08.08.2015 - The bewitched Day
Oh je, bin ich heute morgen noch müde. Michelle beschließt, dass sie um kurz vor 7 Uhr ausgeschlafen hat und knipst kurzer Hand das Licht an. Menno - ich hasse es so unsanft geweckt zu werden. Da fängt der Tag schon gleich doof an! Wenn ich da schon geahnt hätte was heute so alles auf uns zukommt, wäre ich auch liegengeblieben!
Innerhalb von 5 Minuten sind alle wach - nur von nebenan dringen noch gleichmäßige Schnarchgeräusche durch die Tür.
Na, dass kann ja heute was werden. Nach einer erfrischenden Dusche und etwas Chaosbeseitigung, gehen wir wie bisher jeden Morgen um 8 Uhr zum Frühstück. Der Frühstücksraum ist sehr groß uns stylisch aufgemacht. Überall verschiedene Sitzgruppen mit bequemen Sesseln und dazwischen eine lange Theke mit Hochstühlen. Das gefällt uns nach dem ganzen Einheitsbrei der bisherigen Frühstücksräume direkt ins Auge.
Aus das Buffett hier kann sich sehen lassen. Die Auswahl ist riesig. Es gibt Bratkartoffeln, warme Zimtstangen, warme Muffins, Donuts, Waffeln und noch gaaanz viele andere leckere Sachen. Die Auswahl fällt uns heute morgen wirklich schwer.
Wir genießen das Frühstück ausgiebigst. auf dem riesigen Fernseher flimmern die Morgennachrichten. Irgendwas ist heute in Pittsburgh los - allerdings werde ich nicht ganz schlau was es ist.
Nach diesem leckeren Auftakt müssen wir das Hotel mal genauer erkunden - wirklich schade, dass wir heute schon abreisen. In Pittsburgh hätte ich es auf jeden Fall noch eine weitere Nacht ausgehalten.
Die Polster der Sitzgruppe draußen sind ganz nass - es scheint heute Nacht tatsächlich geregnet zu haben. Heute morgen ist davon zum Glück nichts mehr zu sehen.
Viel zu schnell müssen wir wieder einmal auschecken.
Heute morgen möchten wir uns in Pittsburgh noch das Unigelände mit der Cathedral of Learning anschauen. Markus programmiert mit einigen Anläufen unsere Brigitte und los gehts.
Das komplette Autobahnsystem in Pittsburgh ist eine einzige Baustelle. Überall Umleitungen und was sehr merkwürdig ist - an jeder 2. Ecke Polizei ohne Ende. Was ist denn hier los? Das hat doch bestimmt irgend etwas mit den Nachrichten heute morgen zu tun. Warum habe ich da heute morgen nicht genauer hingehört - Mist!
Unsere Brigitte dreht völlig am Rad - rauf auf den Highway runter vom Highway - bitte wenden, rechts, links nein noch mal von vorne. Wir werden immer wieder im Kreis geschickt und der Verkehr hier ist vom Feinsten - Stau und Autos so weit unser Auge reicht. Selbst wenn wir wollten, kämen wir hier nicht schneller vorwärts in keiner Richtung!
Auch der Tunnel durch den wir gestern abend noch nach Pittsburgh reingekommen sind, ist heute morgen komplett gesperrt - die Gurkerei dauert genau 1 1/2 Stunden dann geben wir total genervt auf. Die Uni in Pittsburgh wollte uns anscheinend nicht sehen!
Michelle ist ganz geknickt - da wäre sie zu gerne hingefahren.
Tja und wohin jetzt? - Hauptsache aus Pittsburgh raus! Kurz hinter der Grenze zu Ohio müssen wir wieder tanken. Die Raststätte ist wirklich super ausgestattet und bietet neben sehr sauberen Toiletten noch einen großen Foodcourt. Ganz spontan kaufen wir uns hier jeder ein Pizzaslice zum Mittagessen.
Nach etwa 2 weiteren Stunden Fahrt erreichen wir Northfield.
Alles Aussteigen, hier gibt es ein riesiges Hard Rock Hotel und Casino.
Die Ernüchterung folgt auf dem Fuße. Der Rock Shop ist sowas von blöd mitten in das Casino integriert, dass die Kids nicht mit rein können!
Das ist ja wohl mal ne blöde Planung! Also gehen Markus und ich nacheinander schauen was es für schöne Pins gibt.
Das Casino ist riesig - einarmige Banditen soweit man schauen kann und ein Geklimper wie in Las Vegas. Der Shop selbst ist eher unscheinbar. Winzig klein und die Auswahl mehr wie dürftig. Die T-Shirts sind mit 48$ aufwärts ziemlich überteuert.
Markus kauft schließlich 2 Pins und wir fahren weiter Richtung Cleveland.
Zum Glück sind es bis dahin nur noch 20 min Fahrt.
Hier in Clevland sind auch überall Baustellen - mittlerweile bin ich schon allergisch auf diese feuerwehrroten Dertour Schilder - so nervend haben wir das wirklich bisher in noch keiner Ecke der USA empfunden.
Das Hard Rock Cafe ist schnell gefunden und sogar ein Kurzpzeitparkplatz ist direkt vor der Tür noch für uns frei.
Wieder wandern 2 Pins in unsere Tüten. Die Kinder erkunden derweil die anschlossene City Mall und deren Springbrunnen.
Viel zu schnell müssen wir weiter. Die Parkzeit ist schon länger abgelaufen. Bevor nachher unser Auto mitsamt dem Gepäck abgeschleppt wird, fahren wir besser jetzt. Eigentlich hätten wir Lust zum shoppen, das kam bisher eigentlich noch viel zu kurz.
Die einzige Outletmall liegt aber 50 km in die falsche Richtung und dafür haben wir auch keine Lust.
O.K. versuchen wir doch mal unser Glück am Seeufer, da könnten wir doch parken und die Umgebung etwas zu Fuß erkunden.
Auf dem Weg dorthin, stellen wir fest, dass Cleveland unzählige Sportarenen hat. Von Baseball über Football und auch Basketball ist alles zu finden.
An der Hall of Fame, die direkt am Eriesee liegt, ist die Hölle los. Sämtliche Uferstraßen sind abgesperrt und die Menschen strömen in Massen aus allen Himmelsrichtung heran. Aufgrund eines Special Evants kosten alle Parkplätze, die zu finden sind 25 $! Wir sind bedient und stehen mal wieder mitten drin im Stau.
O.K. das ist definitiv nicht unser Tag und auch Cleveland will uns ganz offensichtlich heute nicht haben!
Wir wollen nur noch zum Hotel und sonst nichts mehr. Die Fahrt auf der Interstate zieht sich die nächsten 1 1/2 Stunden. Links und rechts des Weges gibt es nicht wirklich viel Abwechslung. Wir könnten noch zum Marblehead Lighthouse aber so richtig Lust hat heute nach den ganzen Pleiten, Pech und Pannen keiner mehr und so fahren wir einfach zum Hotel.
Gegen 17 Uhr sind wir dann in Rossfort kurz vor Toledo. Schon von weitem entdecken wir unser Hotel Country Suites und Inn. Hurra, wenigstens das scheint zu funktionieren.
Die Zimmer sind jedenfalls reserviert, auch das Zusatzbett bekommen wir auf Nachfrage - nur fertig ist der Raum noch nicht - und das um diese Uhrzeit - hieß es nicht Check in ab 15 Uhr? Wir sind wirklich genervt!
Melina und Melissa machen das beste daraus, schnappen sich die Badetasche und verschwinden im Pool. Das ist auf jeden Fall schon einmal eine sehr gute Idee, dann können die 2 sich etwas auspowern.
Um 17.40 Uhr räumen wir dann auch endlich das Gepäck nach oben und schicken die Kleinen zum Föhnen und anziehen.
Ich brauche heute dringend ein Erfolgserlebnis - der ganze Tag war irgendwie total verkorkst!
So erledigen wir nur noch das Nötigste und fahren dann in den nur 800 m entfernten Bass Pro Shop. Seit ich das erste Mal im Forum darüber gelesen habe, steht dieser Laden schon auf meiner Liste aber irgendwie hat sich noch nie die Gelegenheit dazu ergeben.
Schon der Eingang ist mit den ganzen Geweihen sehr imposant. Drinnen bietet sich uns ein Bild wie im Wald. Überall im Laden verteilt sind ausgestopfte Tiere und Naturlandschaften. Eigentlich mag ich ja keine toten Tiere aber dieser Laden ist so gut gemacht, dass es wirklich sehr orginell ist.
Hier hätte auf jeden Fall Jö, Stefan und mit Sicherheit auch Adolf einen Heidenspaß! Es gibt alles was der Jäger braucht oder auch nicht.
Einkaufen, ist hier definitiv ein Erlebnis - sogar eine Kinder Range, die natürlich getestet werden muss.
Eigentlich war ich ja nur neugierig auf den Shop aber letzendlich ist die Auswahl hier drin so ungewöhnlich und riesig, dass wir eine ganze Stunde rumstöbern und zu guter Letzt noch 2 Kerzen in unseren Einkaufskorb wandern.
So, das war schon einmal gut, jetzt haben wir noch Hunger. Nach diesem Tag müssen wir uns unbedingt noch etwas gutes tun und fahren ins Outback Steakhouse.
Unterwegs müssen wir immer wieder über den Akzent von unserer Brigitte lachen - die kann definitv kein Englisch! Wenn es nach ihr geht sind wir am Ziel Utbak Ste-akhuse angekommen.
Ach wie sehr haben wir das vermisst! Wie immer ist es drinnen etwas zu dunkel und immer viiiieeel zu kalt. Ich bereue es ziemlich schnell nicht auch eine Jacke mitgenommen zu haben!
Aber das Essen ist wie einfach göttlich! Wir bekommen als Vorspeise frisches noch warmes Ofenbrot mit Butter und für uns alle 5 eine riesige Blooming Onion mit Dip Sauce. 2500 Kalorien (zum Glück durch 5 geteilt) - aber soooo lecker!
Danach futtern wir alle unsere leckeren Steaks, Rips und Burger. Mein Sirleon Steak ist auf den Punkt und sowas von zart - wirklich klasse! Melissa kämpft ein wenig mit ihren Rips und schafft nicht alles aber ansonsten verputzen wir alles bis auf den letzten Krümel.
Das war mal gut und zur Aufmunterung auch bitter nötig.
Um halb 10 Uhr rollen wir uns aus dem Restaurant heraus.
Zuhause machen es sich die Mädels mit einer weiteren Folge Full House mal wieder im Bett gemütlich und Markus segelt schon wieder mit lauten Getöse ins Reich der Träume.
Sogar ich kann kurz vor der Geisterstunde das Licht ausmachen.
Gute Nacht!
Wetter: sonnig, bis bewölkt, 30 Grad
gefahrene Kilometer: 390 km
Highlight des Tages: definitiv das Outback Steakhouse