03.06.2000 - Jacksonville Landing
He, wer kitzelt mich denn da? Du liebe Zeit sofort aufhören! Ist es etwa schon wieder hell? Oh nein, erst halb 7 Uhr, das ist ja fast noch mitten in der Nacht. Wir müssen noch so viel packen und umräumen, das ich mich doch müde aus dem Bett quäle.
Bei Mama im Zimmer gibt es Frühstück. Michelle ist immer noch heiser. Sie flitzt nur mit einer Windel bekleidet zwischen den beiden Zimmer hin und her.
Um halb 9 Uhr sind wir fertig. Vor uns liegt heute eine ganz schön weite Strecke.
Wir wollen bis nach Jacksonville, das sind immerhin knapp 400 Kilometer. Ob wir das an einem Tag schaffen?
Wir kommen durch absolute Einöde - links und rechts nur Wald und Wiese und ab und zu mal eine Indianerhütte - sonst nichts. Kurz vor Tallahassee wird die Uhr wieder 1 Stunde vorgestellt und so haben wir ruckzuck 12 Uhr.
Eigentlich wollten wir noch eine Südstaatenplantage besichtigen, die auf der Micosukee-Raod stehen soll aber nach 5 mal fragen und mehreren Anläufen geben wir genervt auf.
Die Micosukee-Road war vor 150 Jahren ein Indianerpfad, den etwa 30 Plantagen benutzt haben um zu ihrem Anwesen zu kommen. Die Baumallee hier ist aber auch wunderschön. Die Eichen haben so mächtige Kronen, dass sie in der Mitte der Straße wie ein Tunnel zusammengewachsen sind. Mit dem spanischem Moos sieht der Wald wie ein verwunschener Märchenwald aus.
Nach einer kurzen Rast an einer Tankstelle mit essen und trinken fassen, sind wir wieder unterwegs auf der 1-10 Richtung Osten.
Die Fahrt auf dem Highway ist total monoton. Immer geradeaus - links und rechts ein Grünstreifen - sonst nichts.
Um 16 Uhr ist endlich Land in Sicht. Die ersten Motels sind da.
Das Motel mit der meisten Werbung, die Valuelodge, entpuppt sich als richtiges Drecknest.
Direkt am Highway gelegen, sind die Zimmer total schmuddelig und stinkig. Nein, hier wollen wir nicht wohnen. Wir versuchen es als nächstes im Ramadan Hotel, die nehmen Coupons und so kosten die Zimmer nur 39 $ + tax. Wir checken gleich für 3 Nächte ein. So, jetzt schnell Koffer ausladen und in den Pool. Der ist hier zwar nicht so groß wie gestern im Howard Johnson aber immer noch herrlich erfrischend.
Michelle hat auch wieder ihren Spaß als ein Junge im Wasser Ball spielt und sie mitspielen darf.
Um 18 Uhr ist die Sonne ganz hinter dunklen Wolken verschwunden. Sieht ja ganz schön nach Gewitter aus.
Wir ziehen uns um und fahren nach Downtown ins Jacksonville Landing.
Super - hier ist es ein bisschen wie in Miami auf dem Bayside Marketplace. Vor dem Gebäudekomplex am Ufer des St. Johns River spielt eine Band. Zu allerst wird jetzt was gegessen. Es gibt Pizza und für Markus das übliche Thaifood.
Nach dem Essen bummeln wir durch die Anlage. Michelle und Mama zieht es zur Musik. Auf einem großen Marktplatz, direkt am Wasser spielt eine Band. Ein kleines schwarzes Mädchen tanzt herum. Sie nimmt Michelle an die Hand und die beiden tanzen ausgelassen im Kreis. Total süß die Zwei. Michelle hat den Spaß allein und ist nur mit Protestgeschrei wegzubekommen.
Wir bummeln noch ein wenig durch die Shops. In einem Sportladen bekommen wir das Cappi für Tobias. Aber das wars auch schon, die restlichen Läden sind nicht so der Knaller.
Wir gönnen uns noch ein Eis und schlendern die Uferpromenade entlang.
Diese ist geschmückt mit hunderten kleinen bunten Lichtern. Davor sind viele Cafes und Restaurants - richtig romantisch. Ein Versuch noch etwas zu trinken, schlägt fehl weil unser kleines Luder einen Mordszirkus macht. Sie ist total müde.
Es hilft alles nichts, wir fahren nach Hause. Kurz vor unserem Motel kaufen wir noch an einer Tankstelle was zu trinken für die Nacht bevor wir um viertel nach 10 Uhr alle müde in unsere Betten sinken.