20.10.2016 - Overlook and Fire Wave
Obwohl unsere Zimmer hier sehr ruhig liegen, sitze ich mitten in der Nacht kerzengerade im Bett. Wer schleicht denn da in unserem Zimmer rum? Einbrecher? He, du, was willst du an unserer Tür? Michelle bekommt fast einen Herzinfarkt als ich das Licht in der Küche anknipse - eigentlich wollte sie nur etwas trinken. Meine Güte und ich dachte es hätte sich wieder mal jemand mit der Zimmernummer vertan.
Die restliche Nacht kann ich dann auch nicht mehr richtig schlafen - ich glaube, ich habe mir außerdem einen leichten Schnupfen eingefangen. Das hat man davon wenn man mitten in der Nacht auf Verbrecherjagd geht.
Gegen 6.45 Uhr schwinge ich mich raus aus den Federn. Oh Mann, schon wieder so spät? Schnell unter die Dusche und dann den ganzen Klimbim zusammengeräumt. Etwa 45 min später sitzen wir im Frühstücksraum.
Ich toaste mir meinen Bagel und Markus schaufelt sich Eieromlette mit Käse und Frikadellen auf den Teller. Meine Mädels geiern mal wieder auf die frischen Erd- und Blaubeeren. Lissy füllt sich gleich dreimal ihr Schälchen wieder voll. Was für eine verfressene Bande!
Um kurz nach 8 Uhr schieben wir den Gepäckwagen ins Zimmer. Irgendwie hab ich das Gefühl, das wird von Tag zu Tag immer mehr Zeugs - gut, dass unser Auto groß genug ist!
Während ich nochmal auf die Toilette verschwinde, gehen Markus und Michelle zum auschecken. Hm, irgendwie stimmt da was nicht, der Beleg weist 40 $ mehr aus als die Reservierung - also nochmal fein reklamiert. Das funktioniert mit dem Beleg unserer Buchungsbestätigung zum Glück problemlos.
Das Gepäck passt gerade so ins Fahrzeug, mehr darf es nicht werden! Ich befürchte nur, dass wir das alles nicht in die vorhandenen Taschen packen können ohne, dass die zu schwer werden.
Um kurz vor 9 Uhr rollen wir vom Hof. Tschüß Page, es war wieder sehr schön bei dir. Bis zum nächsten Mal!
Unser Weg führt uns wieder mal über den Glen Canyon Dam in Richtung Kanab. Auf der 89 kommen wir an all den tollen Canyons, Hoodos und Offroadstrecken vorbei. Ach ja, die Todo Liste ist mindestens einen Kilometer lang!
Oh, da ist der Parkplatz der Toadstole Hoodos, den haben wir in 2010 zuletzt besucht. Da könnten wir ja auch mal wieder hin. Nur heute schaffen wir das leider nicht mehr.
Die Berge leuchten in einem wunderschönen Rot und eigentlich hab ich noch so gar keine Lust von hier wegzufahren.
Unterwegs spinnen wir ein bißchen herum. Man müsste hier ein Adventureunternehmen aufmachen. Markus macht die Quadtouren, ich übernehme die Jeepvermietung (denn davon gibt es hier definitiv zu wenig) und meine Schwägerin, die in Deutschland eine Westernreitschule hat, kann dann Horseriding anbieten. Genügend Land for sale ist überall vorhanden - wir fahren an ziemlich vielen Schildern vorbei! Träum!
Nachdem wir Kanab hinter uns gelassen haben, sind wir auch schon auf der SR9, die quer durch den Zion Park führt.
Da Melina mal dringend austreten muss, halten wir bei der wunderschönen Zion Mountain Ranch.
Während Markus und die Mädels den Giftshop besichtigen, schaue ich mir die Ranch etwas genauer an. Oberhalb der großen Weiden gibt es viele Cabins in einer richtig tollen Lage. Ein Blick auf die Preisliste, treibt allerdings meinen Blutdruck nach oben - puh!
Dann schaue ich mir doch lieber die Tiere hier an. Auf einigen Koppeln gallopieren Westernreitpferde über die Wiese und auf der gößten Weide ist eine riesige Herde Binons (Melinas Special Tiere - wer nachlesen will warum kann das hier nachlesen Binons ) unterwegs.
Die Mädels sind mittlerweile alle zurück und wir beobachten die riesigen Tiere eine ganze Weile mit unserem Fernglas.
So, jetzt aber weiter im Text - es gibt heute viel zu tun!
Am Parkschild des Zion National Parks haben wir Glück, denn das einzige Fahrzeug, das dort steht, fährt gerade los als wir ankommen. Sehr praktisch, keine Menschenmassen - so liebe ich das!

Nach dieser kurzen Fotosession fahren wir auf der schönen roten Straße, die einen tollen Kontrast zu dem blauen Himmel bildet, in den Park. Am Rangerhäuschen erhalten wir den Parkplan und eine Broschüre.
Schon kurz darauf erreichen wir den Parkplatz der Checkerboard Mesa. Auch hier halten wir kurz für Fotos. Der Schachbrett-Tafelberg ist für uns mal wieder der Einstieg in diesen tollen Park.

Die Kulisse nimmt mich wie immer direkt gefangen, dieser Park ist einfach total genial und einzigartig. Die Farben auf den Felsen an den wir vorbeifahren leuchten in der strahlenden Sonne wie angemalt.

Hinter der nächsten Kurve sehen wir im Hang Bighornsheeps herumlaufen und nur ein paar Meter weiter liegt eine Herde direkt hinter einem Felsen an der Straße.
Ziemlich schnell ensteht ein kleiner Stau. Wir haben Glück und erwischen den letzten Parkplatz in der Haltebucht.

Immer wieder müssen wir unterwegs für Fotos anhalten. Das Wetter spielt heute aber auch wieder richtig mit. Hach ist das schön hier!
Wir durchfahren den ersten Tunnel und kurz darauf sind wir schon an unserem Zwischenziel angekommen. Natürlich ist der kleine Parkplatz am Overlook um diese Uhrzeit komplett dicht. Es parken sogar mehrere Fahrzeuge so dicht dahinter, dass die entweder gemeinsam hier sind oder nicht mehr aus der Lücke herauskommen.
Wir halten dicht am Straßenrand damit wir den Verkehr nicht behindern und warten auf rückkehrende Wandergruppen. Es herrscht auch reger Fußgängerverkehr aber alle laufen an uns vorbei und haben weiter oben an der Straße geparkt - Menno! Markus dreht vorsichtig und fährt ein Stückcken zurück. Es parkt auch gerade einer aus aber unser Raumschiff ist zu groß und wir passen nicht in die Lücke ohne das Schild umzunieten. Als wir wieder zurück in Richtung Parkplatz fahren, parkt tatsächlich gerade jemand aus - Hurra - die Lücke ist uns!
Schnell noch ein paar Getränke in die Rucksäcke, Wanderschuhe an und schon kann es losgehen.
Wir laufen ein kleines Stück in Richtung Tunnel, von hier geht der Trail auf Treppenstufen nach oben.

Der Weg wird mit 1 Meile und moderate angegeben - na gut, dann wollen wir mal da hoch. Der Trail ist gut besucht und es herrscht reger Gegenverkehr.
Die Stufen sind in den Fels gehauen und daher alle unterschiedlich hoch und ziemlich unregelmäßig. Auf dem sandigen Weg der dazwischen folgt, liegen große Steine und dicke Wurzeln schauen aus dem Boden heraus. Es ist also etwas Vorsicht angesagt.

Nach der ersten Steigung mit Geländer folgt ein Stück über weichen tieferen Sand bis zu einem Felsvorsprung, der fast wie eine kleine Höhle über dem Weg hängt. Direkt dahinter wächst ein Baum am Abhang. Die wunderschön gedrehte Wurzel schlängelt sich quer über den Weg. Ich frage mich wie der wohl hier wachsen konnte - viel Halt hat er ja nicht gefunden.

Immer weiter geht der Weg nach oben und unterwegs müssen wir immer wieder stehen bleiben um das ein oder andere Foto zu schießen - na gut, natürlich auch zum Luft holen.
Auf dem letzten Drittel müssen wir über eine ziemlich provisorisch aussehende Brücke, die auf Holzplanken um einen Felsvorsprung herum direkt über den Abgrund gebaut wurde. Hier steht ein Mann ziemlich hilflos mitten drauf und bittet seine Frau doch endlich zu kommen. Die Arme hat aber totale Höhenangst und traut sich keinen Schritt weiter. Sie ist richtig sauer auf ihren Mann und schimpft vor sich hin. Michelle unterhält sich eine Weile mit ihr und siehe da, sie geht tatsächlich weiter - da kommen ganz ungeahnte Fähigkeiten ans Tageslicht. Die Beiden sind total nett und wir kommen etwas ins Gespräch. Es stellt sich heraus, dass Er blind ist! Alle Achtung und dann diesen Weg gehen - ich finde es sehend schon schwer genug nicht zu stolpern! Er erzählt uns, als er noch sehen konnte, hatte er ein Bild vom Overlook gesehen und sich vorgenommen selbst einmal dort oben zu stehen. Wahnsinn, wir wünschen den Beiden viel Glück und gehen weiter.
Kurz darauf kommen wir an ein sehr schmales Stück - hier kann immer nur einer vorgehen, links von uns geht es steil in die Tiefe - ups, hoffentlich kommen die Beiden hier rüber!
Wir müssen noch ein Stück bergauf, immer wieder an schön gedrehten Wurzeln vorbei.

Als Melina meint, sie würde hier jetzt sitzenbleiben und keinen Schritt mehr weitergehen, sehen wir endlich das Ende des Trails. Bergauf kommt er einem dann doch etwas länger vor als er eigentlich ist.
Noch ein kurzes Stück weiter über eine Felsplatte rüber und unser Blick öffnet sich - das Tal liegt uns zu Füßen - wowh!

Um diese Tageszeit haben wir zwar ziemliches Gegenlicht aber trotzdem ist die Aussicht einfach nur genial! Lissy, unsere Bergziege klettert auf den Felsen neben uns um es sich gemütlich zu machen. Um sie herum wuseln ziemlich freche Streifenhörnchen und weil meine Kleinste ganz still sitzt, klettert schwups, Eins auf ihr Bein.
Ich knipse, dass die Kiste glüht - hach, ist das schön hier!

Ich muss sogar die GoPro Speicherkarte wechseln. Unglaublich - 64 GB sind voll!
Auf einmal kommt der blinde Mann mit seiner Frau um die Ecke und ist ganz glücklich, dass sie es tatsächlich geschafft haben. Wahnsinn, Hut ab vor so einer Leistung! Wir unterhalten uns wieder eine Weile und er will wissen was wir noch so vorhaben die nächsten Tage. Von Las Vegas hält er nicht viel, es ist ihm einfach zu viel Trubel. Aber das Valley of Fire und auch den Lake Mead findet er auch ganz toll. Wir erzählen ihm, dass wir am Samstag Melinas Geburtstag feiern und witzigerweise hat seine Frau am gleichen Tag Geburtstag.
Wir genießen noch eine Weile die Aussicht, trinken unsere Flaschen leer und machen uns dann auf den Rückweg.
Hier bieten sich uns wieder ganz neue Ansichten von der Strecke. Fasziniert schaue ich mir beim Laufen die weiß-orangene Felswand über uns an.

Aber schauen und laufen passen bei mir einfach nicht zusammen, denn prompt stolpere ich durch die Gegend - bloss nicht wieder was brechen!
Hier auf dem Trail fällt mir mal wieder auf, wie rücksichtsvoll die Amerikaner sind. Wenn es Gegenverkehr gibt, bleibt immer einer stehen und wartet damit es kein Gedrängel gibt.
Auf dem besonders schmalen Stück bin ich schon mittendrauf als ein Vater mit seinem Sohn an mir vorbei wollen. Die Beiden haben genau gesehen, dass ich schon die Hälfte der Strecke hinter mir hatte - was erwarten die denn? Soll ich etwa rückwärts laufen? Schließlich quetschen und drängeln sie sich vorbei und welche Nationalität haben die Beiden - natürlich Deutsche - wie hätte es auch anders sein können! Wie kann man nur so unverschämt sein?
Von hier sieht man übrigens die Brücke über dem Abgrund richtig gut.

Kurz vor den Treppenstufen hören wir laute Stimmen unten im Canyon. Eine Gruppe seilt sich gerade in den Canyon ab - puh, da geht es ganz schön steil runter. Wir schauen eine Weile zu, bis sie in den Tiefen des Canyons verschwinden.
Um kurz vor 13 Uhr sind wir wieder zurück am Auto. Melina besucht noch die Toiletten auf der anderen Straßenseite während ich schon mal langsam zum Auto vorlaufe.
So, jetzt aber noch schnell zum Visitorcenter.
Wir fahren durch den darauf folgenden langen Tunnel, der gelegentlich von einigen Stellen mit Sichtlöchern nach draußen versehen ist. Ansonsten ist es hier so stockdunkel wie im Sack.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir endlich wieder am Tageslicht. Wir fahren jetzt genau auf der Straße, die wir eben vom Overlook aus gut sehen konnten. Jetzt, wo wir wissen wo der Overlook Trail endet, können wir den Alkoven über dem wir eben gestanden haben deutlich erkennen.

Die Landschaft von hier unten betrachtet ist auch einfach nur toll!
Auf dem Parkplatz des Visitorcenters ist es wie eigentlich immer - brechend voll! Es ist überhaupt nicht einfach einen Parkplatz zu bekommen und das obwohl wir keine Hauptsaison mehr haben!
Nach 10 min Gegurke wird endlich im hinteren Teil etwas frei. Schnell da rein bevor uns den noch jemand anders wegschnappt. Wir Mädels machen das was man nach einer langen Autofahrt eben so macht - wir stürmen erst einmal die Toilettenanlagen.
Markus ist schon vorgegangen um sich seinen Stempel zu holen.
Zu Ehren des 100. Geburtstag des National Park Service ist das ganze Visitor Center mit Wimpeln geschmückt und im Eingang muss Lissy sich natürlich als Junior Ranger fotografieren lassen.

Markus will sich unbedingt ein Brillenband kaufen. Hm, wie alt ist der bitte? Sowas hab ich bisher immer nur bei Opas gesehen! Aber gut, ich muss das ja nicht anziehen.
Melina kauft sich mal wieder einen Magnet und dann fahren wir auch schon weiter. Noch ein letzter Blick auf die tollen Berge und schon sind wir in Springdale. Ich liebe diesen Ort, die kleinen originellen Geschäfte, den tollen Outdoorladen und die leckeren Restaurants. Hier könnte ich auch noch ein paar Tage bleiben.
Allerdings muss ich sagen, dass die Preise hier in den letzten Jahren geradezu unverschämt angezogen sind und um jeden Preis werde ich hier nicht übernachten.

Die Mädels haben Hunger - naja, was essen könnte ich allerdings auch noch schnell. Tja, erstmal müssen wir einen Supermarkt finden. Hier direkt am Park ist dafür wohl nicht der richtige Ort.
Am Ortsausgang von Springdale steht eine riesige Villa - ja, die könnte mir schon gefallen. Klasse Haus, riesiges Grundstück - perfekte Lage - nehm ich!
Der nächste Ort ist Rockville, im Ortskern entdecken wir einem Supermarkt mit einem riesigen "Bakery and Deli" Schild. Na da sind wir doch genau richtig!

Innen duftet der ganze Markt nach warmem Essen und unser Magen knurrt merklich lauter - uups!
Wir haben die Qual der Wahl. Michelle und Markus entscheiden sich letzendlich für Käsemaccharoni und Hähnchenkeulen, Melina und Lissy nehmen einen Hotdog und ich ein Hähnchenschnitzel mit Kartoffelecken. Alles zusammen kostet gerade mal 17 $ - na das nenne ich mal günstig. Passenderweise gibt es hier im Supermarkt sogar eine Ecke mit Tischen und Stühlen und wir können unser Futter noch an Ort und Stelle verspeisen. Zum Nachtisch futtern die Mädels noch ein Ben&Jerry Eis. Michelle muss neue Energie tanken und schnappt sich einen Energydrink. Markus gelüstet es nach Haribopfirsichen und ich nehme uns noch eine Tüte von unseren geliebten Lays Wavy Chips mit.
So, jetzt aber nichts wie weiter, der Weg ist noch lang und ich habe noch ein Date im Valley of Fire!
Markus tankt an der angeschlossenen Tanke noch für 80 $ voll und dann können wir los.
Bei Hurricane fahren wir auf die I-15 und ab hier geht es dann zum Glück etwas schneller. Die monotone Interstate tut ihr übriges und ratzfatz sind die Mädels eingeschlafen. Selbst ich döse eine Weile weg. Nach ungefähr 30 Minuten schrecke ich hoch - sind wir hier überhaupt noch richtig? Als ich gerade hektisch in meinen Unterlagen krame, kommt schon die Abfahrt 93 mit der Ausfahrt Overton - sehr gut!
Menno, es ist schon soooo spät. Hoffentlich schaffen wir es noch rechtzeitig!
Wir brauchen gefühlte Ewigkeiten bis wir an der Self Pay Station ankommen. Das Rangerhäuschen ist bereits geschlossen. Ich zahle die 10 $ und reiße das Permit für das Fahrzeug ab.
Schnell noch ein witziges Foto und dann fahren wir schon weiter.

Leider müssen wir an den ganzen schönen Stellen wie den Elephant Rock etc vorbei fahren - irgendwie reicht hier im Park nie die Zeit für alles. Ich muss auch hier beim nächsten Mal unbedingt mehr Zeit einplanen!
Am Visitorcenter stoppen wir noch kurz, da Melina schon wieder mal zur Toilette muss - die hat aber auch heute eine Kleinmädchenblase!
Schon biegen wir auf die White Domes Road ab. Das Valley of Fire macht seinem Namen alle Ehre und glüht in der tiefstehenden Sonne - einfach nur schön.

Um 16.50 Uhr rollen wir auf das Parklot 3 und schnallen uns unsere Rucksäcke auf. Schnell noch ein paar Getränke auffüllen und dann gehts los. Auf der anderen Straßenseite startet der Trail zur Fire Wave. Ich glaub es noch gar nicht, das ist unser 3. Versuch und endlich passt es mal.

Es geht bergab durch tiefen feinen Sand, das macht das Ganze dann etwas beschwerlich. Wir sind allerdings sehr froh, dass die Sonne nicht mehr so knallt, denn in der Mittagshitze ist das hier bestimmt kein Spaß.
Am Ende der großen roten Felsen zweigt der Weg nach rechts ab. Er ist auch gar nicht zu verfehlen, da alle paar Meter ein Pfahl mit einer gelben Markierung steht. Wir kommen an eine etwas engere Stelle mit 2 dicken Felsbrocken und sind kurz darauf an einer Steinplatte mit rot-weißen Streifen.

Da bereits die Schatten länger werden, machen wir, dass wir weiter kommen. Von hier aus wandern wir über die von Wind und Wasser zerfressenen Steinplatten nach oben.

Und es lohnt sich. Die Tageszeit scheint für das Valley of Fire wie gemacht zu sein. Die Aussicht auf das Tal ist atemberaubend schön.

Nur ein paar Meter weiter, liegt uns die Feuerwelle dann auf einmal zu Füßen. Wir haben Glück und ein Teil wird immer noch vom Sonnenlicht wunderschön angestrahlt.

Mit uns haben 2 Fotografen ihr Stativ aufgebaut und jeder, der die Welle besteigt, beeilt sich damit alle Anderen auch noch ein schönes Foto mit den letzten Sonnenstrahlen bekommen. Eine selbsternannte Wandertrulla mit riesigem Schlapphut und einer kompletten Ausrüstung spaziert in aller Seelenruhe den Berg hoch und lässt sich dann dort nieder. Als dem Fotograf neben mir der Dampf aus der Nase steigt, merkt sie endlich dass sie wohl stört und räumt das Feld.
Alle machen ausgiebigst Fotos. Wie kommt der Felsen bitteschön zu solchen Streifen?

Michelle hat es sich in der Sonne bequem gemacht und genießt die tolle Aussicht.

Wir bleiben bis die Fire Wave komplett im Schatten liegt - schade, das ging eigentlich viel zu schnell. Durch den gestreiften Canyon machen wir uns auf den Rückweg. Wir wären hier gerne durch den Pink Canyon zurück gegangen aber auch dafür reicht die Zeit leider nicht.

Wir nehmen eine Abkürzung und gehen quer über die Felsplatten als ich mal wieder über Ameisen stolpere und doof mit dem Fuß umknicke - Aua, das wäre fast ins Auge gegangen!
Das letzte Stück bergauf durch den tiefen Sand hat es in sich. Wir quälen uns nach oben - ein Schritt vor und ein halber zurück, puh!

Markus und Michelle sind schon am Horizont verschwunden aber wenigstens die Mädels bleiben bei mir. Wir kämpfen uns zum Ziel und sind ziemlich genau 1 Stunde später wieder am Auto.
Auf der Rückfahrt ist es schon ziemlich dämmerig. Es reicht gerade noch für ein paar Fotos der Rainbowvista.

Danach ist es für Fotos definitiv zu dunkel. Markus übertreibt mal wieder und prescht die Dips hinauf, die Mädels schreien wie auf der Achterbahn, nur ich finde das gar nicht witzig. Ja, ich weiß, ich bin ein Spielverderber!
Als wir am Parkausgang sind, ist die Schranke zur Einfahrt gesperrt, da haben wir gerade nochmal Glück gehabt. Mein Mann überfährt in seinem rasanten Fahrstil fast ein unschuldiges Häschen. In der nächsten Kurve flattert uns dann noch um Haaresbreite eine Fledermaus gegen die Windschutzscheibe. Hui, die ist aber ganz schön groß!
In der Ferne verschwinden die letzten Sonnenstrahlen hinter den Bergen und kurz darauf sind wir wieder auf der I-15 in Richtung Süden.
Von hier aus ist es nicht mehr weit und um halb 8 Uhr taucht in der Ferne die glitzernde Spielermetropole aus der Wüstenlandschaft auf. Es ist immer wieder der Wahnsinn in diese Stadt reinzufahren. Erst recht wenn man mehrere Tage in der Natur war - ein richtiger Kulturschock.
Wir landen auf dem südlichen Ende des Strips und finden tatsächlich mal auf Anhieb die richtige Einfahrt vom Self-Parking des Excalibur. Im ersten Stock des Parkhauses ist noch ein Plätzchen für uns frei. Michelle geht mit Melina und Markus zum einchecken während ich mit Lissy solange das Gepäck bewache. So kann ich schon mal den Bericht schreiben und Lissy liest in der Zwischenzeit noch etwas in ihrem geliebten Buch weiter. Etwa 20 min später eilt Markus herbei und ist richtig in Hektik. Sie haben direkt vorm Eingang einen freien Parkplatz gefunden und die Mädels halten die Lücke frei - na das ist doch mal gut!
Wir beeilen uns und tatsächlich erwischen wir den idealen Platz zum Ausladen.
Beladen mit unzähligen Tüten und Taschen schleppen wir unser Gepäck zum Eingang. Wir müssen aussehen als kämen wir von einer riesigen Safari zurück so behangen sind wir. Warum gibt es eigentlich in diesen Hotels immer Teppichböden, darauf lassen sich die Koffer so schwer ziehen!
Quer durchs Casino erreichen wir den Resorttower. Hier müssen wir etwas aufpassen denn nur die Aufzüge auf der rechten Seite halten auch im 22. Stock. Unser Zimmer für die nächsten Nächte hat die Nummer 203 und - wowh, das Rollawaybed ist ja schon aufgebaut - das ging ja wirklich schnell!
Wir lassen alle Taschen hinter den Betten fallen und reißen erst einmal den Vorhang auf. Hach, ist das schön - ich liebe diese Aussicht!

Wir räumen unsere Schlafanzüge und Waschtaschen aus und machen noch ein paar Fotos vom Strip.
Während die Mädels das Hühnchen und unsere Reste aus der Kühltasche futtern, schreibe ich den restlichen Reisebericht und sichere die Fotos.
Heute passiert sonst gar nichts mehr, wir sind alle erledigt von dem langen, wunderschönen Tag. Daher gehen ausnahmsweise mal zeitig um 22 Uhr die Lichter aus.
Gute Nacht!
Wetter: geniale 27 Grad mit blauem Himmel und Sonnenschein
gefahrene Kilometer: 435 Kilometer
gelaufene Kilometer: 8 Kilometer
Highlight des Tages: der Zion Overlook und natürlich meine endlich erreichte Fire Wave
Hotel: Excalibur
3 Nächte mit Rollawaybett und Tax 606,58 €
Self-Parking für 3 Tage 24 €
Hotelbewertung: Wie immer schöne, große (bereits renovierte) Zimmer im Resorttower mit Blick auf den Strip. Da unser Aufenthalt auf ein Wochenende fällt waren die Preise alle jenseits von Gut und Böse. Die anderen in Frage kommenden Themenhotels sollten für den gleichen Zeitraum mehr wie 300 € die Nacht kosten - nach oben gab es kaum Grenzen.
Für uns ist das Excalibur ein guter Ausgangspunkt und die Kinder lieben das Hotel und vor allem den Pool. Wir waren übrigens zu fünft in einem Zimmer und es hat kein Mensch interessiert!
Und zum Schluss wie immer das GoPro Video des Tages