11.08.2010 - Greater Manhattan
Halli, Hallo, da bin ich wieder und zum ersten Mal seit langem sogar ganz und gar ausgeschlafen.
Heute morgen sind wir erst um halb 10 Uhr aufgewacht und mit einem Blick auf den Radiowecker habe ich mich total erschrocken, dass es schon so spät ist.
Schnell aus den Federn, wir sind in New York und wollen noch so viel sehen.
Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns das was wir sehen wollen: blauer Himmel und Sonnenschein. Perfekt!
Die Kinder gehen mit Markus und Adolf aufs Dach zum Pool um eine Runde zu Plantschen. In der Zeit kann ich in aller Ruhe Duschen und die Klamotten zusammensuchen.
Danach gehe ich auch noch kurz nach oben um die Aussicht zu genießen.
Ein perfekter Ort zum Entspannen.
Gegen 11 Uhr treffen wir uns mit Wally und Adolf in der Lobby - bereit für neue Abenteuer.
Wir haben mittlerweile alle einen Mordshunger - alle außer Wally und Adolf die bereits trocken Brot und Wasser auf dem Zimmer zu sich genommen haben.
Da wir wieder an unserem Deli vorbeikommen, halten wir dort kurz und kaufen Pizza und leckeres Paninibrot. So versorgt, spazieren wir am Columbus Circle vorbei in den Central Park.
Hier im Park ist es für New Yorks Verhältnisse merkwürdig ruhig und gemütlich.
Es steht Baum an Baum und auf der Straße die mitten durch den Park führt, fährt kein einziges Auto. Es sind nur viele Radfahrer und Jogger unterwegs und einige Einheimische führen ihre Hunde Gassi.
An einem großen Tennisplatz sprüht ein Rasensprenger Wasser und die Kinder hüpfen begeistert drunter herum. Sogar ein paar Eichhörnchen lassen sich blicken. Gleich hinter dem Tennisplatz befindet sich ein riesiger Spielplatz und da wir es uns auf der Bank davor gemütlich gemacht haben, flitzen die Kids drauf los um ihn zu erkunden.
Freiwillig kommen die Weiber natürlich nicht wieder und wir machen uns auf die Suche.
Wo können meine Kinder wohl sein wenn es heiß ist - natürlich immer in der Nähe von Wasser und so finde ich sie endlich auf dem Wasserspielplatz.
Melina ist klatschnaß - die Kleider kleben ihr am Körper und Melissa hat nur eine Unterhose an und springt herum. Gut, dass die Große nicht auch auf die Idee kam oben ohne rumzuhüpfen. Das hätte gerade noch gefehlt.
Der Platz ist aber auch super - naß sind sie eh schon, dass kann ich ohnehin nicht mehr ändern also warte ich bis die anderen kommen.
Als Markus uns gefunden hat, ist er stinksauer - auf mich!
Was kann ich denn dafür, hätte ich sie tockenföhnen sollen?
Tja, so sind ´se die Männer - aufpassen wollen sie nicht und die Schuld bei anderen suchen ist ja auch wesentlich einfacher. Ich bin kurz davor mit den Kindern allein loszuziehen. Das wär ein schönes Geschäft - Markus allein in New York, der käm nie mehr im Hotel an so gut wie er die Karte lesen kann.
So ziehen die Mäuse ihre Kleider wieder an. Melina mault - sie muß in die klatschnassen Sachen - gut das es so heiß ist, so trocknet alles ganz schnell.
Direkt vor dem Park stehen jede Menge Kutschen und warten auf potentielle Kunden. Mittlerweile sind die Preise für so eine Vergnügungsfahrt ganz schön happig. 50 Dollar Startgeld für 20 Minuten und jede weitere Viertelstunde 25 Dollar.
Gegenüber ist das The Plaza Hotel, das bei dem Film Kevin allein in New York schon zu sehen war.
Auf dem großen Platz davor steht ein schöner Brunnen, der ziemlich belagert ist an diesem schönen Tag.
Hier befindet sich auch der Apple Shop und der riesige Spielzeugladen Fao Schwarz.
Wir biegen ab in die Fith Avenue.
Die teuersten Geschäfte der Welt stehen hier. Wir sehen in die Auslagen von Tiffanys, Guess, Cartier und diversen Designern. Kein einziges Preisschild zu finden und ich will lieber auch nicht wissen was der Spaß hier kostet.
Wir statten der Presbyterian Church einen Besuch ab. Die Kirche von 1875 ist für meinen Geschmack innen etwas zu Dunkel um wirklich schön zu sein.
Von außen gefällt sie mir jedenfalls um einiges besser.
Kurze Zeit später treffen wir auf den Trump Tower.
Am Eingang steht ein uniformierter Page. Die Fassade ist mit kupfergold eingefaßt.
Um uns etwas abzukühlen, betreten wir die Lobby mit den Geschäften. In dem über 200 m hohen Turm befinden sich Büros und Privatwohnungen. Die ersten 6 Stockwerke sind für Cafes und Geschäfte reserviert. Die Umgebung ist sehr luxeriös gehalten aber etwas zu kalt um zum shoppen einzuladen.
Nur wenige Blocks weiter treffen wir auf die 1878 erbaute St. Patricks Cathedral, die Sitz des Erzbischofs von New York und die größte neugotische Kathedrale der USA ist. Die Kirche wurde aus weißem Marmor gebaut und ist innen wunderschön. Allein die handgearbeiteten Fenster, sind einen Besuch wert.
Die Kirchturmspitzen sind 99 Meter hoch - eigentlich ganz beachtlich. Inmitten der Wolkenkratzer jedoch wirken sie jedoch geradzu winzig.
Direkt gegenüber der Kathedrale finden wir das Rockefeller Center. Dieser gigantische Hochhauskomplex besteht aus 21 Hochhäusern und erstreckt sich über 3 Straßenblocks. Das Rockefeller Center besitzt das zehnthöchste Gebäude von New York mit 259 Metern und 70 Stockwerken.
Wir blicken über die großzügige Anlage mit Palmen, kleinen Springbrunnen und netten Geschäften auf das große Cafe mit der Prometheus-Statue im Hintergrund. Dort ist im Winter auch die goße Eislaufbahn und der größte Weihnachtsbaum von New York.
Ganz spontan - auch wegen des super Wetters, beschließen wir auf die Aussichtsplattform "Top of the Rocks" hochfahren.
Direkt vor dem größten Gebäude des Centers, dem GE Gebäude, auf dem sich auch die Plattform befindet, steht ein Ticketverkaufskiosk. Der Spaß kostet 21 Dollar pro Erwachsener und 14 Dollar für Kinder. Kein wirklich billiges Vergnügen.
Direkt um die Ecke gegenüber der Radio City Music Hall ist der Eingang zum Himmel.
Als erstes erwartet uns wie soll es anders sein: Ein Sicherheitsscreening. Hier in New York herrscht seit 09/11 die zweithöchste Sicherheitsstufe. Jeder ist ein potientieller Verbrecher.
Da nicht so viel los ist, landen wir als nächstes wieder mal an einer Fotostelle wo alle vor einer Fotoleinwand fotografiert werden. Danach werden die Massen in eine Vorhalle getrieben wo ein Film über die Entstehung des Rockefeller Centers und über die Familie Rockefeller selbst gezeigt wird. Das ganze dauert gerade mal 7 Minuten und der Weg zum Aufzug ist frei.
Im Aufzug ist ein Milchglasdach eingelassen. Sobald die Türen zugehen, läuft auf der Decke ein Film und man kann in den beleuchteten Aufzugsschacht nach oben schauen.
Dieses Teil fährt so schnell nach oben, dass wir richtig Druck auf die Ohren bekommen, fast wie im Flugzeug.
In der Vorhalle zur Aussichtsplattform sind Swarowski Kristalle in der Wand eingelassen. Melina würde sich am liebsten einen von den "Glitzerdingern" mitnehmen.
Auch einen Andenkenladen gibt es hier - mit natürlich viel zu teuren T-Shirts.
Die Aussicht von der Plattform ist gewaltig. Wir können ganz Manhattan überblicken - einfach fantastisch. Unser erster Blick fällt auf den riesigen Central Park mit seinen Parkanlagen und Seen. Sogar die Bronx und Harlem sind von hier aus zu sehen.
Wally staunt über die vielen riesigen Hochhäuser.
Auf der nächsten Ebene der Aussichtsterasse fällt unser Blick sofort auf das Empire State Building, dem mit 381 m, derzeit höchsten Gebäude von New York und natürlich meinem Lieblingsgebäude, das Chrysler Building, dessen Spitze ganz aus glänzendem silbernen Stahl besteht.
Die Kinder sind vor allen Dingen an den festmontierten Ferngläsern interessiert, mit denen man von hier aus sogar die Freiheitsstatue sehr gut sehen kann.
Wir verbringen fast eine ganze Stunde auf den Terassen hier oben bevor wir wieder nach unten fahren.
Es gibt ja noch so viel zu sehen. Wir landen nach dem Aussteigen in der Ladenpassage unter dem Rockefeller Center. Hier findet man Andenkenläden, einen Supermarkt, jede Menge Restaurants und sogar einen Schuhputzladen. Die Schlipsträger stehen hier Schlange.
Wieder über der Erde gibt es bei einem Straßenverkäufer erst mal eine Runde Hot Dogs für alle - sehr lecker.
Wir schlendern weiter die Fith Avenue herunter vorbei an den Auslagen von Saks Fith Avenue und den ganzen T-Shirt Läden und landen etwa 30 Minuten später auf der Ecke der 42. Straße.
Gegenüber beim goldenen M leisten wir uns alle 5 ein leckeres Softeis und genießen es auf den Treppen der New York Libary, eine der größten Büchereien der USA.
Direkt nebenan befindet sich der Bryant Park, eine grüne Ruheoase inmitten dem Trubel.
Von hier aus ist es nicht mehr weit und wir sind wieder am Times Square angekommen. Auch tagsüber herrscht hier ein unüberschaubarer Rummel. Durch die ganze Leuchtreklame erinnert es ein bißchen an einen riesigen Jahrmarkt.
Direkt hier am Anfang zeigt eine Gruppe von Streetdancer was sie so alles drauf hat.
Die Jungs sind alle ganz schön durchtrainiert und wirklich klasse.
Alle sind begeistert und Michelle würde das auch gern alles können.
Markus und Wally kaufen sich was leckeres im Starbucks und ich stöbere nebenan bei Sephora, einer großen Parfümerie. Das Parfum 'Bond No 9", dass ich mitbringen soll, kennen die zwar, haben sie aber nicht - hmm, so ein Mist. Ich sollte noch etwas mitbringen, davon hab ich intelligenterweise den Zettel im Hotelzimmer liegen gelassen. Na ja, nicht so schlimm, wir wollten eh am Freitag vormittag den Rest noch kaufen.
Direkt gegenüber befindet sich das Hard Rock Cafe.
Wenn wir bisher gedacht haben die Geschäfte hier sind voll, werden wir hier eines besseren belehrt. Wo kommen nur all die Menschen her? Die Hälfte aller New York Touristen muss sich hier im Laden befinden, die Kassen sind so voll, dass die Schlange fast bis zur Tür raussteht - ein heilloses Chaos!
Wally besorgt hier Geschenke für Stefan und Marcel und Michelle bekommt endlich ihr heiß ersehntes Hard Rock Cafe T-Shirt. Adolf und Markus kaufen natürlich auch hier ihre Pins.
Das ist das erste Cafe wo ich froh bin, dass ich nach einer Weile wieder auf der Straße stehe - so ein Durcheinander hab ich echt selten erlebt.
Jetzt ist es Zeit ein Versprechen gegenüber den Kids einzulösen denn schräg gegenüber steht der weltgrößte Toysrus.
Auf den ersten Blick wirkt er gar nicht so groß aber als wir drinnen sind, stehen wir direkt vor dem großen Riesenrad mit den Zeichentrickgondeln.
Im ganzen Markt laufen Disneyfiguren wie Aschenputtel, Minni Maus, Spiderman etc herum. Die jeweiligen Spielzeugwelten sind mit überlebensgroßen Figuren dekoriert. So gibt es in der Jungenwelt einen riesigen Dinosaurier, der sich bewegt und Geräusche von sich gibt.
In der Legoabteilung wurde aus zigtausend Steinen das Empire State Building, die Freiheitsstatue und Buzz Lightyear nachgebaut. Und für Melina und Melissa die Krönung gibt es in der Barbie Abteilung - ein riesiges 2-stöckiges Barbiehaus, in das man sogar hineingehen kann.
Die Kinder sind außer Rand und Band. Alles muss angeschaut werden und am liebsten natürlich auch gekauft werden. Ich müßte noch mindestens 2 Koffer kaufen wenn ich das alles mitnehmen würde.
Zum Abschluß dürfen die Kids eine Runde Riesenrad fahren. Michelle hat keine Lust, sie will lieber schauen ob sie sich noch etwas kaufen kann.
Sie findet natürlich etwas: flüssige Luftballons, die man durch ein Rörchen ähnlich wie einem Strohhalm aufpusten kann. Sachen gibts?!
Als wir um halb 9 Uhr wieder auf die Straße kommen, ist es dunkel.
Wir wollen jetzt mit der Subway zum Empire State Building fahren.
Wie funktioniert denn das hier mit der Fahrkarte? Als wir zuletzt in New York waren, gab es noch Tokens (Münzen). Jetzt muss man sich an einem Automat eine Metrocard ziehen und diese mit Geld volladen. Bis wir raushaben wie das funktioniert, hat sich hinter uns eine riesen Schlange gebildet.
Eine Fahrt kostet 2,25 Dollar pro Person und eine Metrocard kann man nur 4 mal hintereinander durchziehen also benötigen wir schon mal 2 Karten. Endlich sind wir alle drin - was für eine Geburt.
Die Subway ist schnell zur Stelle und in nur 2 Minuten haben wir unser Ziel schon erreicht.
Wir kommen direkt gegenüber von Macy´s, dem größten Kaufhaus der Welt, aus der Erde. Der Blick fällt sofort auf das Empire, welches gar nicht zu übersehen ist. Der Eingang liegt um die Ecke in der 5th Avenue.
Hier ist vielleicht was los!
Eine lange Schlange empfängt uns direkt nach dem Eingang - wir haben Glück, die stehen an um Eintrittskarten zu kaufen. Wir haben unsere schon zu Hause im Internet bestellt und ausgedruckt.
Aber auch vor den Aufzügen sind lange Schlangen, da aber viele vorhanden sind, geht es sehr zügig und wir warten nur 15 Minuten.
Mit dem Aufzug geht es bis in den 80. Stock. Hä, wieso 80? Ich dachte im 86. wäre die Terrasse? Ja, super, wer hatte denn diese Schnapsidee, dass man im 80. Stock in einen anderen Aufzug umsteigen muss für nur 6 Etagen? Auch hier stehen wir wieder an, diesmal gut 20 Minuten. Dann sind wir endlich oben.
Brr, ist ganz schön frisch draußen - muss an der Höhe liegen unten war es nämlich drückend warm.
Die Terrasse ist voller Menschentrauben, die sich um die besten Plätze streiten. Wir müssen eine Weile suchen, bis wir eine Ecke gefunden haben, wo auch die Kinder was sehen können. Die Terrasse ist nämlich rundherum mit hohen Mauern und Gittern umgeben und nur an einigen Stellen ist die Mauer niedriger gehalten.
Der Ausblick ist wieder einmal atemberaubend. Die ganze Stadt liegt uns in einem unendlichen Lichtermeer zu Füßen.
Wir können uns an dem Geglitzer gar nicht sattsehen und staunen mal wieder wie groß die Stadt doch wirklich ist. Wir laufen mehrmals rund um von allen Seiten etwas zu sehen und so verbringen wir 1 Stunde hier oben.
Total durchgefroren gehen wir jetzt den Rückweg an. Vor dem ersten Aufzug sind auch jetzt wieder lange Schlangen und so beschließen wir für die ersten 6. Stockwerke die Treppe zu nehmen. Im 80. Stock wird es dann merkwürdigerweise besser und wir sind ruckzuck im Aufzug nach unten.
Vor dem Empire warten unzählige Taxis, Kutschen und Fahrradrikschas auf Kundschaft.
Wir haben schon 11 Uhr und einen Mordshunger. Hier unten haben alle Restaurants und Geschäfte bereits geschlossen. So ein Mist - wir brauchen dringend Futter!
Trotz viel Sucherei ist hier unten nichts mehr zu finden und so greifen wir auf altbewährtes zurück. Heim wollen wir sowieso und dann muss eben ein Abstecher zu unserem European Deli nochmal sein, der hat bis 1 Uhr nachts geöffnet.
Wir futtern was das Zeug hält und schleppen uns dann müde nach Hause.
Gegen 1 Uhr liegen wir endlich im Bett und wollen nur noch schlafen.