12.08.2015 - Wisconsin State Fair
Heute werde ich sehr unsanft um 7.30 geweckt. Mein Knie pocht und ist total dick und blau angeschwollen - na fantastisch!
Entsprechend langsam geht auch das Duschen und anziehen von statten. Ohne Hilfe bekomme ich noch nicht mal meine Hose an - ich brauch einen Seniorenpfleger.
Erst um 9.00 Uhr können wir zum Frühstück gehen - es ist noch mehr los wie gestern - der Wahnsinn - alles besetzt - ich habe Glück, dass Michelle noch einen 2-er Tisch erwischt hat. Markus hat es sich mit Melina auf der Couch bequem gemacht und Lissy ist mit ihrem Muffin schon fertig bevor ich mich überhaupt setzen kann.
Eigentlich wollte ich mir ein Ei in der Mikrowelle heiß machen - dabei hab ich wohl die Einstellung übersehen - als ich mir gerade einen Kaffee einschütte, macht es einen lauten Knall und das leckere Frühstücksei ist in 1000 Teile explodiert. Huch, wer hat denn da ein Ei in die Mikrowelle getan? - Leute gibts!
Um 9.30 Uhr können wir auschecken. Das Hotel war ja bereits bezahlt nur das Parken und das Rollawaybed kosten noch extra. Mit 29$ pro Nacht war hier die Parkgebühr für Chicagoverhältnisse noch ziemlich günstig!
Ausgerechnet heute müssen wir eine ganze Weile warten bis James unser Auto vorfährt - ich muss mich setzen! Um 10 Uhr können wir dann endlich los.
Auf dem Illinois Turnpike kommen wir an einem riesigen SixFlaggs Park vorbei. Gut, dass die Kinder alle schlafen - hier gibt es Achterbahnen ohne Ende!
Gegen 11 Uhr erreichen wir unser erstes Ziel in Pleasant Prairie.
Da wir (fast) alle Jelly Beans lieben und es mal eben auf dem Weg lag, müssen wir unbedingt die Fabrik besuchen. Der Parkplatz ist riesig - erwarten die heute eine Invasion?
Wir landen als erstes im Verkaufsraum - hm, geht hier die Fabrikführung los? Natürlich nicht - aber Toiletten gibts und die werden als erstes mal ausgiebig getestet.
Danach gehts nach nebenan zum Eingang in die Fabrik.
Du liebe Zeit, hier scheint normalerweise einiges los zu sein. Warteschlangenhinweise zeigen ab bestimmten Punkten an wie lange man noch zu warten hat!
Wir haben heute Glück und können gleich bis zum Eingang vorgehen.
Hier im Vorraum ist die momentane Wartezeit nur noch 15 min - das geht ja.
Alle Altersklassen sind vertreten, nicht nur Familien mit Kindern sondern wirklich alle. Ob die Gruppen Senioren, denen am Eingang gleich mal Sitzplätze angeboten werden oder Pärchen - alle mögen die leckeren Jellys.
Bevor wir in die Halle dürfen, bekommen wir zuerst Hygienehäubchen an. Sehr dekorativ aber wenigstens müssen das alle tragen.
Wir werden in Eisenbahnwagons verfrachtet und schon geht die kostenlose Führung los.
Der Zug rattert von Station zu Station und uns wird die Herstellung der Jelly Beans gezeigt - allein das Rezept bleibt natürlich ein Geheimnis.
Die Beans wurden wohl erst durch den Präsidenten Ronald Reagan so bekannt, der diese Köstlichkeiten liebte und bei all seinen Besprechung dabei hatte. Für ihn wurden auch extra Jelly Beans in den Farben der USA entwickelt.
Wir fahren an einer großen Art Gallerie vorbei - verschiedene Künstler waren der Meinung, dass die Beans nicht nur gut schmecken sondern sich auf hervorragend für Bilder eignen und so sind richtige Kunstwerke herausgekommen, die heute in den ganzen USA ausgestellt werden. Leider fuhr der Zug hier so schnell vorbei, dass ich kein einziges vernünftiges Bild hinbekommen habe.
Die ganze Fahrt dauert gerade mal 15 min und bevor wir durch den Hintereingang wieder in den Verkaufsraum kommen, bekommt jeder noch ein kostenloses Probiertütchen mit den Köstlichkeiten.
Die Kinder stürmen sogleich an den kostenlosen Probierstand um sich einmal quer durchs Sortiment zu futtern. Hier gibt es 100e verschiedene Geschmackssorten zu probieren - auch total ausgefallene wie Marshmallows und Cheesecake - die aber gar nicht schlecht schmecken.
Der Knaller aber ist die Harry Potter Kollektion, die natürlich als Gag gedacht ist: hier wurden ganz getreu von "Dumbledores Bertie Botts Bohnen aller Art" immer 2 gleiche Farben mit unterschiedlicher Geschmacksrichtung hergestellt. Die eine schmeckt total super und die andere ist etwas fiesem zugeordnet. Dabei wurden der Fantasie keine Grenzen gesetzt - es gibt verrottetes Ei, Windeln, Stinktierduft, Käsefüsse und sogar Ohrenschmalz und noch vieles mehr - IGITT!
Wenn man sich so eine Packung kauft, weiss man leider nie was man erwischt - pfui danach hätte ich wahrscheinlich nie mehr Lust auf Jelly Beans - für Melina und Lissy aber der Gag - so eine Tüte muss unbedingt mit ins Gepäck.
Ich probiere in der Zwischenzeit das caramelisierte Popcorn mit den gebrannten Mandeln - so lecker, das ist dann schon eher mein Geschmack.
Die Kids füllen sich noch Beans ab, Michelle zieht da eher den Schokofudge vor, der hier auch hergestellt und verkauft wird. Markus packt sich Schokomandeln ein und ich muss unbedingt etwas von diesen Popcornmandeln mitnehmen.
Mit unserer Ausbeute machen wir uns etwa 1 Stunde später wieder auf den Weg.
Unser nächster Stop ist nicht wirklich weit, nach nur 5 Minuten Fahrzeit erreichen wir direkt an der Auffahrt auf die Interstate das Pleasant Prairie Premium Outlet. Leider steht uns hier nicht unbegrenzte Zeit zur Verfügung, die gut eingeteilt werden will daher stürmen wir in alle Richtungen sobald Markus auf dem Parkplatz zu stehen kommt.
Markus nimmt sich zuerst natürlich den Ralph Lauren Laden vor.
Ich flitze mit den Mädels in den Uggs Store - teilweise gibt es hier sehr schöne und auch günstige Uggs für nur 70 $ - allerdings nicht in unserer Größe. Alle Schuhe, die uns gefallen sind entweder zu klein oder zu groß - das war ja leider schon mal nix, also zum nächsten Laden weiter.
Lissy erwischt bei der Info eine Centermap, das macht die ganze Sache doch schon mal viel einfacher!
Ich fische Michelle aus dem Lacoste Laden bevor sie sich auf zu PacSun machen kann. Markus kommt mit uns mit zu dem riesigen Nike Store - es wird dringend Zeit für Sportschuhe!
Der Store ist super sortiert und so finden die Mädels auf Anhieb jeder ein paar Airmax. Sogar Sportschuhe für Lissy und noch weiße Airforce für Melina kommen mit in die Einkaufstasche. Auch Markus wird fündig und kann sich überhaupt nicht zwischen ein paar Airforce und ein paar Jordans entscheiden also nimmt er einfach beide.
Da es auch Sportshirts und Socken mit unschlagbaren Angeboten gibt, wandern auch die mit zur Ausbeute. Mit einer überdimensionalen Riesentüte machen wir uns hungrig auf zum Foodcourt.
Markus geht noch Michelle suchen während ich mit den Mäusen schon mal Essen fassen darf.
Lissy und ich wollen auf jeden Fall etwas vom Chinesen, Melina besteht aber auf Subway und so wurschtelt sie sich an dem Stand nebenan alleine durch. Leider funktioniert das nicht ganz und gerade als ich mitten am Bezahlen bin, ruft sie nebenan um Hilfe.
In der Hektik hab ich doch fast meine Kreditkarte beim China-Maxen vergessen, die Bedienung konnte mir gerade noch hinterher rufen - na, das wäre ja ne tolle Überraschung gewesen.
Jetzt habe ich mir mein Essen definitv verdient und lecker ist es auch mal wieder.
Da kommt auch Markus mit Michelle im Schlepptau, die durch ein Missverständnis nicht am Auto sonder bei Pacsun gewartet hat. Schnell ordern auch die Beiden sich was zum Futtern.
Das war doch mal lecker! Da Markus und Michelle noch nicht ganz fertig sind, versuche ich mich an dem Geldautomaten von ATM aber irgendwie werde ich aus dem ganzen noch nicht so schlau und gebe vorerst auf.
Nachdem wir jetzt alle wieder gut gestärkt und bestens gelaunt sind, kaufe ich mit Michelle noch die Sachen, die sie sich ausgesucht hat. Während wir im Lacoste Laden das Shirt mitnehmen, erkunden Melina und Lissy den Toysrus nebenan.
Kurz vor der Ausfahrt, hält Markus noch einmal vor Zumies und wir fackeln nicht lange und holen den Schulrucksack für Michelle im Schnellverfahren mit. So, nachdem wir hier viel länger rumgetrödelt haben wie wir eigentlich wollten, müssen wir aber jetzt endlich weiter. Der wichtigste Punkt des Tages wartet schließlich noch auf uns.
Zum Glück, liegt das Outlet wirklich direkt neben der Interstate Auffahrt und so sind wir ruckzuck wieder on the Road.
Unterwegs stoßen wir wieder auf unzählige Baustellenschilder - ich hasse diese Dinger!
Markus gibt ein bißchen Gas und so erreichen wir schon nach 40 Minuten Waukesha in Millwaukee.
Seit ich auf der tollen Homepage von Thomas Galenbeck über seine Besuche auf den State Fairs gelesen habe, war für mich klar, wenn sich die Gelegenheit ergibt, müssen wir da auch mal hin. Und heute war es dann endlich soweit.
Für alle, die nicht wissen was eine State Fair ist: es ist eine Mischung aus Ausstellung, Wettbewerben, Preisverleihungen, Musikfestivals und Kirmes zusammen - von jedem etwas.
Natürlich war der heutige Besuch von langer Hand geplant und so habe ich mir schon zu Hause übers Internet verbilligte Eintrittstickets und auch Spin-City Sheets für die Fahrgeschäfte besorgt und gebangt dass das Wetter mitspielt.
Ich wurde erhört, das Wetter ist fantastisch, unsere Laune prächtig - einzig mein Knie hat keine Lust zum laufen - tja Pech gehabt, da muss es jetzt durch!
Zuerst mal benötigen wir einen Parkplatz was gar nicht so einfach ist da alle offiziellen Plätze mit 25$ zu Buche schlagen und außerdem auch voll sind. In einer Seitenstraße bieten aber sämtliche Anwohner parken auf ihren Grundstücken für 15$ an. Kein schlechter Nebenverdienst! Zum Glück erwischen wir einen der wenigen freien Grundstücksplätze und dann auch noch im Schatten - also wirklich perfekt!
Bevor wir uns jetzt aufmachen, muss ich doch glatt mal meinen Schrittzähler anschmeißen, mal gespannt was wir den ganzen Tag so laufen.
Der Eingang zur State Fair ist keine 5 Minuten auf der anderen Seite entfernt. Fluggs, die Voucher vorgezeigt und dann ab ins Gewühl.
Ein Blick auf die Übersichtskarte zeigt, das Gelände ist riesig! Da wir unmöglich alles sehen können, lassen wir uns einfach treiben.
In der ersten großen Halle sind Hasen und Hühner untergebracht, hier können wir nur einen Blick von außen reinwerfen, da die Wettbewerbe und Preiskrönungen für heute rum sind und die Stars jetzt ihre wohlverdiente Ruhe brauchen.
In der großen Halle gegenüber sind Kühe untergebracht, einige davon liegen faul herum andere wiederrum werden sorgfältig gestriegelt.
Direkt neben der Halle von Mama und Papa Kuh befindet sich der Kindergarten.. Kleine 10 Tage alte Kälbchen, erst 2 Tage alte Zicklein, einige Minisheddys, Schäfchen und Küken warten auf Streicheleinheiten. In verschiedenen Brutkästen beobachten wir wie Enten- und Hühnerküken gerade ausschlüpfen und ihre ersten Schritte versuchen. Zu süß - kein Wunder, dass ich lange brauche um die Kinder davon loszueisen.
Im Außenbereich stehen unzählige Bilderwände und warten auf lustige Fotos. Verschiedene mussten von uns natürlich ausprobiert werden.
Michelle ist zwei älteren Damen behilflich, die trotz ihres betagten Alters unbedingt ihre Köpfe durch sämtliche Aufsteller stecken müssen.
Hm, was ist denn da hinter den Hallen los? Eine große Tribüne ist aufgebaut und unzählige Menschen sitzen schon darauf. Auf unsere Nachfrage hin, erfahren wir, dass hier gleich ein Schweinerennen stattfindet - ist ja witzig. Da mein Knie ohnehin eine Ruhepause verlangt, quäle ich mich die Treppen nach oben und wir schauen uns den Spaß mal näher an.
Aus der ganzen Veranstaltung wird ein Riesenspektakel gemacht und unter lautem Gejohle und anfeuern, rennen die Schweine als ging es um ihr Leben. Dazu der Schiedsrichter - sehr witzig das Ganze! Wir kaufen uns von den fliegenden Händlern auf der Tribüne frischgepresste Zitronenlimonade und genießen die Stimmung.
Die Hallen hinter der Arena dienen zur Unterbringung und dem Wohlbefinden weiterer Kühe - das ganze sieht aus wie ein Schönheitssalon für Rindviecher - eine riesige Duschanlage und Riesenventilatoren zum Trockenpusten - in einer anderen Ecke Heizstrahler damit die Damen sich nicht verkühlen - draußen sind es über 30 Grad!
Markus findet die Halle super - überall laufen riesige, sehr gepflegte Schnitzel herum.
Nachdem wir alle Hallen hinter uns gelassen haben, entdecken wir einen Geldautomaten - wir müssen unser Glück definitiv noch einmal versuchen. Aber so richtig verstehen wir nicht was das Teil uns sagen will. Zum Glück kommt uns einer der Aufseher zur Hilfe und da wird mir einiges klar: Withdrawal war das Zauberwort und schon spuckt der liebe Automat auch die gewünschten Scheine aus! Sehr schön, dann können wir ja direkt mal was zum trinken suchen.
Auf gut Glück biegen wir mal links in eine Nebenstraße ab. Hier gibt es vereinzelte Kinderattraktionen wie Riesentrampoline, Rutschen, noch eine richtigen "Hau den Lukas" der auch lautstark angepriesen wird und zwischendrin viele Stände mit allerhand Köstlichkeiten.
Und auch die gewünschte flüssige Nahrung gibt es hier. Wir kaufen uns sehr leckere Minute Maid Limonade - warum hab ich die vorher noch nie probiert?
Direkt gegenüber entdecken wir tolle Whirpools - ja, so einen könnte ich mir sehr gut in meinem Garten vorstellen. Es gibt die ganz einfache Version ohne viel drum herum unddie mit allem möglichen Schnickschnack, sogar an Getränkehalter wurde gedacht. Allerdings bringen uns die Preise zwischen 9 und 12.000 $ ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.
Lissy testet die Wasserbettmatratzen gleich nebenan und Melina haben es die pastellfarbenen Schaukelstühle aus Holz angetan.
Es gibt nichts was es nicht gibt. Endlich entdecken wir den von mir gesuchten Puff Creative Pavillion. Ein wunderbarer Duft strömt aus der Tür - hier sind viele leckere Sachen zu finden.
Eine Österreicherin bringt warmen Apfelstrudel an den Mann und die Frau, gegenüber gibt es leckere Süßigkeiten aus Schokolade.
Wir wollen aber die vielgepriesenen Cream Puffs probieren. Die Amerikaner kommen uns mit vollbeladenen Tabletts und Tüten entgegen und den Warteschlangenreihen zu urteilen, muss man hier normalerweise länger warten. Wir scheinen gerade eine günstige Zeit erwischt zu haben und können direkt durchgehen. Hinter einer Glasscheibe beobachten wir wie die Puffs frisch hergestellt werden - sieht ja schon mal lecker aus.
Markus und ich haben ihn dann getestet - er ist megalecker und wir sehen danach selbst aus wie halbe Törtchen.
Den Kindern ist das zu suspekt - sie essen lieber ein frisch zubereitetes Eis von glücklich gebürstet und gestriegelten Kühen.
Am Hinterausgang gibt es einen Skyride, die Seilbahn schwebt quer über das komplette Gelände bis nach Spin City. Eigentlich eine super Idee für Lauffaule, für uns kommt das nicht in Frage, da wir dann von hier unten nicht mehr viel mitbekommen.
In einer Halle die wie ein überdimensionale Turnhalle aussieht will Michelle eigentlich nur auf Toilette gehen, drin entpuppt es sich aber als gigantische Ausstellungshalle und wir finden uns mitten im Gewühl wieder - der Wahnsinn!
Die handgenähten Amerikaflaggen sind toll und Markus findet gefallen an einem großen, gußeisernen Briefkasten - ja, der dürfte mit seinen knapp 300 kg locker ins Handgepäck passen!
In einem Gang wird Michelle angesprochen ob sie als Versuchsobjekt für eine Frisurendemonstration herhalten möchte. Eigentlich will sie ja nicht aber die Frau schaut so lieb, dass sie unmöglich nein sagen kann.
So bekommt sie mal eben die Haare geglättet und findet das so gar nicht witzig - sie hasst platte Haare!
Markus nutzt die Gunst der Stunde und verschwindet am Nachbarstand in der Aquamassage und schnurrt kurz darauf wie ein zufriedener Kater.
Auf der anderen Seite wird eine entspannende Thaimassage angeboten. Ja, da würde ich mich jetzt auch gerne hinbegeben - leider muss man dazu knien und das kommt im Moment definitiv nicht in Frage.
An einem Stand vom Millwaukee Baseballteam gibt es nette Originalshirt zu kaufen für schlappe 280$. Da merkt man wieder, wie sehr die Amis ihren Sport lieben!
Zum Schluß entdecke ich noch ein tolles Leuchtschild von der Route 66 - das würde sich doch sehr gut in meinem Büro machen aber für 269$ lasse ich es dann doch lieber wo es hängt.
Nach der sehr klimatisierten Halle sind wir froh wieder an die warme Sonne zu kommen. Und wie es aussieht sind wir genau zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht. Hier findet eine Dance Competition statt. Melina stürzt sich natürlich direkt mal mit ins Getümmel.
Eine ganze Weile beobachten wir das bunte Treiben, bis ein Pulk Leute auf der anderen Straßenseite unsere Aufmerksamkeit erregt.
Ein Straßenkünstler balanciert mit Leitern, Besenstielen und Waschzubern herum und hat so einige Tricks auf Lager - wirklich super!
Hinter der großen Tribüne sind Marktstände aufgebaut - allerdings packen die meisten schon zusammen und die Restlichen sind behangen mit megakitschigen, total bunten Tüchern und T-Shirts, die nicht wirklich unseren Geschmack treffen.
Auf der Hauptstraße ist es da schon wesentlich interessanter.
Eine ganze Weile lassen wir uns an langen Biertischen und Bänken nieder und hören einer richtig guten Countryband zu. Die Sängerin ist wirklich mega!
Langsam aber sicher schlägt wieder der kleine Hunger zu, wir könnten mal was Essen - wie gut, dass wir uns mitten auf der Fressmeile befinden.
Die Auswahl fällt ganz schön schwer - was sollen wir nur nehmen? Es gibt so viele Stände und so viele unterschiedliche Leckereien.
Auf einmal entdeckt Markus unsere viel geliebten Truthankeulen - damit ist die Sache wohl entschieden! Außerdem nehmen wir noch einen Wisconsin Refill Becher mit, da passt gleich ein ganzes Liter rein.
Wir müssen uns beeilen, damit wir von der Keule überhaupt noch etwas bekommen - sonst verschlingt der Moloch sie mit einem einzigen Biss.
Was ist denn in der Halle da hinten los? Neugierig wie wir sind, müssen wir das direkt mal erkunden.
Oh, eine große Auktion - es gibt Kühe zu ersteigern. Prima, dann können wir gleich ne Ranch aufmachen und bleiben einfach hier.
Leider spricht der Auktionator dermaßen schnell, dass ich mich komplett ausklinken muss - ich verstehe kein Wort mehr! Also wird nix mit der Kuh.
Ein Blick auf die Uhr verrät uns, dass wir jetzt langsam mal nach Spin City müssen.
Hier am Eingang zum Riesenrummelplatz ist dann auch das Ende der Seilbahn.
Dort angekommen, tauschen wir dann als erstes mal unsere Voucher gegen richtige Fahrtickets.
Wir bekommen 40 Stück und je nach Fahrgeschäft müssen dann unterschiedlich viele eingelöst werden. Die Kids sind begeistert und stürmen hin und her - wo soll man nur anfangen - wo muss man unbedingt drauf? Michelle macht mit Lissy Hurricane unsicher und zieht vorsichtshalber direkt mal die Schuhe aus - da würden mich ja keine 5 Pferde drauf bekommen. Melina zieht da auch was ruhigeres vor und begnügt sich mit einem Irrgarten nebenan.
Schon von weitem entdeckt Lissy danach das Funhouse New York - ein Funhouse darf bei meinen Kindern auf keiner richtigen Kirmes fehlen. Direkt davor steht eine wunderbar einladende Parkbank - die ist definitiv nur für mich hier hin gestellt worden. Sitzend kann ich das gleich viel besser genießen.
Michelle würde ja eigentlich ganz gerne mit dem Hummer nebenan fahren wir beobachten aber von hier, dass damit gerade mehrere Testleerfahrten gemacht werden. Schon merkwürdig, wird sowas nicht morgens vor der Eröffnung gemacht? Ihr ist das Ganze danach auch nicht mehr so geheuer und ich bin froh, dass sie mit Melina einfach nur auf die Hängeraupenbahn geht.
Lissy wagt in der Zwischenzeit eine Fahrt mit der großen Achterbahn.
Meine Große verliert so langsam die Lust - die Fahrgeschäfte sind ihr nicht spektakulär genug. Markus geht mit ihr schon einmal vor einen Restroom suchen.
Die Kinder kosten alles bis zum bitteren Ende aus und so fährt Melina auch noch mit dem Skykettenkarussell und Melissa will unbedingt in eine dieser Überschlagsboxen. Hilfe - das ist ja wohl total gruselig. Da hier immer nur 2 Personen gleichzeitig in eine Kapsel dürfen und die meisten sich zu zweit anstellen, muss sie eine Weile warten bis sie dann endlich einsteigen darf.
Nach so einer haarsträubenden Überkopffahrt wäre mein Tag - und wahrscheinlich auch die Nacht - definitiv gelaufen!
Langsam bummele ich mit den Kindern an diversen Losbuden mit hunderten von Minions und Entenangelbuden zurück zu Markus und Michelle.
Wir sind alle ziemlich erledigt und unsere Beine wiegen mittlerweile Zentner. Ein gutes hat das Ganze - ich spüre mein Knie nicht mehr - es fühlt sich an wie ein großer unförmiger Klotz an meinem Bein.
Müde schlurfen wir zurück in Richtung Ausgang. Wir nehmen die Abkürzung quer durch die Kuh- und Pferdeställe. Und schon sind die Kinder wieder hellwach. Ausgiebig wird jede einzelne Kuh verabschiedet. Und Markus bekommt schon wieder Hunger.
Um kurz nach 21 Uhr gehen wir durch den Torbogen durch den wir heute nachmittag reingekommen sind. Zum Glück ist unser Auto nicht mehr so weit - ich freue mich dermaßen aufs Sitzen - unglaublich!
Ich glaube mein Seufzer ist noch 2 Straßen weiter zu hören als ich endlich in den Sitz plumsen kann.
Das war ein toller Tag, mit megagenialem Wetter.
Wir haben noch ein bißchen Strecke vor uns und dabei sind wir jetzt wirklich müde.
Unterwegs nach Madison sind sie dann wieder - die bösen orangenen Schilder - warum sind eigentlich immer unsere Ausfahrten gesperrt? Es ist zum verrückt werden!
Um kurz nach 22 Uhr sind wir dann endlich im American Inn in der Hauptstadt Wisconsins angekommen.
Das nächste Ärgernis lässt nicht lange auf sich warten: es gibt für unser Zimmer mal wieder kein Rollawaybed - wieder einmal wegen angeblicher Feuerbestimmungen blablabla!
Dabei habe ich nachweislich laut meinen Unterlagen genau dieses Zimmer über Expedia mit Rollawaybed gebucht!
Das Allerbeste entdecken wir dann im Hauswirtschaftsraum neben unserem Zimmer: Ein Rollawaybed neben dem anderen nur angeblich nicht für unseren Raum - ich bin kurz vorm Platzen! Einzig und allein weil wir alle so erledigt sind, hält mich davon ab nochmal zur Rezeption zu fahren und mir den Typi dort vorzuknöpfen.
Wir machen Lissy auf dem Boden mit ganz vielen Unterdecken und Kissen eine weiche Unterlage für die Nacht - ist ja zum Glück nur heute. Zuhause werde ich mir dann als allererstes mal Expedia vornehmen - kann ja wohl nicht sein!
Markus braucht nach dem langen Tag noch einen Kaffee aus der Lobby und Michelle ist froh, dass sie endlich wieder online ist und verzieht sich zum Chatten nach draußen.
Wir anderen kuscheln uns in unsere Betten und sind kurz darauf schon im Reich der Träume.
gefahrene Kilometer: 238 km
gelaufene Kilometer: 25,2 km
Wetter: sonnige 30 Grad
Highlight des Tages: definitiv die State Fair