18.10.2016 - Natural Beauties

Und ewig grüßt das Murmeltier - was für eine Nacht! Melina war der Ansicht, sie müsste lautstarke Kämpfe im Schlaf ausfechten und hat damit alle geweckt - nur sich selbst natürlich nicht! Ich frage mich was sie so alles merkwürdiges träumt! Als ich dann endlich wieder eingeschlafen bin, hat Markus mich unsanft aus dem Bett geschubst - ja sag mal - sind die heute irgendwie alle verrückt geworden?! Den Rest der Nacht sägte er vor sich hin, nur um mich dann um 6 Uhr mit seinem Rumgespiele am Handy aufzuwecken. Ich mag nicht mehr - ich hasse frühes Aufstehen!
Um kurz vor 7 Uhr quäle ich mich gerädert aus dem Bett. Die Dusche fällt heute morgen dafür etwas länger aus - sonst wird das nix mit dem Wachwerden!
Als ich endlich fertig bin, sind auch die Mädels aufgewacht. Melina entert die Dusche als Nächste, sie muss Haare waschen, dass kann ja dauern. Da Markus noch wegen seinem Rücken etwas lahmgelegt ist, gehe ich mit den anderen Mädels schon mal zum frühstücken.
Der Frühstücksraum ist sehr groß, wunderschön hell, modern eingerichtet - und brechend voll! Es gibt eigentlich ziemlich viele Tische und Stühle, die sind aber alle bis auf den letzten Platz belegt.
Wir schauen erst einmal was es denn alles Eßbares gibt.

Das Buffett ist Klasse! Von Muffins, Toast, Bagels, verschiedene Brotsorten bis Waffelmaschinen, mexikanische Omlettes, Würstchen es ist alles da. Am Besten ist das Obstbuffett wo ständig frische Ananas, Erdbeeren und noch jede Menge andere Obstsorten aufgefüllt werden. Auch der Kaffee schmeckt hier richtig gut. Ganz anders als das schwarze Spülwasser, das teilweise so angeboten wird.
Melissa füllt sich ihre Müslischale mit Froop Loops und macht sich auf die Suche nach einem freien Platz.
Wir sind gerade fein am futtern, da kommt Markus mit Melina im Schlepptau - die, ich glaube es nicht - keine Schuhe angezogen hat! Kann man diese Beiden denn keine 5 min alleine lassen?

Während wir unser Frühstück genießen, skypt meine Große mit ihrer Freundin Sima. Schließlich muss man ja auf dem Laufenden bleiben was zu Hause so alles passiert.
Nach dem leckeren Mahl, holen wir noch schnell unsere fertig gepackten Rucksäcke aus dem Zimmer und ab gehts.
Als erstes heute morgen um kurz vor 9 Uhr gilt es einen Allradjeep aufzutreiben damit wir morgen auf die Coyote Buttes South kommen. Witzigerweise ist die einzige Jeep Rental Station weit und breit, direkt neben dem Hotel. Im Laden gibts jede Menge Boote - aber keinen einzigen Jeep - hm, sehr komisch. Natürlich sind wir dann auch falsch, hier kann man nur Boote mieten, wir sollen es mal gegenüber versuchen, da gäbe es zeitweise einen Jeep Verleih. Hä, wieso zeitweise?
Wir dackeln also auf die andere Straßenseite, sieht ja alles ziemlich verlassen aus hier. Aber tatsächlich finden wir das winzige Büro von Canyon Adventures Tours mit dem Hinweis auf Jeep Rentals. Natürlich ist trotz der angeblichen Öffnungszeit kein Mensch anwesend und das Büro verschlossen. Wir versuchen es mit der angegebenen Telefonnummer auf dem Plakat an der Tür. Am anderen Ende meldet sich ein Deutsch sprechender Mann, der überhaupt nicht versteht was wir von ihm eigentlich wollen. Ups, da habe ich doch glatt die amerikanische Vorwahl vergessen. Wer weiß, wen wir da in Deutschland angerufen haben - sorry!
Der zweite Versuch klappt dann und wir erreichen tatsächlich eine Frau der Vermietstation - nur ist leider frühstens morgen nachmittag ab 16 Uhr wieder ein Jeep frei. Menno und jetzt? Ich checke noch den angeblich zweiten Vermieter hier vor Ort nur um festzustellen, dass die Telefonnummer ein und die selbe ist. Na ganz toll, soviel zu den Coyote Buttes South - da kommen wir mit unserem Auto definitiv nicht hin! Sollte wohl nicht sein.
Zu allem Überfluß bekommt Melina auch noch Unterleibsschmerzen. Geht denn heute alles schief? Wir halten nochmal kurz im Hotel an damit ich noch ein paar Schmerztabletten mitnehmen kann. Jetzt aber los, sonst ist der Vormittag gleich schon mit Nichtstun rum.
Unser erstes Ziel heute ist nur 4 Kilometer entfernt und so parken wir nur 5 Minuten später auf dem großen Parkplatz des Horseshoe Bend. Hier ist es ziemlich voll - kein Wunder, der Tag verspricht wieder sehr schön zu werden und die Sicht ist klar - die perfekten Voraussetzungen also.

Meine Familie rennt mal wieder ohne Rücksicht auf Verluste vor. Ich lasse mir mit Melina schön Zeit, ihr gehts immer noch nicht so gut und ich will Fotos machen. Wir sind ja hier nicht auf der Flucht!
Nach einer kurzen Steigung geht es ziemlich lange bergab - sieht weiter aus wie ich dachte und runter ist ja auch nicht das Problem.
Der Blick auf die Umgebung ist einfach nur schön. Was für eine tolle Landschaft!

Nach etwa 15 min Fußweg haben wir den Bend erreicht. Hier ist es trotz des frühen Vormittags ziemlich laut und hektisch. Soweit man schauen kann - überall Asiaten. Warum können die nicht auch einfach mal nur ruhig alles genießen?
Wir trauen uns erst gar nicht so nah an den Abgrund heran und Melina sucht sich mit Michelle lieber ein schönes Plätzchen fernab von dem Gewusel. Den Beiden ist die Tiefe nicht so geheuer.

Wir stehen einfach nur am Rand und schauen in den Abgrund. Ja, ich hab schon viele Bilder davon gesehen aber der Anblick in real ist eine ganz andere Hausnummer - einfach nur gigantisch und überwältigend. Ich kann nur jedem empfehlen, diesen kurzen Fußweg selbst einmal zu machen um das hier in Live zu erleben.

Auch wenn ein Teil des Bends um diese Uhrzeit noch im Schatten liegt, macht der Anblick einfach nur Gänsehaut!
Markus hat sich auf einen etwas erhöhten Felsen geschwungen um einen noch besseren Überblick zu bekommen.
Lissy und ich robben uns auf dem Bauch zum Abgrund. Stehend so dicht ranzugehen, ist uns dann doch eine Nummer zu heiß!

Eine Weile liegen wir nur da und genießen den Blick in die Tiefe. Auf einmal hüpfen zwei ziemlich durchgeknallte Asiatinnen uns buchstäblich zwischen den Beinen rum. Hergottnochmal, gibts denn hier nicht genügend Platz, muss man uns über die Beine springen? Zu allem Überfluß tritt eine dieser beiden rücksichtlosen Gestalten Lissy auch noch auf die Finger. Grrr, gleich passiert hier ein Unglück! Wenn die jetzt noch einmal herumspringt ohne darauf zu achten was sie anrichtet, kann ich gleich auch mal gerne springen und zwar ihr an den Hals.
Überhaupt gibt es hier dermaßen leichtsinnige Menschen, es ist einfach unfaßbar! Alles nur für das perfekte Foto. Auf einem Bein so dicht wie möglich am Abgrund stehen, ist da noch eins der harmlosesten Fotos die wir so beobachten.

Nach einer ganzen Weile machen wir uns auf den Rückweg. Unser Fazit: der Bend und die Landschaft sind einfach nur toll. Durch die Menschenmassen, die hier herumwuseln, verliert es leider etwas seinen Reiz.
Auf dem Rückweg in der langen Steigung werden Melinas Schmerzen so schlimm, dass sie erst mal eine Ibuprofen nehmen muss und eine Pause braucht. Nützt ja nichts, wenns dem Kind nicht gut geht. Der Rückweg fällt somit länger aus wie gedacht. Wenn man erst mal an der Hütte oben im Bild angekommen ist, hat man die Steigung hinter sich.

Auf dem Parkplatz stehen mittlerweile einige professionelle Anbieter. Ich frage einen ob er nicht noch einen Jeep Verleih hier kennt. Leider kommt er aus Sedona und sie selbst bieten solche Touren nicht an. Er gibt uns aber den Tipp an der Hauptstraße in Page zu schauen, da könnte man Offroad Fahrzeuge mieten. Da wir jetzt sowieso über den Glen Canyon Dam müssen, halten wir kurz an der Vermietstation, die schon von weitem an den Werbetafeln zu erkennen ist.
Leider wars das auch schon, denn außer den Tafeln gibts hier nichts, nur kleine Werbeflyer. Allerdings sehen wir schon, dass wir diese Fahrzeuge nicht gebrauchen können, denn erstens sind sie offen und zweitens haben sie maximal 4 Sitze!
Tja, damit wäre diese Hoffnung dann auch dahin.
Kurz vor dem Staudamm zweigt eine kurze Offroad Straße ab, die uns runter zum Fluß führt. Von dieser Stelle aus haben wie die Aussicht auf die Rückseite des Damms. Allerdings ist die Landschaft hier einfach wunderschön und die Felsen leuchten dunkelrot gegen den blauen Himmel an.

Ein paar Minuten später fahren wir auf den Parkplatz des Glen Canyon Staudamm. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hier mittlerweile unübersehbar und überall läuft Security mit schußsicheren Westen herum. Nicht mal mehr einen Rucksack darf man mit ins Visitorcenter nehmen.
Im Visitorcenter selbst gibts die üblichen Andenken. Auch hier fragen wir die Ranger nochmal nach Jeep Rentals, erfahren aber leider auch nichts Neues. Wir bekommen noch ein Prospekt von der Glen Canyon Area und gehen dann auf die Aussichtsterasse. Puh, das geht ja ganz schön tief runter! Leider hab ich mein Weitwinkelobjektiv im Rucksack vergessen. Mit dem 24-70er auf der Kamera bekomme ich die Staumauer bis ganz unten nicht drauf. Zum Zurückgehen hab ich auch nicht wirklich Lust und so schauen wir dem regen Treiben auf der Staumauer zu. Sogar dort unten patroulliert Sicherheitspersonal hin und her.

Ich mache trotz des falschen Objektivs noch ein paar Fotos, dann besuchen wir noch schnell die sauberen Restrooms und machen uns wieder auf den Weg.
Unsere Fahrt führt uns über die 89 Richtung Kanab.
Ungefähr 29 Meilen weiter zweigt von dort die White House road ab. Wir steuern zuerst das BLM Center oberhalb des Weges an. Ein sehr hilfsbereite ältere Dame fragt mich gar nicht erst wo wir denn hin wollen. Sie weiß sofort, dass wir bestimmt zur Nautilus möchten - stimmt auffallend! Sie erklärt uns den Weg, der bis hinter den ersten Wash kein Problem sein dürfte. Ab dort wird die Strecke dann zu sandig für unser Fahrzeug. Außerdem bekommen wir noch Karten von der House Rock Valley Road auf die wir nachher noch möchten.
Als ich sie nach der CBS frage, winkt sie ab - ohne Allrad sollen wir es erst gar nicht versuchen - keine Chance. Es ist wirklich wie verhext!
Die White House Road, die direkt ab Beginn unpaved ist, ist zwar etwas holperig aber ansonsten wirklich ohne Probleme zu befahren. Der Wash, den wir durchqueren müssen, ist mit Verbundstein gepflastert und komplett trocken. Direkt dahinter befindet sich ein kleiner unscheinbarer Parkplatz - und wir sind das einzigste Fahrzeug! Herrlich nach dem überlaufenen Horseshoe Bend!
In der Ferne erkennen wir den White House Campground wo mehrer Fahrzeuge in der Sonne glitzern, der scheint ja ganz gut besucht zu sein. Ich befrage meinen Kompass im Handy - ja hier sind wir richtig. Die Rucksäcke aufgesetzt und es kann losgehen!

Durch das leere Flußbett wenden wir uns vom Parkplatz kommend nach rechts. Das Flußbett ist ziemlich sandig aber durch die lange Trockenzeit hier in der Gegend ist der Sand hart wie Stein. Nur noch am Rand gibt es feinen Puderzuckersand. Zum Laufen ist das auf hier jeden Fall super!

Es geht immer einfach der Nase nach. Verlaufen kann sich hier auf jeden Fall keiner! Wir bestaunen die farbenfrohen von Wind und Wetter geschliffenen Felsen. Auch hier ist die Umgebung einfach nur wunderschön. Lissy klettert schon wieder auf den Felsen herum. Einfach nur geradeaus gehen, ist nichts für sie.

Nach einer Weile rätseln wir ob wir nicht schon am Ziel vorbeigelaufen sind und ob wir die Nautilus überhaupt erkennen. Aber diese Sorge ist völlig unbegründet, denn sie ist überhaupt nicht zu übersehen. Schon von weitem leuchtet sie uns in strahlendem Weiß entgegen.

Wir steigen von rechts auf den geschliffenen Felsen rauf und stehen unvermittelt plötzlich im Inneren der Muschel. Was für ein tolles Naturwunder. Leider kommt sie auf den Fotos lange nicht so gut rüber wie in Wirklichkeit.

Wir machen jede Menge Fotos und lassen uns von hinten in die Öffnung runter rutschen. Schade, dass schon ein Teil der Decke eingestürzt ist. Auf dem Boden liegen noch jede Menge dicke Bruchstücke herum. Aber auch so, ist sie wirklich ein Schmuckstück. Das schönste aber ist: wir sind hier ganz allein! Die Stille tut richtig gut - einfach nur Nichts!

Auf dem Rückweg werden wir gesandstrahlt. Es wehen ziemlich heftige Windböen, die uns den Sand nur so um die Ohren hauen. Nach dem Urlaub, braucht meine Kamera wohl dringend eine professionelle Reinigung.

Der Wind wird immer heftiger, gut, dass der Weg zurück nicht so weit ist. Kurze Zeit später sitzen wir schon wieder im Auto, das war toll!
Zurück auf der 89 biegen wir nur ein paar Meilen weiter, mitten in der scharfen Kurve bei Big Water nach links auf die House Rock Valley Road ab. Wie oft ich die 89 schon gefahren bin, irgenwie ist mir diese Straßenabzweigung noch nie aufgefallen!
Die HRVR ist ziemlich rau und mit vielen Washes durchsiebt - kein Vergleich zu den anderen bisher gefahrenen Offroad Strecken. Aber es macht riesig Spaß sie zu befahren und wir ziehen wieder eine große Staubwolke hinter uns her.

Für die Road wird ein Fahrzeug mit hoher Bodenfreiheit empfohlen und trotzdem sehen wir einige Geisteskranke mit Wohnmobilen und Anhänger hier herumfahren - sogar ein Cabriolet kommt uns entgegen - der muss sich nun wirklich nicht wundern, wenn der Unterboden kaputt geht!
Unterwegs gibt es ein oder zwei haarige Stellen, an denen Markus richtig Gas gibt - die Mädels kreischen jedesmal wie auch der Achterbahn. Auf halbem Weg zum Wire Pass kommen wir an einem Grader vorbei, das hat die Straße hier auch dringend nötig.
Der Wire Pass Parkplatz ist ziemlich voll. Ich muss mir jetzt erst einmal anschauen wie das hier mit dem Permit so funktioniert.

Ok, wo ist unser Bargeld? Da wir natürlich an der Self Pay Sation nicht wechseln können, bin ich froh, dass wir noch jede Menge Quarter und Dimes im Auto haben sonst hätte das Kleingeld nicht gereicht.
Da Kinder bis einschl 12 Jahre nichts zahlen müssen, schnappe ich mir einen Permitumschlag aus der Box und befülle ihn mit 24 $. Das Geld kommt dann in die Sicherheitsbox und der Kontrollabschnitt ins Auto wie ein Parkticket. Danach tragen wir uns noch ordnungsgemäß ins Trailregister ein. Du meine Güte, bis wir hier alles Nötige erledigt haben, ist abend!
Am Trailhead stehen kleine Toilettenhäuschen bereit. Schön ist ja anders - aber es hilft alles nichts - ich muss mal! Gut, dass wir immer Desinfektionsmittel für die Hände dabei haben.
So, jetzt kanns endlich losgehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite startet der Trail zum Wirepass Slot.

Den Hügel runter müssen wir durch lockeren Sand stapfen aber als wir erst einmal im Wash sind, geht es schnell voran. Nur auf die großen Steine, die gelegentlich im Weg rumliegen, müssen wir aufpassen. Der Wash schlängelt sich durch die Landschaft. Die roten Berge im Hintergrund leuchten in der Sonne und gelegentlich wachsen ein paar wilde Blumen am Wegesrand. Besonders viel Abwechslung gibt es leider nicht. Umso mehr freuen wir uns als eine merwürdig verschlungene Felswand am Wegesrand auftaucht. Lissy muss sie natürlich sofort erkunden. Wie lange das wohl gebraucht hat, bis die so aussah?

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt rechts der Abzweig zu den Coyote Buttes North - hier gabelt sich also der Weg zur Wave. Dafür haben wir leider kein Permit gewonnen. Zum Wire Pass Trailhead zu kommen wäre kein Problem gewesen. Vielleicht haben wir beim nächsten Mal da mehr Glück!
Unser Weg führt immer weiter der Nase nach. Hinter einer Kurve denken wir schon, jetzt geht der Slot los - leider ist er nur 1 Ecke lang und schon stehen wir wieder im Wash.

Als wir uns dem Wirepass Slot nähern, wird der Boden rauer und es liegen viele dicke Steine herum. Ab hier geht es über Stock und Stein - immer schön auf den Boden achten!

Auf dem Foto oben geht es nach der nächsten Kurve dann endlich los. Unvermittelt stehen wir mitten im Slotcanyon. Die Wände werden immer höher und schlängeln sich in vielen Kurven rotorange in den Himmel.

Je weiter wir rein gehen, desto weniger Tageslicht fällt auf den Boden. Hier ist fotografieren ganz schön schwierig und das erforderliche Stativ liegt natürlich im Hotelzimmer - wo sonst!

Der Spaß ist leider ziemlich schnell vorbei. An einer Stelle geht es ca 3 Meter nach unten. Dort lag wohl immer ein dicker Stein und ein paar Holzstücke als Hilfe. Das ist jetzt alles weg und somit ist hier an der Stelle bereits Schluß. Denn runter kommen, dürfte nicht das Problem sein. Hoch kommen wir hier auf keinen Fall mehr!

Schade, also alle Mann wieder zurück. Melina, der es seit der Nautilus eigentlich wieder etwas besser ging, hat schon wieder solche Schmerzen, dass ihr ganz schlecht ist. So ein Mist!
Auf dem Rückweg ist den Mädels langweilig. Schließlich haben wir die gleiche Strecke ja auf dem Hinweg schon ausgiebig bewundert. Die Mädels schnappen sich daher ein paar herumliegende Sandsteinklötze und ein paar kleine Äste, mit denen sie dann kleine Tierchen schnitzen.

Als wir die Strecke fast hinter uns gebracht haben, entdecken wir in einer der Felswände Löcher mit Kokons und weißen Eiern? Was da wohl drin ist? Vielleicht kann mich da ja mal jemand aufklären?!
Ich bin jedenfalls froh, dass wir den Bewohnern nicht unterwegs begegnet sind!

Die restlichen Meter durch den Wash gehen dann doch noch ganz schnell. Gegen 16.30 Uhr tragen wir uns wieder aus dem Trailregister aus. Die Mädels stellen ihre Kunstwerke hier zur Deko aus.

Der Weg zur Straße zurück ist viel schöner als die Hinfahrt. Immer wieder müssen wir anhalten um die bunten Felsen zu bewundern und um ein paar Fotos zu machen.

Etwa auf halber Strecke überholen wir wieder den Grader, der hat in der Zwischenzeit schon einiges an Aufräumarbeiten hier geleistet!
Ziemlich schnell sind wir danach wieder auf festem Asphalt. Michelle jubelt, ihr hat schon das Hinterteil von dem Gerüttel weh getan. Unser Weg führt uns weiter in Richtund Kanab. Ich hab da noch so eine Idee. Nach knapp 18 Kilometer kommen wir an der Abzweigung zum Paria Movie Set vorbei. Wenn wir denn schon mal hier sind, wollen wir uns das auch noch anschauen. Die Gegend hier sieht auf jeden Fall schon mal vielversprechend aus.

Die Offroadstrecke zum historischen Paria Set ist mit waschbrettartigen Rillen übersäht und wir werden ordentlich durcheinander gerüttelt. Der Ausblick auf die rot-weiß gestreiften Badlands in der tiefstehenden Sonne, ist ein Traum. An einer der hochgelegenen Stellen haben wir einen tollen Ausblick in den Canyon.

Der letzte Wash vor dem Filmset hat es in sich. Wer hier nicht genug Bodenfreiheit hat, setzt definitiv auf. Wir fahren ganz langsam durch und sind schon auf dem Picknickplatz der Ghosttown. Die weitere Straße ist so schlecht, dass sie zur Zeit gesperrt ist.

Das Filmset selbst ist in 2006 durch Brandstiftung komplett abgebrannt aber die Umgebung hier, in der unzählige Western gedreht wurden, ist immer noch fantastisch. Schade, dass wir keine Grillsachen dabei haben, hier wäre jetzt genau der richtige Ort dafür gewesen! Noch dazu sind wir wieder ganz allein unterwegs.

Meine Bande hat keine Lust mehr für Sightseeing - sie haben nur noch eins: Hunger! Unter Protest von Markus biegen wir auf vielfachen Wunsch an der 89 nach rechts Richtung Kanab ab und nicht zurück nach Page. Da wird sich bestimmt ein nettes Restaurant für 5 Hungrige finden.
Unterwegs fange ich schon mal an den Bericht zu schreiben, dann habe ich heute abend nicht mehr so viel zu machen.
Um kurz nach 18 Uhr erreichen wir unser Ziel. Die Mädels wollen zu MCDonalds - Nee, ganz sicher nicht, dafür hätten wir hier nicht hinfahren müssen. Markus kurvt etwas unmotiviert in den Straßen herum, bis wir Dennys Chuckwagon entdecken. Irgendwie kommt uns die Ecke hier bekannt vor und es riecht schon hier draußen so gut. Mal sehen was es da so zu Futtern gibt.

Von Außen sieht es jedenfalls schon mal super aus. Als wir durch den Torbogen gehen, wird mir klar, dass wir hier in 1998 schon einmal waren. Damals hat aber weder der Torbogen noch der Eingang hier hinten existiert!
Die kuriose Ausstellung im Garten ist fast immer noch die Gleiche wie damals. Das müssen wir uns natürlich mal aus der Nähe anschauen.

Der ganze Außenbereich gleicht einer Kulisse aus den verschiedensten Westernfilmen. Die Kinder haben jedenfalls richtig Spaß.

Mmh, der Geruch hier draußen, lässt unseren Magen Purzelbäume schlagen, das riecht ja vielleicht gut.
Am Eingang erhalten wir Menukarten und staunen - denn hier ist zum ersten Mal nicht Wait to be seated. Jeder setzt sich einfach dahin wo er mag!
Wir suchen uns einen Tisch mit 2 bequemen Bänken etwas weiter von der Tür entfernt aus. Da zu früheren Zeiten die Schauspieler der ganzen Westernfilme hier in Kanab wohnten, sind die Wände mit Originalbildern übersäht. Soweit man schauen kann, unzählige bekannte Gesichter.

Wir bestellen nach langem hin und her 4 Angusburger und 1 Colorado Buffalo Burger mit Potato Wedges und Cola. Während das Essen über dem offenen Feuer zubereitet wird, schauen wir uns die Fotos mal etwas näher an. Markus geht mit Michelle schon mal unsere Getränke zapfen, denn die sind hier Selbstbedienung.
Das Essen kommt ziemlich schnell und schmeckt einfach nur Klasse! Wer Burger liebt, muss hier unbedingt mal reingehen - sehr lecker!

Eigentlich wollte meine Kleinste noch einen Nachtisch aber nachdem sie alles verputzt hat, passt definitiv nichts mehr rein!
Das war doch mal richtig lecker. Gut gelaunt und fein gesättigt, wollen wir uns jetzt noch den angeschlossenen Shop zum Restaurant anschauen. Auch hier landen wir mitten in einem großen Sammelsurium aus Westernutensilien. Es gibt Cowboystiefel, Chaps und Lassos in allen erdenklichen Farben und Größen.

Melina hat an einem Drehständer einen Magneten entdeckt, den sie unbedingt haben möchte. Hm, wir haben allerdings kein Bargeld mehr dabei aber Markus kann tatsächlich die 4,50 $ mit der Kreditkarte zahlen. Fein, Kind glücklich - alles gut!
Langsam aber sicher werden wir alle müde und draußen ist es schon ziemlich dunkel. Schnell nochmal die Toilette aufsuchen und dann müssen wir uns mal auf den Heimweg machen.

Markus hält unterwegs in der Nähe von Big Water extra nochmal für mich an einem Feldweg an. Der Sternenhimmel hier draußen ist einfach unglaublich schön. Wieder mal vermisse ich mein Stativ! Wir können sogar die Milchstraße deutlich erkennen. Eine ganze Weile schauen wir uns das Spektakel an. Langsam wird es dann aber doch kalt. Wenn die Sonne erst mal weg ist, merkt man schon, dass es langsam Herbst wird.
Markus ist natürlich mal wieder viel zu schnell unterwegs bis wir am Straßenrand ein äsendes Reh entdecken. Puh, so eins auf der Motorhaube und unser Wagen ist platt! Danach geht es zum Glück etwas langsamer weiter.
Bevor wir unser Hotel erreichen, statten wir dem Walmart noch einen allabendlichen Besuch ab. Wir brauchen noch ein paar Toilettenartikel und für morgen früh eine Palette Wasser, ein 6er Pack Cola und Sprite, 4 Bier, Zimtröllchen, Salat, Pfirsiche, Brötchen, Salami und natürlich unsere Lieblingschips. Damit hätten wir doch ein perfektes Picknick zusammen!
Michelle holt sich noch schnell 2 Eos Eier mit.
Oh Mann, jetzt sind wir alle ganz schön erledigt vom Tag, gut, dass unser Hotel bereits in Sichtweite ist.
Um 21.30 Uhr sind wir zurück im Zimmer. Markus setzt sich noch mit seinem Handy auf den Balkon. Michelle und Melina probieren Masken aus, die sie im Walmart gekauft haben und Lissy chillt auf ihrem Bett.
Ich räume die Lebensmittel in den Kühlschrank, lade sämtliche Akkus neu, sichere alle Fotos und schreibe noch den Tagesbericht fertig.
Und während alle anderen zwischenzeitlich in den Schlafmodus übergegangen sind, mache ich um 23.30 Uhr endlich das Licht aus.

Wetter: sonnig, 25 Grad - perfekt zum Wandern
gefahrene Kilometer: 297 Kilometer
gelaufene Kilometer: 17,5 Kilometer
Highlight des Tages: die Naturwunder von Utah

Hier ist das Gopro Video des Tages