02.08.2013 - Water falls at the Waterfalls

Heute morgen komme ich noch schwerer aus dem Bett wie sonst und so haben wir schon kurz vor 9 Uhr als ich gequält das Bett verlasse. Aber ich sehe es ja ein: wir müssen los! So langsam geraten die Koffer an ihre Grenzen. Nachdem alle Einkäufe von gestern verstaut sind, gehen sie nur noch zu, nachdem Markus sich draufsetzt! Müssen wir wohl doch noch was kaufen - doof ist auch, dass ich die Kofferwaage zu Hause vergessen habe, so weiß ich gar nicht wieviel zum Schluß wieder raus muss.
Bis alle gefrühstückt haben und das Chaos beseitigt ist, zeigt die Uhr schon wieder kurz nach 10 Uhr.
Nachdem wir es uns im Auto gemütlich gemacht haben und die Hälfte der Mannschaft mal wieder vor sich hinschnarcht, widme ich mich meiner üblichen Beschäftigung und vertreibe mir so die Zeit bis wir an unserem ersten heutigen Zwischenstop ankommen.
Das Wetter scheint heute morgen etwas besser zu sein obwohl auch ziemlich viele Wolken mitmischen - ich hoffe es hält sich noch etwas!

Um kurz nach halb 1 Uhr müssen wir tanken und nutzen die Pause für einen schnellen Besuch beim goldenen 3-Bogenrestaurant Dank der Monopolyaktion muss ich mir nur einen Burger kaufen, die Pommes gibts gratis dazu.
Melina ist mal wieder nicht satt zu bekommen und futtert sich einmal quer durch den Speiseplan.
Von der Futterbude sind es nur noch 20 min bis zum Stony Brook State Park. Kurz davor fängt es pünktlich an zu regnen und die Wolken werden bedrohlich schwarz. Als wir den Park aber erreicht haben, lugt schon wieder die Sonne heraus.

Nach dem 7 Dollar Wegezoll erhalten wir einen sehr spärlichen Plan. Wir fahren zum Spielplatz in dem Lower Park. Von hier aus startet der gut zu erlaufene George Trail. Die Toilettenanlagen am Spielplatz kann ich keinem empfehlen, die bekommen keinen Ehrenplatz im Reiseführer.
Direkt am Beginn des Trails kann man im Stony Brook baden. Hierfür wurden extra Schwimmbereiche abgetrennt, sogar ein Lifeguard ist vorhanden. Allerdings nur etwas für Hartgesottene, das Wasser hat eine Temperatur von 15 Grad! Allein bei dem Gedanken, bin ich schon festgefroren.
Natürlich würden Lissy und Melina trotzdem am liebsten darin abtauchen.

Wir laufen immer am Flußufer entlang. Mal über Steinplatten, dann wieder über Treppen. Die Aussichten auf den Fluß, der sich tief ins Tal getrieben hat, werden immer schöner. Über eine alte Steinbrücke von 1932 wechseln wir auf die andere Seite.

An einer seichten Stelle baden die Kids ihre Füße im kalten Bergwasser - gut, dass sie wasserfeste Schuhe anhaben, denn ohne Schuhe reingehen wäre hier keine so gute Idee.

Kurz darauf erreichen wir über viele Treppenstufen einen weiteren Übergang. Hier sehen wir auch schon die ersten Vorstufen der Wasserfälle.
Es ist so wunderschön hier, gut, dass wir den kleinen Umweg gefahren sind.

Bei dem nächsten, etwas größeren Fall baden 3 Kids in dem großen Pool darunter und nutzen die Fälle als natürliche Rückenmassage. Wäre es nur ein paar Grad wärmer, würde ich das glatt auch machen. Ist bestimmt schön. Die Kids mosern weil sie die Badesachen im Auto haben.

Der Trail führt immer weiter am Flußufer entlang mittlerweile über unzählige Treppenstufen, mal aus Stein, mal in den weichen Lehmboden gehauen. Wir genießen die Ruhe um uns herum und wie Melina sagt: lassen einfach die Seele baumeln.

Im Upper Park erreichen wir den größten der Wasserfälle. Über fast hundert Treppenstufen, die steil aufwärts führen, sind wir leider am Ende des Trails. Michelle macht mit Oma Wally ein Wettrennen die Stufen hinauf.

Jetzt könnten wir von hier den West Rim Trail durch den Wald wieder zurück zum Spielplatz laufen, entscheiden uns aber für den gleichen Weg als Rückweg. Oben im Wald gibt es mit Sicherheit nicht so viel zu sehen wie hier unten. Opa Adolf hat sich in der Zwischenzeit entkleidet - es ist wieder ganz schön warm geworden - so kann es bleiben. Mit Sonne ist halt alles schöner.
Der Rückweg ist genauso schön wie der Hinweg - zumindest die Landschaft. Warum muss mein Mann immer so rennen als wäre ein ganzer Bienenschwarm hinter ihm her, Menno!

Um kurz nach 16 Uhr sind wir wieder da. Das heißt meine Schwiegereltern und ich - vom Rest ist nichts zu sehen. Wo um alles in der Welt sind die hin?
Wir warten fast 15 min bis Markus endlich auftaucht - jetzt weiß ich auch warum er so geflitzt ist, der Fluß hat so laut gerauscht, dass er mal dringend wohin musste.
Als nächster Punkt steht jetzt der nicht weit entfernte Letchworth State Park auf dem Programm. Den findet unser Zickennavi natürlich nicht auf den ersten Versuch. Ich glaube wirklich, das Altersheim ruft ganz laut nach ihr.

Wieder einmal um 8 Dollar leichter dürfen wir in den Park einfahren. War im Stony Brook als schön klein und übersichtlich, wird hier ganz schön geklotzt. Unzählige schön gepflegte Rasenflächen mit wunderschönen Picknickanlagen säumen unseren Weg. Wir halten bei ein paar Aussichtspunkten und begegnen mehreren Amish Familien. Was für ein langweiliges Leben: alle haben den gleichen Haarschnitt und alle die gleichen Klamotten.
Wir müssen fast 16 Meilen bis zum Visitor Center durchfahren. Alles aussteigen - hier ist ein Restroom!!

Vom Inspiration Point aus haben wir einen wunderschönen Blick auf das ganze Tal, den Middle und den Upper Fall und außerdem auf die Eisenbahnbrücke, die sich hoch über das Tal spannt. Wir haben Glück und können einen endlos langen Güterzug darauf beobachten.
Am Glen Iris Restaurant gehen wir auf einem geplasterten Trail an die Middle Falls heran. Die Aussicht von hier ist einfach traumhaft und die Gischt des Wasserfalls bespritzt uns bis hier oben.

Immer am Ufer des River entlang führt ein gemütlicher Spazierweg bis zu den Upper Falls und der Eisenbahnbrücke. Die Kids haben einen Spielplatz entdeckt und sind schon laut johlend verschwunden. Erst verdecken uns die Bäume die Sicht auf den Fluss und wir denken schon hier kommt nichts mehr, bis wir endlich das Rauschen der Upper Falls hören. Direkt nach der nächsten Treppe stehen wir direkt davor - sooo schön!

Schade, dass wir schon 18.30 Uhr haben. Die Road ruft und wir haben noch ein bißchen Strecke zu machen. Knapp 1 1/2 Stunden später erreichen wir Buffalo und damit den Spezialauftrag von Wally. Über die Zollbrücke erreichen wir Grand Island. Vor Hausnummer 1380 steht eine Frau und schaut über den Fluß.
Wie es der Zufall so will, ist es genau sie, die wir suchen!

Bei dieser Familie hat der Neffe von Wally 1 Jahr gelebt. Frau Passerelli fällt aus allen Wolken als wir ihr Grüße von Alexander ausrichten. Sie freut sich total und ist sichtlich gerührt. An dieser Stelle sollen wir ihm herzliche Grüße und all ihre Liebe ausrichten.

Es wird Zeit, dass wir weiterfahren, wir haben bereits 20 Uhr und sind noch nicht im Hotel. Zum Glück liegt Buffalo nicht weit von Niagara Falls entfernt und wir sind in 15 min bereits auf der amerikanischen Seite der Fälle. Markus entdeckt natürlich als erster das Hard Rock Cafe. Da wir nun schon einmal hier sind, können wir das auch gleich erledigen. Wir kurven um den Komplex drum herum und fahren schließlich auf einen der vielen Parkplätze. Die spinnen wohl - 10 Dollar für 5 Minuten parken - das geht gar nicht!
Wir haben aber Glück und entdecken eine freie Parklücke direkt gegenüber des Komplexes und das Beste: die ist umsonst!
Brrrr, ist das vielleicht kalt hier - ein Temperatursturz vom Feinsten. Die Kinder bibbern und selbst mir ist ganz schön kalt.
Dagegen ist die Klimananlage im Cafe ja richtig warm!

Der Einkauf hier ist schnell erledigt - wir wollen weiter. Um diese Uhrzeit ist auf der Zollbrücke und auch bei der Einreise nicht mehr viel los. Wir warten noch keine 2 Minuten dann werden wir befragt warum wir einreisen? Tja, warum reist man in ein anderes Land?! Und noch so Sachen wie fahren wir noch woanders hin außer Niagara Falls - hatten wir zwar nicht vor. Werden wir verhaftet wenn wirs doch tun?! Wer denkt sich den solche bekloppten Fragen aus? Aber die Einreisebeamtin hat ihren guten Tag und gibt uns noch den Tipp, dass heute abend um 22 Uhr das große Feuerwerk stattfinden soll.
5 Minuten später fahren wir auf den Hotelparkplatz - jetzt heißt es spurten. Schnell, schnell die Koffer ausgeladen und ab zum einchecken.
Sieht ja gar nicht so schlecht aus. Die Zimmer sind sehr groß und geräumig und die Betten auch ok. Was wollen wir mehr?
Wir ziehen uns im Eiltempo lange Hosen und Pullis über, hängen uns den Schirm um und dann nichts wie ab zu den Fällen.
Leider hat es ganz pünktlich angefangen zu schütten und wir laufen mit unseren Schirmen Zickzack um die ganzen Leute.
Hier ist aber auch was los - erinnert ein wenig an ein Gemisch aus Las Vegas und Kirmes. Der Wahnsinn.

Wir müssen uns jetzt beeilen wenn wir das Feuerwerk nicht verpassen wollen - auf dem Rückweg ist auch noch genug Zeit zum Staunen.
Wir sind auf die Sekunde pünktlich - kaum haben wir das Flußufer erreicht, wird auch die erste Rakete in die Luft geschossen. Das Spektakel wird genau über den Horseshoe Fällen abgefeuert. Fotos konnte man leider vergessen, da es ganz schön am schütten war. Das hat die Sicht auf das Feuerwerk selbst nicht getrübt und so haben wir es einfach nur genossen.
Mit mehreren Dauerraketen ist der Spuk nach etwa 10 Minuten vorbei.
Wir warten darauf, dass die Menschenmasse sich auflöst und werfen solange einen Blick auf die amerikanischen Fälle. Wenn ich das so mit den Wasserfällen vergleiche, die wir heute gesehen haben, waren das nur kleine Rinnsale.

Da der Regen immer stärker wird, müssen wir zusehen, dass wir uns irgendwo unterstellen können. Es bläst ein derat heftiger Wind, das die Schirme auch nicht mehr viel helfen. Als wir am Hard Rock Cafe der kanadischen Seite ankommen, sind wir alle klatschnass. Hier drin zieht es wie Hechtsuppe. Markus kauft sich wieder 2 Sticker und Melissa ergattert ein wunderschönes T-Shirt. Dieses hab ich hier zum ersten Mal gesehen.
Da es immer noch so schüttet aber hier total laut ist, gehen wir in den Souvenierladen direkt nebenan. Melina kauft sich wieder einen ihrer begehrten Pins. Wir bezahlen mit US Dollar und bekommen kanadische als Wechselgeld. Die Quarter sind so leicht wie Spielgeld.
Zum Glück hat es aufgehört zu regnen. Langsam bummeln wir die Clifton Hill Straße zurück.

Die kuriostesten Attraktionen warten auf zahlende Besucher. Minigolf, Irrgärten, Laserparks, Karaokebar, Gruselbahnen - auch so scheußliche mit Liveacts - nein danke, ich kann mich noch an meinen Beinah-Herzinfarkt dabei vor 2 Jahren erinnern. Wenn ich nur daran denke schießt mein Puls schon wieder auf 360.
Die Kinder sind natürlich total fasziniert und wollen am liebsten überall rein und haben gleichzeitig aber Hunger und außerdem sind sie ja auch noch total müde und alles auf einmal - Hilfe!
Gegen den Hunger bestellen wir eine Riesenpizza - und was wir machen, entscheiden wir dann wenn wir ausgeschlafen haben.

Jetzt will ich einfach nur noch in die Heia. Wir haben 1.30 Uhr und ich bin sooo müde und außerdem friere ich! Wie gut, dass unser Hotel in der Victoria Avenue direkt um die Ecke liegt.
Alle schlafen total erschöpft auf der Stelle ein.
To be continued.

gefahrene Kilometer: 385
Wetter: 25 Grad Sonnig bis wolkig, In Niagara Falls 15 Grad windig und Regen
Highlight des Tages: Feuerwerk über den Horseshoe Falls