15.07.2013 - Amarillos and Crocodiles

Ich glaube ich war schon lange nicht mehr in meinem Leben so müde! Hab ich überhaupt geschlafen. Wir haben zwar schon 8 Uhr aber als ich gestern die Augen endlich zumachen konnte, hatten wir bereits 2.30 Uhr. Das war definitiv zu spät!
Markus sitzt schon wieder in der Küche und zockt mit seinem Handy. Wie um alles in der Welt macht er das nur?
Melissa und Michelle schlafen noch tief und fest. War wohl auch für die 2 etwas spät gestern.
Als ich gegen 9 Uhr aus der Dusche schlurfe, weckt Markus die Beiden damit wir heute noch weiter kommen.
Draußen hat es endlich aufgehört zu Regnen. Es ist zwar nicht ganz blauer Himmel aber die Sonne scheint, gegen ein paar Wölkchen habe ich ja nichts.
Tja, wenn ich nur wüsste was ich nicht weiß. Buche ich jetzt ein Hotel oder nicht. Hin und Her. Schließlich komme ich zu dem Entschluß, dass wir erst einmal abwarten wie sich das Wetter im Laufe des Tages entwickelt. Dann müssen wir halt unterwegs mal schnell zu Starbucks oder McDonalds um das freie Wifi zu nutzen.
Um kurz nach 10 Uhr sind endlich auch die letzten Sachen zusammengeräumt.
Markus hat Melissas Seepferdchen den Schwanz an einer Tür abgerissen und sie ist ziemlich geknickt.
Unser Kofferraum ist mittlerweile brechend voll und dabei haben wir so viel ja auch noch nicht gekauft. Wo soll das nur enden??

Bevor wir uns auf den Weg machen, müssen wir noch einmal schnell zum Tanger Outlet. Ich will schnell noch für Emi die süßen Schuhe kaufen. Zum Glück liegt das Outlet direkt um die Ecke. Michelle springt in der Zeit wo ich zu Famous Schuhe flitze schnell noch ins Loft Outlet. Sie hat da noch eine Rechnung mit einem Oberteil offen.
Ich erwische die beiden letzten Paare in der hoffentlich auch richtigen Größe - Schuhe sind da ja immer so eine Sache. Mittlerweile steht auch Adolf im Laden, er sich kurzfristig entschlossen hat, sich mal schnell noch Timberland-Sandalen zu kaufen.
Die ganze Aktion dauert genau 10 Minuten, dann kanns schon weiter gehen. Ich glaube, so schnell hat sich mein Schwiegervater noch nie entschlossen irgendwelche Schuhe zu kaufen.
Michelles Oberteil war in der richtigen Größe leider nicht mehr da, dann wars wohl auch nicht für sie bestimmt.

Unseren ersten Stop legen wir heute in Venice am Caspersen Beach ein. Angeblich soll es hier ohne Ende Haifischzähne am Strand geben.
Wir finden einen schönen Parkplatz, direkt am Zugang von den Umkleidekabinen und gerade als wir aussteigen wollen, fängt es an zu regnen.
Ist das denn wahr! Jetzt langts aber allmählich. Wir sitzen den Schauer im Auto aus - der Gott sei Dank nicht so lange dauert. Der Spuk ist genauso schnell vorbei wie er gekommen ist.
Jetzt aber nichts wie an den Strand. Melina und Lissy flitzen mit mir zusammen zur Umkleide. Michelle und Markus haben keine Lust.
Hm, die Strandstege sind ja ganz nett und sieht auch alles recht neu aus aber der Strand selbst?! Hm, da hab ich schon schönere gesehen.

Ziemlich schmal, der Sand ist irgendwie ganz grau und in Ufernähe, liegen so viele Muscheln, dass es fast an einen dicken Teppich erinnert. Also gut, wir wollen uns ja auch nicht an der Schönheit des Strandes erfreuen sondern Haifischzähne finden. Leider sind wir denkbar schlecht ausgerüstet. Im Wasser und auch am Strand stehen unzählige Erwachsene und Kinder mit riesigen Sieben herum. Die haben wir total vergessen. Und so kommt es wie es kommen muss - wir finden nur 2 ganz winzige!
Sobald wir uns entschieden haben und unser Basislager aufgeschlagen ist, gibt es mal wieder ein Platzregen. Es ist zum verrückt werden. Die Männer und Michelle flüchten mit unseren Habseligkeiten zum Steg.
Die Kids sind eh schon nass und ich bin nicht aus Zucker. So lange es nicht gewittert - können wir auch genauso gut im Wasser bleiben.

Wir wühlen noch eine Weile in dem Muschelberg herum, haben aber irgendwann keine Lust mehr - und das Wasser ist auch so herrlich warm. Irgenwann rufen unsere Männer zum Essen fassen. Sie haben mittlerweile unsere Kühltasche herangeschafft.
Wie immer gibt es ein leckeres Picknick im Freien.

Wir vernichten unsere Reste an Fleischwurst und Schinken. Morgen müssen wir wohl wieder mal in den Supermarkt.
Nach dem Essen haben wir keine Lust mehr für Beach und fahren so langsam mal wieder weiter.
Zum Glück finden wir recht schnell einen Starbucks. Markus und Adolf kaufen Kaffee und diesen 2000 Punkte EisVanilleShake - der ist sowas von göttlich lecker. Nur gut, dass ich keine Zeit habe den allein zu trinken. Ich logge mich derweil auf dem Parkplatz ins kostenfreie Wifi ein und organisiere uns mal schnell das Best Western Gateway Siesta Key für 2 Nächte über Hotwire. Perfekt gelegen, mit Frühstück, Pool ud Internet - sehr gut. Jetzt bin ich entspannter.

Auf unser nächstes Ziel freuen wir uns schon eine ganze Weile. Wir fahren zum Myakka River State Park. Da wollte wir schon sooo lange mal hin und irgendwie hat immer die Zeit gefehlt.
Am Park Entrance werden mal wieder 6 $ Eintritt fällig - das Geld geht hier weg wie geschnitten Brot.

Über die Scenic Route fahren wir zum Canopy Walk - einem kleinen Baumwipfelpfad. Auf dem Parkplatz davor begegnen wir einer Familie, die gerade fertig geworden sind. Sie teilen uns mit, dass der komplette Weg unter Wasser steht aber das tiefste nur bis zum Knie geht.
Es wären nur ein paar Wasserschlangen unterwegs aber mit lauten Geräuschen hauen diese wohl ab.
Na an lauten Stimmen sollte es bei uns nicht wirklich fehlen. Die Kleinen machen - erst mal losgelassen - Krach für eine ganze Kompanie.

Wir lassen uns von den überfluteten Wegen nicht abschrecken. Crocs an und los gehts. Am Anfang ist es noch etwas eklig, da das Wasser nur fußtief ist und ziemlich viel Morast auf dem Weg liegt aber schon bald, stehen wir bis zu den Knöcheln im Wasser und es lässt sich gut laufen.
Wir latschen mitten durch den Sumpf - was hier wohl so alles rumschwimmt?
Ich kann aber alle beruhigen, wir haben unterwegs nichts schlimmes entdecken können - obwohl Markus ja so gerne eine Wasserschlange gesehen hätte. Nein danke, da kann ich wirklich drauf verzichten.

Uns begegnet unterwegs kein Mensch ob das am Wasser liegt oder an der Uhrzeit - wer weiß. Nach etwa 15 Minuten sind wir dann am Baumwipfelpfad angekommen.
Eigentlich besteht dieser nur aus 2 Holztürmen, einer mit einer Aussichtsplattform und der kurzen Holzhängebrücke aber trotzdem ist es sehr schön angelegt.

Wer an so etwas Gefallen findet, sollte es unbedingt mal selbst ausprobieren.
Wir klettern in den Turm hoch um auf die Hängebrücke zu kommen.

Auf der Aussichtsplattform blicken wir über eine ewig weite Landschaft. Soweit das Auge reicht nur Bäume und Sumpf.

Jetzt wollen wir aber auch noch den restlichen Park erkunden. Mal gespannt was wir noch so alles entdecken können.
Auch der Rückweg führt wieder durch sumpfiges Gebiet.

Im Nachhinein denke ich, dass die Überschwemmung richtig Spaß gemacht hat, für die Kids war es jedenfalls ein richtiges Abenteuer.
Wir wollen noch zum Mykakka Lake, da soll man immer ganz viele Tiere sehen können.
Auch wir haben richtig viel Glück. Dadurch, dass kaum noch Touristen im Park sind, entdecken wir so einiges.
Am Straßenrand äst ein Deer mit seinem Kitz.

Unmittelbar in der Nähe der Myakka River Station entdeckt Markus etwas im Gras. Was ist den das? Gibts ja gar nicht - ein Gürteltier und dabei sind die normalerweise so scheu.

Ein paar Meter weiter fühle ich mich ein bißchen wie in Hitchcocks "Die Vögel"
Über dem Dach des Picknickpavillions schweben bestimmt 20 riesige, schwarze Geier. Überall stehen Warnschilder, da diese Biester sich des öfteren auch die Gummidichtungen der Fahrzeuge stürzen und diese dann fressen. Bekommen die den nichts anständiges zu futtern?
Auf dem großen Parkplatz am Ende von der Ranger Station wollten wir eigentlich nur drehen und da sehen wir es - ein Krokodil liegt mitten auf der Wiese und genießt die letzten Sonnenstrahlen.

Was für eine Aufregung - so nahe waren wir noch nie dran! Gerade als ich überlege ob es als Attrappe dort hingelegt wurde, steht es auf und verschwindet im Wasser!

Tiere weg - wir sind fertig - also können wir los.
Auch auf dem Rückweg sehen wir noch so einiges Kleingetier wie Squirrels, Deers und Eichhörnchen am Straßenrand.
Wie schön muss das sein, hier eine Cabin zu mieten und 1 Nacht mitten im Dschungel zu verbringen - auf jeden Fall ein kleines Abenteuer.
Unsere Rückfahrt führt uns zwischen den mit spanischem Moos behangenen Bäumen hindurch, die zeitweise so zusammen gewachsen sind, dass sie einen richtigen Tunnel bilden. Wie ein Zauberwald aus einem Märchen.
Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Park einmal selbst zu besuchen. Das war richtig toll!

Wir haben schon wieder kurz vor 19 Uhr. Das gibts doch alles gar nicht, die Zeit ist hier wirklich unser Feind!
Unser Hotel ist zum Glück nur 15 Minuten Fahrtzeit unterwegs. Claudia ist mal wieder verwirrt und schickt uns kreuz und quer durch die Straßen. Ich glaube ich muss sie heimlich entsorgen, freiwillig rückt Markus die nicht heraus!
Als wir auf den Hof des Best Western rollen, schüttet es wie aus Kübeln - das übliche, abendliche Gewitter. Schade, den Pool hätten wir auch noch gerne getestet. Muss der halt bis morgen warten.

Die Zimmer machen - wie von Best Western gewöhnt - einen sehr guten Eindruck. Auch das Hotel an sich gehört wohl eher zu den besseren seiner Sorte und kann nur empfohlen werden.
Heute abend haben wir nur noch eins im Sinn. Essen - Hunger!
Adolf und Wally wollen nicht mit. Heute abend wird bei denen 2 gefastet.
Nachdem es jetzt schon ewig nichts richtiges mehr gab, beschließen wir 5, dass es heute mal ein Steak sein muss.
Wo, wenn nicht im Outback wären wir da richtig?
Das Beste ist, das wir ein Restaurant nur 2 Minuten von uns entfernt haben. Nichts wie hin.

Ich kann nur sagen: das Essen war sowas von lecker. Markus hatte Lobster, ich ein Steak, Michelle den gegrillten Salomon und die Kids 2 Kindermenüs. Natürlich haben wir auch die berühmte Blooming Onion probiert . Melissa hat bis auf den letzten Bissen alles aufgegessen und dass soll schon was heißen. Für sie war das glaube ich Essen für normalerweise 3 Tage!
Als wir schon alle pappsatt waren, haben die kleinen Mäuse sich noch einen leckeren Milchshake reingezwängt. Ächz, war das vielleicht gut. Die Bedienung hier war auch total klasse. Wir hatten schon neue Getränke bevor unser altes auch nur leer war. Nur gut, dass es free refill gibt!

Das wird mit Sicherheit eines unserer Lieblingsrestaurants! f
Gegen halb 11 Uhr sind wir wieder zurück. Adolf hatte es sich wohl anders überlegt und wäre doch gerne mitgefahren aber wir waren schon weg. Das nächste Mal dann.
Die Weiber sind mal wieder nicht müde zu bekommen, sie spielen noch Quiz bis kurz nach 23 Uhr.
Gegen halb 1 Uhr gehen auch für mich die Lichter aus.
Bis hoffentlich morgen im Sonnenschein.

gefahrene Kilometer: 120
Wetter: 36 Grad, sonnig mit Wolken
Highlight des Tages: Myakka River State Park