29.07.2010 - Dwarftown
Ach du liebe Zeit - wir haben verpennt! Als ich ein Auge aufmache, zeigt der Wecker ganz deutlich kurz nach halb 10 Uhr! Schnell raus aus den Federn, wir müssen doch heute weiterfahren.
Alles wuselt herum um auch noch die letzten Sachen in den Koffer zu schmeißen. Aber Frühstück muss trotzdem sein. Wir haben noch Brot und Müsli. Igitt - das Brot war Olivenbrot, mit Nutella schmeckt das entsetzlich!
Um viertel vor 11 Uhr sitzen wir endlich alle im Auto.
Wally hatte heute morgen noch das Erlebnis schlechthin. Ihr ist ein Mann vor die Füße gefallen! Was ist das nur an ihr, dass alle ihr um Hals und jetzt sogar Füße fallen?
Direkt hinter Moab ist eine endlose Baustelle, 5 Meilen einspurig! Das beste sind hier die Bauarbeiter, die die Ampel ersetzen indem sie für die jeweilige Seite das Stop Schild hochhalten. Toller Job!
Die Fahrt führt uns laut "CLaudia" über die Interstate 70 und schließlich über die Landstraße 24 Richtung Capitol Reef. Nach ungefähr 1 1/2 Stunden Fahrt, machen wir einen Abstecher ins Goblin Valley.
Es ist schon merkwürdig - uns ist mal wieder stundenlang kein Auto begegnet und hier ist es dann wieder voll. Beamen die sich alle her?
Das Visitor Center am Parkeingang ist klein aber sehr informativ. Hier sind 7 Dollar Eintritt pro Auto fällig, da dies hier kein National Park sondern ein State Park müssen wir löhnen. Die wissen schon wie sie hier Geld machen.
Das schöne für die Kids aber ist: Es gibt auch hier ein Junior Ranger Programm.
Dann mal auf zu den "Zwergen und Kobolden".
Die Straße endet am Parkplatz direkt oberhalb des Valleys.
Hier oben sind schön angelegte Picknickplätze - aber es ist soooo heiß, da macht essen gar kein Spaß. Außerdem wollen wir ja Zwerge sehen.
Von hier oben haben wir einen tollen Ausblick ins Tal. Wind und Regen haben im Laufe von Millionen Jahren aus dem Sandstein witzige Figuren geformt. Von hier oben sehen sie aus wie unzählige Pilze.
Über einen unbefestigten Trampelpfad gehen wir mitten hinein in die Wunderwelt. Es ist schon unglaublich wie das hier aussieht. In vielen Steinen kann man tatsächlich Zwerge erkennen mit ihren Zipfelmützen. Ein riesiger Spielplatz für die Kinder, die hier herumtoben, klettern und Versteck spielen können.
Dazwischen werden eifrig die Ranger Hefte ausgefüllt. Nach einer guten Stunde umherstreifen, machen wir uns auf den Rückweg zumal es in der Ferne schon wieder ganz dunkel wird und es donnert auch schon wieder.
Schnell zurück zum Auto. Im Visitor Center geben wir noch die Ranger Hefte ab. Die Kinder müssen wieder einen Schwur ablegen und erhalten hier einen Junior-Ranger-Stern.
Opa Adolf hätte auch gern einen aber einen Senior Stern gibts noch nicht.
Wir sind noch nicht lange unterwegs, da fängt es auch schon an zu regnen.
Glück gehabt, wir sind trocken geblieben.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt passieren wir die Osteinfahrt des Capitol Reef. Die 24 führt uns einmal quer durch immer parallel zum Freemont River.
Kurz vor Fruita parken unzählige Autos und wir sehen jede Menge Menschen in Badeklamotten - was ist denn hier los?
Neugierig parken wir unser Vehicle auf dem Parkplatz. Über gelb-orangene Steine und gelben Sand gelangen wir auf einen Felsvorsprung.
Ahh, hier sind die Freemont Falls. Ein Miniwasserfall mit Badestelle.
Über einen fast nicht vorhandenen Trampelpfad, der zudem durch den Sand auch noch ganz schön rutschig ist, kommen wir unten zum Fluß.
Um etwas vom Wasserfall zu sehen, gehen wir ein Stück am Ufer entlang.
So richtig überblicken kann ich das ganze aber erst als ich oberhalb des Falls auf die Klippe klettere. Das ist durch den extrem glatten Sandstein gar nicht so einfach. Von hier oben sieht man den Miniwasserfall, der allerdings trotzdem eine ganz schöne Kraft hat.
Der Fluß vor dem Fall wird von einer Jugendgruppe als Wasserrutsche benutzt.
Baden will ich hier lieber nicht. Der Fluß ist durch die lehmhaltige Erde ganz rostfarben - schön zum schauen aber nicht zum plantschen.
Markus ist mit den Kids schon zum Auto gegangen. Da er eine Kiste Corona geladen hat, wird er direkt vom Park-Ranger angesprochen, dass hier Alkoholverbot herrscht. Denkt der wir trinken am Steuer und dann noch mit Kindern?
Vorbei an den Obstplantagen von Fruita erreichen wir um halb 4 Uhr direkt hinter der Westeinfahrt unser heutiges Motel: Best Western Capitol Reef.
Diese Nacht bekommen wir 2 Zimmer in der oberen Etage - so tanzt uns jedenfalls heute mal keiner auf dem Kopf herum.
Die Motelanlage ist riesig. Wir schauen direkt auf den Pool und die Hot Tub.
Daneben befindet sich sogar ein moteleigener Tennisplatz (wer hat den Zeit für sowas?). Eine riesige Rasenfläsche mit Brunnen und Hollywoodschaukel inklusive geschätzten 30 herumhoppelnden Kanickel runden das Bild ab.
Wir futtern schnell noch ein paar Brote und machen uns dann auf in den Park.
Unser erster Stop ist das Visitor Center, die sogar ein Informationsblatt in Deutsch haben. Auch die Kids erhalten ihre Bücher. Leider ist der Grand Wash und der Capitol George geschlossen, da zur Zeit extreme Flash Flood Gefahr herrscht.
Dann werden wir uns als erstes die Petroglyphen anschauen.
Über bequeme Holzstege gelangen wir an die Felszeichnungen.
Wenn man vorher noch keine gesehen hat, sind sie ganz interessant.
Als nächstes wollen wir noch nach Fruita. Hier stehen unzählige Obstplantagen auf denen man sich kostenlos Obst pflücken darf soviel man essen kann. Nur das Obst, das man mitnimmt, kostet etwas - aber auch das ist nicht der Rede wert.
Wir landen auf einer Birnenplantage. Die Birnen werden mit Hilfe von Keschern mit Krallen vom Baum geholt. Das Obst schmeckt megalecker. Wir futtern soviel, dass wir fast platzen.
Direkt neben der Plantage ist ein großes Picknickgelände. Die Männer haben dort irgendwelche Tiere gesehen und sind schon auf der Suche.
Wir schleichen uns heran und tatsächlich nachdem wir eine Weile unbewegt oberhalb vom Fluß stehen, kommt eine ganze Schar Murmeltiere aus den Höhlen. Nach ein paar Minuten überquert sogar ein Maultierhirsch direkt vor uns den Fluß und man sieht natürlich jede Menge Squirrels - wo auch nicht?
Da wir bereits 19 Uhr haben, beschließen wir zurückzufahren.
Als Abschluß schauen wir uns noch den Gooseneck Overlook an.
Laut Schautafel ist hier die sauberste Luft in ganz Amerika - ob das stimmt?
Die Aussicht ist jedenfalls klasse. Man kann bis zu 15 Kilometer weit schauen.
Auf dem Heimweg machen wir noch einen Abstecher nach Torrey. Hier waren wir in 1995 schon einmal. Auch unser Motel ist immer noch da: Das Austin Chuckwagon. Sieht im übrigen noch genauso gut aus wie vor 15 Jahren.
Im Shop davor kaufen wir uns Milch, Brot und Käse für unser Abendbrot. Dann machen wir uns flott auf den Heimweg da wir natürlich noch in den Pool wollen.
Der Pool schließt hier um 21 Uhr daher gehen wir dort vor dem Essen hin.
Markus und Wally waschen heute wieder Wäsche während Adolf und ich die Kinder hüten.
Der Pool ist nur etwas für Unerschrockene - total kalt! Die Kinder springen natürlich trotzdem hinein. Für mich ist eher der Whirlpool angesagt. Wunderbar - ein riesiger blubbernder Dampftopf mit Blick in die roten Berge des Capitols. Hier lassen wir uns langsam gar kochen.
Um kurz nach 21 Uhr gibts dann noch ein schnelles Abendbrot und dann sind wieder mal alle erledigt.