28.05.2000 - Driving again

Und schon wieder ist die Nacht zu Ende.
Unsere kleine Krawallschachtel sitzt um 5 Uhr morgens im Bett und singt.
Unser Glück ist, dass sie noch einmal ohne viel Zirkus einschläft.
Jetzt ist es halb 7 Uhr und schon steht Papa mit einem Kübel Eis vor der Tür.
Also raus aus den Federn, heute fahren wir weiter.
Mama hat schon vor dem Frühstück den "Marlies des Tages" gebracht: Sie stand unter der Dusche und weil sie die Pröbchen im Bad nicht entziffern konnte, hat sie sich mit dem Erstbesten abgeduscht - Leider war das Mundwasser!
Nach dem Frühstück verstauen wir unser ganzes Hab und Gut im Auto und los gehts.
Unser erstes Ziel für heute führt uns in Richtung Norden nach Dunedin.
Ein schnuckliges kleines Örtchen direkt am Meer. Hier stehen vielleicht Villen - nicht von schlechten Eltern. So ein Häuschen als Ferienwohnung könnte mir schon gefallen.

Kurz vor Tarpon Springs sehen wir unseren ersten großen Supermarkt. Alles aussteigen und Essen fassen! Hier decken wir uns erst mal mit Lebensmittel ein.
Ah, da mitten im Markt ist eine tolle Bistroecke.
Oh Mann, die Klimaanlage ist so kalt wie am Nordpol. Und ich hab intelligenterweise die Jacke für Michelle wieder in den Koffer gepackt. Die muss morgen auf jeden Fall draußen bleiben.
Zum Frühstück gibts Bagels mit Cappuchino und Cola - nicht sehr gesund aber lecker! Michelle läßt sich einen Kakao schmecken.
Nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel fahren wir weiter in den Ort hinein.
Es ist draußen so heiß, dass die Hitze über dem Asphalt flimmert.
Wir finden einen Parkplatz mitten in der Altstadt. Wieder mal 2 $ Parkgebühren - wie immer. Umsonst gibts in den USA wirklich nichts!

In der Fußgängerzone gibt es jede Menge süße kleine Geschäfte. Natürlich extra für so bekloppte Touristen wie wir, die bei 38 Grad im Schatten durch die Stadt rennen.
Unsere kleine Maus schläft, so können wir uns in Ruhe und ohne Proteste umsehen.
Leider sehen die Shops nur von außen süß aus, von innen haben sie mehr Ramsch wie sonst was.
Die Naturschwämme für die diese Stadt bekannt ist, sind unverschämt teuer.
Und was sollen wir schon daheim damit - das Auto kommt ja in die Waschstraße.
Mama ergattert in einem Laden eine knallbunte, gemusterte Sonnenhaube. Ja, jetzt könnte sie schon fast als Ami durchgehen.
Nach einer Stunde herumstromern, fahren wir weiter.
Immer Richtung Norden soweit wir heute kommen.
Hier an diesem Küstenabschnitt ist sowieso nicht mehr soviel interessantes zu sehen. Bei Ocala kommen wir an endlos großen Pferdekoppeln vorbei. Diese Stadt ist bekannt für ihre Pferdezucht.

Gegen Spätnachmittag sind wir in Floridas Universitätshauptstadt Gainesville angekommen. Hier werden wir heute übernachten.
Unsere süße Maus hat für heute auch die Nase voll. Sie will nur noch raus aus dem Auto. Wir haben in einem Couponbuch ein Holiday Inn für 39 $ gefunden.
Mal sehen ob das in Frage kommt. Nach Besichtung der Zimmer kann ich nur sagen: Klasse! Und sie haben sogar noch Zimmer frei.
Das Motel ist ziemlich groß, hat 2 Pools und macht einen sehr sauberen Eindruck. Was wollen wir mehr?
Schnell einchecken und nichts wie ab ins Zimmer bevor es sich jemand anders überlegt. Uns ist ja sooo warm! Das einzige woran wir im Moment denken können, ist so schnell wie es geht zum Pool. Michelle rennt schon zur Tür als ich ihr sage, dass wir jetzt schwimmen gehen.

Meine Maus und ich sind die Ersten am Pool. Wir stürzen uns hinein - ah tut das gut! Der Pool hier ist ziemlich dreckig, der Boden ist bedeckt mit den Blättern der Bäume ringsherum und das Wasser ist ganz milchig.
Als Mama und Papa kommen, wechseln wir zum Pool im anderen Gebäude.
Hier ist der Pool viel besser - sehr sauber und herrlich erfrischend.
Michelle flippt aus als sie die anderen Kinder im Kinderbecken sieht. Sie probiert direkt mal das einzige englische Wort aus, das sie kann: Bye-Bye.
Seit wir hier sind, habe ich das Gefühl, sie spricht viel mehr wie zu Hause.
Sie quasselt alles nach und ihr aktuelles Lieblingswort ist Luder!
Das schreit sie ständig und mit wachsender Begeisterung. Ich kann nur hoffen, dass uns keiner versteht. Wir aalen uns bis halb 7 Uhr in der Sonne.
Jetzt ist es richtig angenehm und der Wind weht uns um die Nase.
Wir haben alle Kohldampf. Also auf zum Essen gehen.
Michelle ist schon nach 2 Schritten mit dem Kinderwagen eingepennt. Toll - ohne Abendessen - wenn das mal gut geht.
Wir essen heute im Kenntucky fried chicken. Hier gibts ein all-you can eat Buffett für 4,99 $. Hm, schmeckt alles gleich aber wir werden satt.
Nach dem Essen statten wir noch dem Supermarkt gegenüber einen Besuch ab.
Klasse, der hat ja ganz viele Klamotten und sehr süße Kindersachen.
Ruckzuck hab ich 4 Kleiderbügel mit ganz niedlichen Kleidchen in der Hand. Markus kauft sich noch eine Packung weiße T-Shirts.
Papa bezahlt die Kleidchen für Michelle. Ist doch süß von ihm oder?
Leider schließt das Geschäft um 22 Uhr.
Papa hat mal wieder Adleraugen und findet auf dem Parkplatz eine Quarter.
Es hat sich also seit unserem letzten Besuch nichts verändert: Das Geld liegt immer noch auf der Straße!
Jetzt aber nichts wie heim - wir sind hundemüde.