen und ausgiebigen Pause machen wir uns auf um das Plateau zu erkunden. Dabei müssen wir immer wieder mit kurzen Kletterpassagen etwas steilere Teilstücke überwinden aber im großen und ganzen ist alles sehr gut machbar. Auch Melina hält sich mehr wie tapfer - wandern ist einfach nicht ihr Ding.

Die knolligen Felsen wechseln immer wieder ihre Farben von rot-weiß auf orange-gestreift und manche haben wunderschöne weiße Häubchen. Ich fotografiere was das Zeug hält. An jeder Ecke gibt es neue Naturschönheiten zu bewundern. Nein, ich meine nicht die 3 die da über die Felsen stapfen - ich meine die Steine!

Michelle müsste dann mal ganz dringend auf die Toilette - nur das hier natürlich weit und breit nichts ist. Anstatt sich einen feinen Busch auszusuchen, entscheidet sie sich kurzerhand für die freie Prärie. Es kommt wie es kommen musste. Wir haben den ganzen Tag keine Menschenseele gesehen und jetzt - im aller ungünstigsten Moment - sehen wir 2 Wanderer in der Ferne auf uns zukommen. Jetzt heißt es Beeilung, sonst könnte das ziemlich peinlich werden.
Das ging dann wohl gerade nochmal gut!
Kurz darauf kommen wir am unteren Ende vom Hang zu einem abgestorbenen Baum. Die Wurzel sieht richtig klasse aus. Würde sich bestimmt gut als Deko machen - nur wie bekomme ich das unhandliche Teil zum Auto?

Ab hier gibt es ausnahmsweise mal keine Steigung mehr. Leider ist das Ende unserer Strecke aber damit auch erreicht. Nach etwa 5 Minuten stehen wir nämlich an einem ziemlich tiefen Dryfall. Hier würde es nur noch mit einem Kletterseil weitergehen also leider nichts für uns. Hier ist dann wohl Schluß!
Die Ansicht des wunderschönen Sandsteins ist auf dem Rückweg nicht weniger schön. Ich muss einfach unzählige Fotos machen und bin immer wieder fasziniert von den Formen und Farben. Der Rückweg geht jetzt stetig bergauf und Melina muss ganz schön kämpfen.

Da kommt es uns Beiden sehr gelegen, dass ich immer mal wieder stehen bleibe um noch mehr Steine abzulichten. Und je weiter wir nach oben kommen um so kürzer werden die Abstände zwischen den Fotos, schließlich muss sich unser Puls immer mal wieder beruhigen.

Auf einem Felsen entdecken wir diese merkwürdigen Steine - ob sich hier Moquis Marbles bilden?

Nach einer Weile kommen wir an diese markanten Felsen, die wir uns auf dem Hinweg gut gemerkt haben, denn hier müssen wir wieder hoch!
Oh Mann, das letzte Stück nach oben hat es ganz schön in sich. War das eben auch so steil als wir runtergekommen sind?

Die anderen sind schon ein ganz gutes Stück oben und warten schon auf uns. Hach, wäre ich doch nur schon da oben! Unangenehme Sachen ziehen sich immer wie Kaugummi.

Irgendwann schaffen wir es aber doch und haben uns tatsächlich den ganzen Weg wieder nach oben gequält. Melina braucht eine Pause - na gut - ich auch! Und so mache ich in aller Ruhe noch ein paar Fotos während der Rest meiner Familie schon ungeduldig mit den Hufen scharrt.
Es ist aber auch zu schön und wer weiß ob oder wann ich das hier jemals wieder zu Gesicht bekomme.

So, wie geht es denn jetzt weiter? Hier oben ist überhaupt kein Weg mehr auszumachen. Auf dem Hinweg war das dann doch etwas einfacher. Gut, dass Markus den Track auf seinem Handy-GPS aufgezeichnet hat.
Zwischen tiefem Sand und Kakteen bahnen wir uns den Weg durch die Büsche und es dauert eine ganze Weile bis wir wieder den Trail zurück erreichen. Ab hier wird alles viel einfacher, der Sand lässt ziemlich schnell wieder nach und es geht langsam aber stetig bergab.

Wir erreichen glücklich nach 14 Kilometer und 4 Stunden später wieder den Trailhead. Ich kann definitiv nur jedem der in der Gegend ist, empfehlen hier einen Abstecher hin zu machen es lohnt sich wirklich.
Hier stehen mittlerweile noch 2 weitere Jeeps, die wohl auch noch aufs Flat wollen. Markus reißt als erstes alle Türen und Fenster auf und schmeißt zusätzlich noch die Klimaanlage an. Wir kramen uns aus dem Kofferraum unsere letzten Fläschchen Cola, die in unserer Kühltasche immer noch eiskalt ist. Das Leben ist doch wunderbar!
Ach du je, wie sehe ich denn aus? Sieht so aus als hätte uns die Sonne ganz schön gebruzzelt. Trotz genügend Sonnenmilch haben wir alle ganz schön Farbe und eine etwas rote Nase bekommen.

Nachdem alles wieder verstaut ist, fahren wir auf der holprigen und staubigen Gravelroad wieder zurück. Nach kurzer Zeit ist es auf der Rückbank merkwürdig still und alle Mädels sind am schlafen - scheint also doch anstrengend gewesen zu sein!
Fast am Ende der Road kommt uns an einer ziemlich engen Stelle ein dicker Pickup entgegen - Hilfe und wir sind auf der Abhangseite, ganz ohne Begrenzung! Ich hasse sowas und reiße fast den Türgriff raus vor lauter Anspannung.
In ziemlicher Milimeterarbeit schieben sich die 2 Autos aneinander vorbei. Puh, das ist ja gerade nochmal gut gegangen. Erst mal von der Offroadstrecke runter, sind wir ziemlich schnell wieder in St. George und ich füttere Brigitte mit dem Snow Canyon State Park, unserem nächsten Ziel.
Dafür müssen wir ein Stück durch St. George fahren. Melina ist mittlerweile wieder aus ihrem Koma erwacht und schreit nach dringender Nahrungsaufnahme. Mit ihrem eingebauten Essensradar ortet sie den nächsten MCDonalds bevor irgendjemand auch nur irgendetwas davon entdeckt! Es ist wirklich nicht zu glauben.
Wir bestellen uns am MCDrive Schalter 5 Menüs zum mitnehmen. Mal sehen ob wir nicht ein nettes Plätzchen zum Essen finden.
Schon kurz darauf erreichen wir den Snow Canyon State Park. Das Kassenhäuschen ist um diese Uhrzeit nicht mehr besetzt und weist direkt dahinter auf eine Self-Pay-Station. Tja, das ist dumm, denn wir haben nicht mehr genügend Kleingeld dabei. Dann müssen wir wohl zuerst mal in Richtung Visitor Center. Schon bei der Durchfahrt sieht der Park sehr vielversprechend aus. Eine wunderschöne Gegend!
Kurz hinter den Petrified Dunes entdecken wir einen Picknickplatz unter schattigen Bäumen. Da der Duft vom Essen sich mittlerweile im ganzen Fahrzeug ausgebreitet hat, knurrt uns allen der Magen.
Schnell sichern wir uns den schönsten Tisch und laden unser Futter aus. Praktischerweise gibt es vor dem Platz sogar einen Wasserhahn an dem wir uns noch die Hände waschen können. Das ist auch dringend nötig, wir sind nämlich alle ganz schön staubig.

Der Platz ist wirklich toll angelegt - wie für uns gemacht! Es gibt so gar Barbecue-Grills vor Ort - na, wenn wir das mal gewußt hätten! Grillen wäre auch nicht schlecht gewesen. So lassen wir uns hungrig unsere Meals schmecken, die haben wir uns heute definitiv verdient.
Anschließend fahren wir zum Hauptquartier mit Visitor Center um unseren Obulus zu zahlen. Außerdem bekommt Markus da seinen sehnsüchtig erwarteten Stempel und eine Karte vom Park. Ok, für was reicht die Zeit denn heute noch?
Schnell sind wir uns einig: wir wollen uns zuerst die Petrified Dunes ansehen.
Wir parken direkt am Straßenrand und schnappen uns unsere Rucksäcke. Melina schwant schon fürchterliches und ich muss sie beruhigen, der Weg ist nicht lang!

Und so erreichen wir schon nach ein paar hundert Meter die versteinerten Sanddünen. Die bereits tieferstehende Sonne sorgt für ein tolles Licht. Auch die Landschaft ist hier einfach nur umwerfend und die Berge vom White House leuchten richtig.
Die Dünen sind auch toll aber meine Banausen haben da heute kein Auge mehr für und drängen zum Rückweg.
Da ich unbedingt auch noch zum Jennys Canyon möchte, gehen wir wieder zurück zum Auto.

Die Strecke über die Hauptstraße ist phänomenal, die roten und weißen Berge sind wunderschön und je weiter wir fahren, desto enger rücken die Felswände aneinander. Uns gefällt es hier so richtig gut. Warum waren wir nur früher nicht in diesem Park?
Ziemlich am Ende liegt ein winziger Parkplatz am Straßenrand. Glücklicherweise fahren alle Autos gerade ab als wir einparken - fein, dann sind wir mal wieder ganz allein. So gefällt uns das!
Schnell die Rucksäcke aufgeschnallt und noch etwas Wasser eingepackt und schon kann es losgehen. Auch hier müssen wir wieder durch Sand aber zum Glück nicht ganz so tief wie auf dem Yant Flat.
Wer würde wohl vermuten, dass sich hinter diesem Felsen ein Eingang ins Wunderland verbirgt?

Nach einer kurzen Steigung gabelt sich der Weg. Nach rechts gehts zum Overlook und es wird richtig steil. Das wäre bestimmt auch nicht schlecht aber wir können ja nicht alles auf einmal haben uns so entscheiden wir uns für den linken Weg in den Canyon hinein. Hinter dem nächsten Strauch öffnet sich der Slot der ziemlich schnell enger wird. Ist das schön! Die Abendsonne lässt die Felsen glühen, die sich steil und verschlungen nach oben strecken. Ich liebe Slot Canyons!
Melissa und Michelle klettern in den ausgespülten Felsnischen herum. Schade, dass der schöne Canyon ziemlich bald in einer Sackgasse endet. Ich hätte hier auf jeden Fall noch länger herumwandern können.

Die kleinen Höhlen in der Felswand, die durch Wind und Wasser entstanden sind, erinnern mich stark an den Valley of Fire State Park. Sieht ein bißchen aus die Waben in einem Bienenstock.

Langsam gehen wir wieder zurück zum Auto. Die Mädels sind schon ziemlich geschafft und so ganz taufrisch bin ich dann auch nicht mehr. Na ja, wir haben ja auch schon kurz vor 19 Uhr - für heute muss es dann mal gut sein.

Direkt am Parkausgang ist auch wieder eine ganz tolle Wohnanlage mit verkehrsberuhigter Zone. Wunderschöne Häuschen schmiegen sich an die roten Berge mit Blick auf St. George und den wunderschönen State Park. Hach, ist das schön hier! Wenn ich denn mal irgendwann auswandere, möchte ich genau hier mein Haus haben! Sogar Markus ist begeistert und würde hier glatt einziehen. He, das sind ja ganz neue Töne - wer weiß?
Als wir schon in St. George sind, fällt uns in der Ferne eine große, weiße Kirche auf und da wir von Natur aus neugierig sind, müssen wir doch da auch noch einen Blick drauf werfen.

Markus hält kurzerhand am Straßenrand und läßt uns aussteigen. Er und Michelle haben keine Lust mehr auf Besichtigung und so gehe ich mit meinen beiden Mädels allein los.
Der St.-George-Utah-Tempel aus 1877 ist der älteste mormonische Tempel der Kirche Jesu Christ der Heilgen der letzten Tage, der noch in Betrieb ist. Ich muss sagen, der Bau macht schon was her und ich hätte gerne mal einen Blick rein riskiert allerdings sind wir ziemlich staubig vom Tag und daher vergesse ich es ganz schnell wieder. Aber auch von außen sieht sie wirklich gut aus!
So, jetzt aber nix wie ab zum Walmart. Wir brauchen noch Proviant für den morgigen Tag. Über die Interstate sind wir dann auch wieder ziemlich schnell am Supercenter angekommen. Um diese Uhrzeit ist ganz schön was los im Laden. Der Parkplatz ist jedenfalls brechend voll. Wir kaufen Käse, Wurst, Philadelphia und Brot und natürlich wieder Unmengen an Getränken - wo gehen die nur immer alle hin?
Auch in der Damenabteilung werden wir heute abend fündig. Wir nehmen noch Unterwäsche und ein kuschliges Fleecenachthemd für Lissy mit. Schon fast an der Kasse kommt Melina dann auch nicht an der rosafarbenen Schlafanzugshose aus Plüsch vorbei. Oh Mann - die wäre mir ja sowas von viel zu warm - aber gut, ich muss sie ja nicht anziehen!
Gegen 20.30 Uhr sind wir wieder im Motel. Die Mädels schmieren sich noch ein Brot und dann lassen wir den Abend heute mal ganz nett im Pool ausklingen - der perfekte Abschluss eines wunderschönen Tages!

Markus, unser Wasserscheuer wäscht lieber noch Wäsche und unterhält sich mit einem netten Pärchen über Urlaub - die beiden waren wirklich schon überall. Einschließlich mehrmals in Südafrika - noch so ein Ziel auf unserer Todo Liste!
Der Pool ist mir heute irgendwie zu kalt aber vielleicht ist das auch nur wegen meinem Sonnenbrand, der doch etwas ausgeprägter ist wie ich erst dachte. Brrr, schnell in den Whirlpool. Ach, ist das schön - hier lass ich mich doch gerne durchblubbern und der hat genau die richtige Temperatur!
Als ich um kurz nach 22 Uhr zurück im Zimmer bin, dreht sich Michelle mal wieder mit einem Pinsel Locken in die Haare - was die dabei für eine Geduld hat! Das würde mir ja alles viel zu lange dauern.
Ich springe noch schnell unter die Dusche, denn Haare waschen ist heute ganz dringend angesagt! Danach schreibe ich noch meinen Reisebericht. Markus räumt in der Zwischenzeit auf und packt unser Gepäck um.
Zum Fotos sichern bin ich heute viel zu müde, morgen ist auch noch ein Tag!
Um kurz vor Mitternacht geht heute das Licht aus. Das war ein anstrengender und wunderschöner Tag!

Wetter: sehr heiße und sonnige 35 Grad
gefahrene Kilometer: 96 Kilometer
gelaufene Kilometer:16 Kilometer
Highlight des Tages: Yant Flat und Jennys Canyon

Und hier ist das GoPro Video vom heutigen Tag