21.07.2010 - Shamu´s Experience
Diese Nacht war alles andere als erholsam. Das Bett schaukelt wie die Titanic beim Untergang sobald sich einer auf die andere Seite dreht. Bereits um 10 vor 7 Uhr steht Melissa vor unserer Tür. Sie durfte letzte Nacht bei Oma und Opa schlafen und sieht als einzige von uns aus als wäre sie fit.
Das Wetter draußen läßt wirklich zu wünschen übrig. Die Wolken hängen total tief und es nieselt. Zwar nicht wirklich viel aber doch so, dass Michelle schon Angst um "ihren" Ausflug nach SeaWorld bekommt.
Zuerst einmal wird gefrühstückt. Da jetzt Selbstversorgung angesagt ist, gibts heute morgen Brote mit Hähnchenbrust oder Käse und Cornflakes mit Milch. Dabei stellen wir fest, dass noch das ein oder andere Teil fehlt. So z.B. Besteck, Teller etc. Der nächste Markt ist unser.
Um kurz vor 9 Uhr sind alle so weit fertig zum Aufbruch. Schon 15 Minuten später sind wir auf dem Parkplatz von SeaWorld. So kurze Strecken sind wir gar nicht mehr gewöhnt, nach der Gurkerei in L.A.
Der Parkplatz ist trotz der frühen Stunde und des nicht wirklich guten Wetters schon gut gefüllt. Wir geben trotzdem die Hoffnung nicht auf, dass es heute nicht so voll wird.
Die Ticketschalter sind jedenfalls noch relativ leer und wir sind ohne Warterei direkt dran. Die Eintrittspreise sind ähnlich wie in Disneyland. 69 Dollar für Erwachsene und Kinder ab 9 Jahre und 59 Dollar für Kinder unter 9.
Nach Vorlage des AAA Ausweises erhält man hier aber einen kräftigen Rabatt - so kosten alle Tickets "nur" 49 Dollar! Prima, damit hat sich die ADAC Mitgliedschaft schon gelohnt.
Auch hier gibt es eine Taschenkontrolle. Eigentlich darf man kein Essen und Trinken mit rein nehmen - so steht es jedenfalls an den Anzeigetafeln. Interessiert hat das aber keinen - unser Picknick und auch die Getränke können mit rein.
Als erstes entdecken die Kinder Shamu (den Killerwal) und stürmen natürlich sofort hin. Die Schlangen hier sind wirklich erträglich - es sieht so aus als würde der Tag heute wesentlich entspannter wie Disneyland.
Wir beschließen Richtung Delfine zu gehen, da das ja auch der Grund war, weshalb Michelle unbedingt hier hin wollte. Direkt hinter den putzigen Seeottern ist das Delfinbecken. Sind ja schon tolle Tiere - Michelle ist ganz fasziniert. Wir haben schon 10 Uhr und da um 10.30 Uhr die Fütterung beginnt, wollen wir so lange warten. Das stellt sich als sehr gut heraus, denn schon 10 Minuten später bilden sich endlos lange Schlangen um das ganze Gebäude herum. So ganz ohne Anstellen geht es hier also auch nicht. Um punkt halb 11 Uhr wird die Absperrung geöffnet. Wir haben Glück, dass wir als Zweites dran sind. Der Spaß kostet 6 Dollar pro Person und wer nicht zahlt, muss draußen warten, nur fotografieren geht nicht. Egal, dass muss sein. Wally möchte lieber warten aber Adolf kommt auch mit. Jeder bekommt 3 Fische und kann damit einen Delfin füttern und jeweils nach dem Fisch auch streicheln.
So nah waren wir noch nie an diesen wunderschönen Tieren dran. Sie fühlen sich merkwürdigerweise ganz trocken an, sehr glatt und kalt. Ein tolles Erlebnis für alle, die diese Tiere auch so faszinierend finden. Michelle ist jedenfalls wie hypnotisiert und beschließt, dass das der schönste Tag ihres Lebens ist. Allein dafür hat sich das alles hier schon gelohnt.
Für die Wasserbahnen ist es heute definitiv zu kalt und es ist auch nichts los. Viele Reifen kommen leer die Bahn runtergefahren.
Wir bewundern in den Aquarien die vielen verschiedenen Fische, Oktopusse, Seesterne und was es sonst so noch gibt und verspeisen dabei unser Mittagessen.
Am Forbidden Reef streicheln wir alle Rochen. Auch hier kann man für Geld die Tiere füttern. Aber anfassen geht auch so - das reicht uns völlig. Die Rochen sind weich wie Samt und ziemlich klitschig - aber nicht unangenehm.
Wir haben bereits 13 Uhr so langsam müssen wir ins Shamu Stadium gehen damit wir noch einen Platz für die Killerwalshow bekommen.
Unterwegs holt Wally sich und den Kindern noch etwas zu naschen und zu trinken. Wir kommen gerade noch rechtzeitig um ziemlich weit oben einen Platz zu ergattern. Oben sitzen ist hier besonders wichtig, die ersten 16 Reihen werden klatschnass!
Die Show ist völlig anders wie in Orlando wo die Trainer mit den Tieren noch im Wasser waren, trotzdem ist auch diese hier sehr eindrucksvoll. Vor allem mit der ganzen Vorgeschichte, die erzählt wird, soll sie kräftig auf die Tränendrüse drücken. Bei den Kindern wirkt es jedenfalls - sie sind total beeindruckt. Auch Wally und Adolf sind begeistert. So kann man auch Erwachsenen mit kleinen Dingen eine Freude machen.
Anschließend besuchen wir die Killerwale noch unter der Erde wo man einen super Blick in die Becken hinein hat und sie so mal in aller Ruhe aus der Nähe betrachten kann.
Danach folgt der Rest des Parks, wie der Haifischtunnel wo wir Auge in Auge mit den Haifischen sind, verschiedene Aquarien und auch noch 2 Shows (eine AcrobaticShow und ein 4-D Theater). Übrigens liegt in Amerika das Geld immer noch auf der Straße. Schon vor 10 Jahren haben wir an jeder Ecke Münzen gefunden. Dieses Jahr findet Michelle sie meistens. Hier im Park entdeckt sie ihren mittlerweile 7. Quarter!
Eigentlich hätten wir auch gerne die Delfinshow noch gesehen, kamen auch noch rechtzeitig dort an aber diese war schon 20 Minuten vor Beginn bis auf den letzten Platz besetzt. Da wir den Delfinen schon vorher beim Training zugesehen haben, ist Michelle nicht allzu traurig darüber.
Auch so vergeht der Tag in SeaWorld wie im Fluge.
Die Kinder vergnügen sich noch eine Weile auf dem riesigen Sesamstraßen-Spielplatz mit seinen Klettertürmen, Hängebrücken und der Hüpfburg und Wally amüsiert sich prächtig vor einem Verzerrspiegel.
Zum Abschluß gehen wir alle in die Wild Arctic.
Hier ist das einzigste Mal für heute wo wir mal für 15 Minuten anstehen müssen. Die Schlange endet in einem Simulator für einen Hubschrauberflug durch die Arktis. Ähnlich den Bahnen, die man so aus anderen Freizeitparks kennt. Wallys Puls ist auf 200 ! Aus der Reihe hinter uns höre ich sie gelegentlich schreien. Gefallen hat es allen. Nach dem Ausgang aus dem Hubschrauber landet man automatisch bei den Belugawalen, Eisbären und Walrossen.
Die Tiere sind alle beeindruckend. Der Hammer aber ist das Walroß. So groß hätte ich mir das nie vorgestellt. Und dieses Walroß hier ist nicht wirklich gut drauf. Es wirft sich gegen das Fenster als wollte es dieses zerschlagen und drückt sich an der Scheibe die Schnauze platt. Wir sind alle so fasziniert, das wir hier fast eine halbe Stunde stehen und dem Tier zuschauen.
Nach dieser Erfahrung haben alle keine Lust mehr - nur noch Hunger und müde! Es wird auch mal Zeit für unseren ersten Dennys! Dank "Claudia" ist dieser schnell gefunden und wir sind schon nach 15 Minuten am Ziel!
Meine Schwiegereltern bestellen 2 Seniorenteller, die 2 Kleinen bekommen je 1 Kindermenü und wir ordern uns Hähnchen, Steak und für die Große einen Double-Cheesburger. Lecker und viel zu viel. Für uns alle fünf, 62 Dollar inklusive Tax und Service - perfekt!
Nachdem wir jetzt so gesättigt sind, wollen wir nur noch schlafen. Aber natürlich nicht ohne vorher noch schnell das Hard Rock Cafe aufzusuchen um da unsere schon obligatorischen Sticker zu kaufen. Auch Adolf hat das Sammelfieber gepackt - warum er allerdings gleich 3 Stück kauft, kann ich nicht sagen?!
Die Kids sind im Auto schon tief und fest eingeschlafen und auch wir sind hundemüde. Also nichts wie ab ins Bett. Morgen fahren wir schon wieder weiter.