20.07.2013 - Flying to the Stars
Und schon wieder fängt ein neuer Tag an. Die Betten im Westin sind einfach nur traumhaft, fast wie unser Bett zu Hause. Die Kinder schlafen noch. Michelle ist als einzige wach und schreibt auf ihrem Tablet.
Nach und nach wachen auch die anderen alle auf.
Schnell noch unser Chaos zusammenräumen, dann geht es schon wieder weiter. Jedes Mal habe ich das Gefühl wir haben irgendwo etwas liegen gelassen. Beim Auschecken eine positive Überaschung, wir müssen fürs Self-Parking doch nichts zahlen. 10 Uhr müssen wir noch eine wichtige Kindermission erfüllen: In der Florida Mall wartet ein Build-a Bear-Shop auf uns.
Gepäck einladen und ab die Post. Wir fahren gerade mal 10 min bis zur Mall.
Parkplätze ohne Ende - oh mir schwant da was.
He - wir haben bereits nach 2 mal kurven eingeparkt!
Als erstes springen uns die M&M´s vor der Mall direkt an. Diese Shops sind immer witzig aber die M&M´s selbst kaufe ich dann doch lieber im Supermarkt, die sind dort unverschämt teuer!
Direkt neben dem Shop befindet sich das Geschäft der Kids und er wird natürlich direkt erstürmt. Sehr zur Freude von Michelle ist genau gegenüber ein Abercrombie. Sie strahlt über das ganze Gesicht und auch Markus wurde nicht mehr gesehen.
Melina und Lissy können sich mal wieder nicht entscheiden was sie denn nun wollen und nachdem Markus mich ablöst, schaue ich mich auch mal bei Abercrombie um. Diese Läden sind so dermaßen dunkel, dass ich keinerlei Farben erkennen kann.
Die Klamotten sind ganz ok aber wo der Hype herkommt, erschließt sich mir überhaupt nicht - so toll sind sie dann auch nicht. Davon abgesehen sind sie im Vergleich zu anderen Marken geradezu unverschämt teuer!
Schräg gegenüber gibt es noch einen Abercrombie Kids. Die Kleider hier sind sehr edel und toll kombiniert. Aber bevor ich 90 $ für eine Kinderjeans
ausgebe, muss noch was anderes passieren.
Melissa ergattert im Geschäft nebenan noch ein süßes Top. Dann müssen wir aber auch schon weiterfahren.
Bis Cap Canaveral sind es nur 45 Minuten zu fahren. War das bei unserem letzten Urlaub nicht viel länger? Gut - wir hatten auch keinen Stau, das macht schon viel aus.
Die Parkplätze sind noch nicht einmal halb voll und auch die Schlange vor dem Ticketschalter ist erträglich. Wir zahlen mal eben 244 $ für uns 5, mal gespannt was dafür geboten wird.
Schon der Eingangsbereich ist sehr patriotisch aufgemacht, mit Flagge und einem Spruch von JF Kennedy im Springbrunnen - wie von den Amis gewohnt.
Zuerst treffen wir auf den Rocket Garden. Der ist immer noch wie zu alten Zeiten. Jedenfalls kann ich zwischen den vielen stehenden und liegenden Raketen nichts neues entdecken. Dafür hab ich absolut keinerelei Erinnerungen an die ganzen Gebäude drum herum - oh mein Gedächtnis - alles weg!
Da uns die Frau an der Kasse empfohlen hat zuerst die Bustour zum Apollo V Center zu machen, gehen wir erst komplett zum Busbahnhof durch. Hier ist die Schlange um einiges länger und nachdem alle mal wieder abgelichtet werden (ich frage mich wer diese völlig überteuerten Bilder kauft) stehen wir schon mitten drin.
Die Wartezeit ist eigentlich mit 15 min angegeben - 45 sind wohl realistischer. Bis der Bus dann endlich losfährt vergehen nochmals 15 min.
Die Busse sind ganz schön in die Tage gekommen und außerdem kühlt die Klima alles extremst runter.
Auf dem Hinweg sehen wir ein Manatee im Kanal neben uns und der Busfahrer weist uns drauf hin, dass hier etwa 6000 Krokos leben.
Nach ungefähr 10 min Fahrzeit spukt uns der Bus vor dem Apollo V Center wieder aus.
Wally will unbedingt eine Cola aus dem Automaten ziehen. Die kostet hier 3 $ - dafür kommen 2 Flaschen heraus?! Den haben wir dann wohl geknackt. Alle ankommenden Leute werden in eine Halle gepfercht und uns wird ein Film über die Raumfahrt gezeigt. Wieder einmal nur interessant für Leute, deren Englisch gut genug ist. Meine Schwiegereltern und die Kids langweilen sich. Von hier aus kommen wir in eine nachgebaute Kommandozentrale - auch hier wieder ein Film über einen Raktenstart. Durch die ganzen Effekte aber etwas interessanter.
Und endlich nach den ganzen Filmen stehen wir vor ihr. Der Apollo V - der größten Rakete, die jemals im Weltraum war. Sie hat wirklich gigantische Ausmaße. Wir begutachten die vielen Abschnitte. Nur im ganz vorderen, allerkleinsten Bereich saßen die Austronauten.
An der Decke und auch den Seiten sind noch viele weitere Exponate ausgestellt. Die Kinder finden das Mondgestein, das wir anfassen können am coolsten.
In einem separaten Raum, der eine Tür hat, die in Fort Knox auch nicht dicker sein kann, sind viele Origniale zu sehen. Die Raumanzüge sahen früher aus wie dicke Ritterrüstungen.
Im Space Shop ergattern wir Original Raumfahrtnahrung und sind mal gespannt wie das so schmeckt. Michelle kauft noch ein Mitbringsel für ihre beste Freundin.
Unser Magen hängt mal wieder bis zum Boden im Moonlight Cafe essen wir zu Mittag. Die Preise sind noch in ganz ok aber der Rest, na ja, der Hunger treibts rein.
Unser nächster Halt ist das Launch Pad 39 a. Dazu fahren wir am Vehicle Assembly Building - der Montagehalle für die Raumfähren und Shuttles. Direkt daneben befindet sich die Kommandozentrale wo alle Starts computertechnisch überwacht werden.
In Sichtnähe des Launchpad wurde ein Observationturm errichtet um eine gute Sicht auf alle Abschußrampen in der Nähe zu ermöglichen.
Alle Shuttlestarts und auch die Starts zum Mond sind von dieser Rampe erfolgt.
Gegen 16.30 Uhr sind wir wieder zurück im eigentlichen Hauptbereich.
Der Bus Exit befindet sich direkt gegenüber der nagelneuen Atlantis Halle, die wir natürlich unbedingt als nächstes sehen wollen.
Hier sehen wir ein Film über einen Shuttlestart allerdings mit einer riesigen Leinwand und so vielen Spezialeffekten, das sogar die Kinder das Gefühl haben, sie wären mitten drin.
Zum Schluß wird die Leinwand mit 1000 Sternen übersät durchsichtig und dahinter sehen wir sie dann: die Atlantis! Es ist schon überwältigend wenn die Leinwand hochgeht und wir zum ersten Mal wirklich davor stehen. Das Teil war also tatsächlich im All. Eigentlich schon kaum zu glauben.
Die Halle ist super gemacht, auch hier wieder viele Versuchsstationen zum ausprobieren wie so ein Weltraumarm funktioniert, wie die Steuerung des Shuttles aussieht und vieles mehr. Die Nasa lässt sich das hier alles schon einiges kosten.
Schneckenförmig zieht sich der Weg nach unten. Für die Kids gibt es eine Riesenrutsche in die große Halle runter, die natürlich ausgiebig getestet wird.
Wir anderen ziehen den etwas längeren Weg vor.
Hier unten kommt dann auf einem etwas Hektik auf. Wir haben schon 18.30 Uhr und wollen unbedingt noch auf das Space Shuttle Experience. Ein Simulator, bei dem wir einen Shuttle Start miterleben können. Also ganz schnell all unsere Taschen in den Lockers eingeschlossen und rein in die Warteschlange. Kurz hinter uns wird die Kette vorgehangen - Glück gehabt.
Die Schlange ist um diese Uhrzeit nicht mehr wirklich lang und wir müssen nur 15 min warten.
Auch hier wieder gibt es einen Einführungsfilm. Ein bißchen erinnert der Simulator an die von den Freizeitparks. Wir werden gekippt, wie die Astronauten in ihrer Kapsel kurz vor dem Start, dann zählt der Countdown und unser Trip geht los.
Ich kann nur sagen für alle die da etwas ängstlich sind: das Teil ist total harmlos! Selbst Oma Wally hat alles gut überstanden. Da gab es in den Universal Studios weit aus heftigere Fahrgeschäfte.
Schade, dass wir schon 19 Uhr haben, wir hätten uns hier locker noch ein paar Stunden aufhalten können ohne dass uns langweilig geworden wäre.
Übrigens wurde ein solcher Roboter unten für die Marsexpedition eingesetzt - erinnert mich irgendwie an Wall-ey diesem Animationsfilm.
Alles Schöne hat ein Ende. Jetzt müssten wir uns so langsam mal Gedanken machen wo wir heute Nacht schlafen wollen. Da wir heute ja kein WLAn hatten, konnte ich auch nichts vorbuchen! Der nächste MC Donalds ist also uns. Der kann hier mit dem kleinsten MCDonalds der Welt konkurieren. Egal, Hauptsache Wlan. Die Kids und meine Schwiegereltern nutzen die Gunst der Stunde und futtern sich quer durchs Happy Meal und die Karte.
Ich halte in der Zwischenzeit Ausschau nach einem Hotel. Um diese Uhrzeit nicht mehr ganz so einfach. Entweder zu weit oder zu teuer oder direkt an der Interstate. Mist! So buche ich ein DaysInn in Cocoa wo wir leider vorher nicht sehen können wie die Bewertungen sind.
Ich sag nur ein Wort: IGITT!
Das ist mit Abstand die dreckigste, ekligste Spelunke in der wir bisher waren.
Gut, dass wir erst um kurz vor 22 Uhr da sind.
Die Kids und Opa Adolf hüpfen noch kurz in den Pool und dann machen wir lieber schnell die Augen zu, dann bekomme ich hier von dem Zimmer nicht so viel mit.
Gute Nacht!
gefahrene Kilometer: 90
Wetter: 34 Grad bewölkt, gegen Nachmittag die üblichen Wolkenbrüche
Highlight des Tages: die Atlantis