06.08.2013 - Biking New York

Heute bin ich mal richtig früh wach - klar, wir sind ja auch in New York. Eigentlich wurde ich von der Monsterbaustelle direkt neben unserem Hotel geweckt. Da war einer der Meinung es müsste das 5.000.000 Hochhaus mitten in der Nacht gebaut werden und hat mal eben einen Preßlufthammer angeschmissen. Gähn! Erst viertel nach 7 Uhr. Na gut, dann quäle ich mich eben mal aus dem Bett und mache mich nützlich.
Mitten im Flur wurde uns ein Flyer unter der Tür durchgeschoben. Salisbury bietet wohl jeden Morgen von 7-10 am ein Frühstück für Hotelgäste an für schlappe 10 Dollar. Wenn wir zu Zweit wären, nicht schlecht aber mal 5?! Ich werde mal sehen ob ich woanders was zu Essen auftreiben kann.
Gegen halb 8 Uhr schleiche ich mich leise raus. Draußen trifft mich fast der Schlag - es sind bestimmt schon 30 Grad und megaschwül. Noch ist der Himmel bedeckt - ob es heute schönes Wetter gibt?
Direkt gegenüber erspähe ich einen Fresh Market, da schauen wir doch mal was der so freshes anbietet!
Ich kann nur sagen: ich bin fassungslos: da liegen doch tatsächlich richtige Brötchen hinter der Brottheke - und Schokocroissant für die Kids und Hörnchen - ich glaub es nicht! Heute morgen ist mein Glückstag.
Ich kaufe erst einmal ausgiebig die Leckereien zusammen, vergesse natürlich auch die Milch und Philadelphia nicht und dann schnell zurück zu meinen Lieben - die werden sich freuen!
Die Kids sind mittlerweile auch wach - auch wenn sie eigentlich noch gar nicht so aussehen - das ändert sich allerdings schnell als ich ihnen die Tüten mit unserem Frühstück zeige.
Genau 10 Minuten später ist alles verspeist - ich sag ja, wie die Heuschrecken.
Nach dem Beseitigen unseres Chaos ist es dann leider doch schon viertel nach 10 Uhr bis wir dann endlich raus kommen.
Das Wetter sieht mittlerweile genial aus - die Sonne strahlt vom blauen Himmel - ein perfekter Tag zum Biken.
Wir machen uns auf in die 58th Street. Da wir in der 57th wohnen für uns einfach mal eben um die Ecke.
Bei Central Park Bike Tours ist ganz schön was los um diese Uhrzeit. Wir reihen uns in die Schlange ein und harren mal der Dinge. Als wir dann endlich dran sind, heißt es 15 Min Wartezeit - na das ist ja noch zu verkraften. Also wird unser von zu Hause bestellter New York Pass aktiviert und wir erhalten die frisch desinfizierten Helme. Die Fahrräder sehen aus wie vom letzten Weltkrieg aber sie haben Gangschaltung und fahren und für Lissy gibt es sogar ein 20 Zoll Fahrrad - alles andere wäre auch etwas groß gewesen.

Es kann losgehen! Bis zum Central Park in der 59th Street wird das Bike noch geschoben - im Stadtverkehr fahren, will definitv kein Mensch! Im Park herrschen strenge Regeln, biken ist nur auf einem extra vorgesehenen Fahrradweg entlang des East und West Drive möglich. Da die außerdem auch noch ein Einbahnstraßensystem ist, führt uns unser Weg immer gegen den Uhrzeigersinn. Wir fahren vorbei am Wollman Rink, wo im Winter die Eisbahn ist. Auch an den Heckschen Playgrounds kommen wir vorbei. Wer mit uns vor 3 Jahren unterwegs war, erinnert sich vielleicht an den riesigen Spielplatz mit den diversen Wasserstellen.
Den Central Park Zoo haben wir kurzerhand verpasst. Schade, die Seitensträßchen sind nicht wirklich gut ausgeschildert und wer etwas sehen möchte, sollte sich vorab eine gute Karte vom Park besorgen.

Bereits nach einer halben Stunde erreichen wir die Abzweigung vom Belvedere Castle. Alles absteigen - mensch, dieser Helm bräuchte dringend eine Lüftung - mir ist ja sooo heiß!
Am Turtle Rond schwimmen im vermoosten grünen Wasser unzählige Schildkröten.

Wir müssen unsere Räder noch ein wenig den Berg nach oben drücken, dann liegt es vor uns - das Belvedere Castle - für uns eigentlich nur Gargamels Heimat - wenn jemand die Schlümpfe letzten Sommer gesehen hat, weiß, dass der Zauberer Gargamel hierhin geflohen ist.
Der Turm selbst kann kostenlos bestiegen werden. Hier befindet sich auch ein Infoschalter des Central Park. Wir werden auch gleich von einer netten Dame angesprochen, die uns eine wirklich gute Karte vom Park überreicht.
Über dem Castle ziehen ganz schön dunkle Wolken zusammen - ach was - positiv denken: wir fahren Rad - da ist das Wetter selbstverständlich schön, basta!

Direkt neben dem Castle befindet sich das Delacorte Theater, hier findet heute Abend bestimmt wieder eine Veranstaltung statt. Unzählige Menschen stehen sich in langen Schlangen die Beine in den Bauch um Karten zu ergattern.
Wir genießen noch eine wenig die Stille im Park und machen uns dann auf unseren weiteren Weg.
Vorbei am riesigen Moma erreichen wir am Jaqueline Kennedy Onassis Reservoir das Guggenheim Museum, unverkennbar am schneckenförmigen Bau.
Am Seeufer bietet sich uns erstmals eine wunderschöne unverbaute Aussicht.

Am oberen Ende des Sees nehmen wir die Verbindungsstraße, die sog. Transverse Road, um auf dem West Rim wieder zurückzufahren. Hier begegnen uns einige kuriose Gestalten unter anderem immer wieder Hundesitter die sich gleich von einer ganzen Meute Gewusel durch den Park ziehen lassen. Wer führt denn da wen spazieren?
An einem der zahlreichen Trinkstellen füllen wir unsere leeren Wasserflaschen wieder auf. Zum Glück haben sich die dunklen Wolken verzogen und die Sonne strahlt wieder uneingeschränkt vom Himmel herunter. Aber dadurch ist uns auch ganz schön heiß - schwitz!
Am Lake legen wir eine kleine Verschnaufpause ein. Hier ist es sooo schön!
Auf dem Wasser fahren ganz romantisch Ruderbötchen zwischen den ganzen Schildkröten herum und kleine überdachte Pavillions schmücken das Ufer.
Die Wiese ist voller Menschen die wohl überwiegend ihre wohlverdiente Mittagspause hier verbringen. Ich kann mir schlechtere Orte für sowas vorstellen.

Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis wir in Höhe der 72th Street sind. Hier besuchen wir einen der berühmtesten Orte im Park: Strawberry Fields. Dieser Bereich des Parks erlangte traurige Berühmtheit als John Lennon hier am 08.12.80 erschossen wurde. Seine Witwe gestaltete dann diesen kleinen Bereich zu seinem Gedenken.
Auch heute sind hier wieder unzählige Fans. Auf einer der Bänke sitzen Gitarrenspieler und geben ein paar alte Beatlessongs zum Besten.
Das kreisrunde Imagine - Mosaik im Zentrum wird von Fans oder solche die es mal waren umlagert.

Da leider so langsam unsere Mietzeit abläuft und wir unbedingt noch ein weiteres Highlight sehen wollen, müssen wir langsam wieder weiter.
Fast direkt gegenüber liegt die einzige Straße, die wir mit dem Fahrrad in beide Richtungen quer durch den Park befahren können. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren zur nahgelegenen Bethesda Fountain.
Hier ist richtig was los. Direkt neben dem Brunnen bewundern wir einige Straßenkünstler, die riesige Seifenblasen mit 2 Stöcken und langen Schnüren hervorzaubern. Das muss ich mir mal näher ansehen.
Es wurde sogar extra ein Eimer und diverse Stöcke aufgestellt damit man sich auch selbst mal dran versuchen kann. Natürlich sind die Kids direkt Feuer und Flamme. Bei Melissa platzen noch alle aber Melina hat ziemlich schnell den Dreh raus.

Der Brunnen ist wunderschön. Der "Angel of the Waters" wurde als Denkmal an den Bau der Wasserleitung hier errichtet. Wir genießen die Atmosphäre mit der leisen Musik um uns herum. Ja, hier kann man definitiv den Tag genießen.

Unsere weitere Fahrt führt uns zu den Sheep Meadows - einer riesigen Wiese auf der viele New Yorker den schönen Tag genießen. Unzählige Picknickdecken wurden ausgebreitet. Alle New Yorker gehen hier ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung nach. An verschiedenen Ecken wird Volleyball gespielt oder jongliert.
Leider müssen wir in 20 Minuten die Räder wieder zurückbringen, so genießen wir nur ein wenig die Aussicht und machen uns dann auch den Rückweg.

Pünktlich um 14 Uhr rollen wir vor die Pforte unserer Mietstation. Eine Punktlandung. So, jetzt ist meine Frisur vollends zerstört - bin ich froh, das der Helm runter kann. Hm, so wie ich jetzt aussehe, behalte ich ihn wohl lieber bis heute abend auf! Nachdem ich meinen Personalausweis wieder eingesammelt hab, der als Pfand hierbleiben musste, muss jetzt erst mal ein verspätetes Mittagsmahl her.
Da wir nicht wirklich Zeit verschenken wollen, entscheiden wir uns für einen nah gelegenen Deli. Davon gibt es hier unzählige, hierfür sollte man immer ein paar Dollar dabei haben, da viele nur Cash nehmen - und das in der Welt des Plastikgelds!
Der Laden sieht von außen eigentlich ganz klein aus, bietet aber eine ganze Menge. In der Mitte steht ein großes warm-kaltes Buffett. Jeder schnappt sich ein Schälchen und befüllt es mit dem Essen seiner Wahl zum Schluß wird dann gewogen und man zahlt einen Einheitspreis von 6,99 $ pro Pfund. Mangels Sitzplätze verziehen sich die Kids sofort in ein Bushäuschen und verspeisen die Köstlichkeiten. Not macht halt erfinderisch.

So - was nun? Wir beschließen das Wetter vom Wasser aus zu genießen und schlendern zum Ufer des Hudson River. Natürlich kommen wir nicht an allen Souveniergeschäften vorbei. In irgend einem landen wir immer. Diesmal ist allerdings Markus Schuld, der sich unbedingt ein New York T-Shirt kaufen möchte. Praktischerweise gibt es eine Verbindungstür zum Hotel nebenan - die Gelegenheit ist günstig, dachte sich Oma Wally und verschwand mal eben- wohin wohl? Natürlich zum Restroom. Na gut, wer weiß wann der nächste kommt - obwohl, irgendeinen finden wir mit Sicherheit!
Auf dem Weg zur 12th Avenue kommen wir an einer riesigen Taxiwaschanlage vorbei und immer wieder an den kuriosen Parkhäusern. Hier werden die Autos alle übereinander gestapelt.

Gegen halb 4 Uhr sind wir an Pier 86 und das Wassertaxi fährt direkt vor unserer Nase ab - Mist, jetzt ist erst mal eine halbe Stunde warten angesagt. So kommen wir zu einer unerwarteten kurzen Pause. Gegen Vorlage unserer New York Pässe bekommen wir die Tagestickets ausgehändigt, die normalerweise 28 Dollar kosten.
Unmittelbar neben dem New York Watertaxi liegt die USS Intrepid, ein 280 m langer US-Flugzeugträger aus dem zweiten Weltkrieg. Hier ist ein Air&Space Museum untergebracht. Eigentlich wollten wir das ja besuchen zumal das auch in unserem New York Pass mit drin ist - ich befürchte nur, dass uns dafür die Zeit wieder mal einen Strich durch die Rechnung macht. Wieder ein Punkt auf unserer To-Do-Liste. Ich muss beim Anblick des Schiffs immer an den Film "I´m Legend" mit Will Smith denken, der den Flugzeugträger als Golfabschlagplatz benutzt hat.

Direkt nebenan befindet sich die Anlegestelle der Circle Line. Kurz vor 16 Uhr werden wir alle zusammengetrommelt und von hier zum neuen New York Cruise Terminal gescheucht. Warum wir nicht direkt dahin gehen konnten ist mir ein Rätsel.
Hier legt dann auch tatsächlich 5 Minuten später das ersehnte Water Taxi an.

Da das Wetter bryv mitspielt, erobern wir uns Plätze auf dem Oberdeck. Von hier aus eröffnet sich uns schon direkt nach dem Ablegen ein toller Blick auf die Skyline.

Wir genießen den Wind in unseren Haaren und entspannen uns ein wenig. Ich bin allerdings froh, dass ich meine Sonnenbrille dabei habe sonst würden mir gleich wahrscheinlich die Augen tränen. Unser erster Halt ist die Station West Village - wenn wir zur Highline wollten, wären wir hier genau richtig. Der kleine Grasstreifen neben der Anlegestelle ist heute voll belegt von den vielen Sonnenhungrigen.

Wir fahren weiter Richtung Süden immer das World Trade Center One vor den Augen. Der Kapitän des Water Taxis quaselt in einer Tour. Der Akzent ist dabei dermaßen ausgeprägt das wir leider nur die Hälfte verstehen können.

2.Stop auf der Strecke ist im Battery Park. Noch so ein nettes Ziel. Am liebsten würde ich ja überall aussteigen und mich erst mal eine Weile treiben lassen - ich muss beim nächsten Mal unbedingt mehr Zeit für New York einplanen.
Hier am Park haben wir eine tolle Sicht auf die ganzen Finanz- und Bankgebäude.

An Halt Nummer drei South Street Seaport arbeiten wir unsere To-Do-Liste von 2010 mal ab, das hatten wir damals nämlich nicht mehr geschafft. Hier wurde ein wunderschönes Viertel geschaffen. Die Peking, ein Viermastsegelschiff von 1911 liegt wie eigentlich immer im Hafen. Direkt daneben hat eine Trapezschule für Kinder und Jugendliche ihre Anlage aufgebaut und wir bewundern eine Weile deren Künste. Auf dem großen Platz davor haben sich wie üblich Straßenkünstler aufgebaut und geben ihr Können zum Besten.

Rund um den ganzen Platz herum bieten viele Buden ihre Waren an, das ganze hat was von einer Kirmesatmosphäre. Auch deswegen liebe ich New York. An jeder Ecke erwarten einen neue Eindrücke und viele mit denen man in so einer Großstadt gar nicht rechnet.
Während Melissa und ich auf den Weg zum TKTS South Street auf den Weg machen, suchen die anderen mal wieder einen Restroom im Pier 17.
Der TKTS Stand ist direkt auf der anderen Straßenseite und anders wie am Times Square ist hier überhaupt gar nichts los. Von den richtig interessanten Shows gibt es nur noch Karten für Mama Mia und die sollen immer noch 120 Dollar pro Karte kosten. Puh, nicht gerade ein Schnäppchen. Ich beschließe schweren Herzens, dass der Preis mal 5 für uns nicht in Frage kommt.
Wir gesellen uns wieder zu den anderen. Im Pier 17 sind witzige Shops untergebracht. So bestaunen wir zum Beispiel im ersten Stock die kuriosen Weihnachtsbaumanhänger - und das mitten im Sommer!

Im unteren Stockwerk werden tollen Handhüllen verkauft. Leider nur für Iphone und Galaxy S4. Michelle sucht aber immer noch für ihr S2 etwas. Warum hat denn niemand schöne Hüllen für die älteren Modelle?
Nachdem wir alle uns wieder mit kühlen Getränken versorgt haben, fahren wir um 17.30 Uhr mit dem letzten Taxi nach Brooklyn zum Dumbo Center.

Hier drüben treffen wir doch tatsächlich schon wieder auf Dreharbeiten. New York im Sommer scheint bei den Regiseuren schwer beliebt zu sein.
Ausgerechnet an der Stelle wo ich eigentlich Aufnahmen von der Skyline machen wollte, stehen jetzt gedeckte Tische und Stühle und überall wuseln Kameraleute herum - muss das unbedingt jetzt sein.
Michelle findet es natürlich toll und beobachtet jeden Schritt am Set. Diesmal spielen allerdings nicht die großen Berühmtheiten mit. Es wird ein kleiner italienischer Film - nix für Hollywood.

Wir werden uns jetzt erst mal im Brooklyn Bridge Park umsehen. Direkt am Eingang gibt es wohl die beste Eisdiele von ganz New York. Das Eis schmeckt hier wirklich phänomenal - leider nur gegen Cash und wir haben zwar noch etwas Bargeld - allerdings im Hotel - schade eigentlich. Die Kids mosern eine Weile sind aber zu besänftigen als wir ihnen heute auf jeden Fall noch einen Milchshake von Starbucks versprechen.
Wir laufen über die große Wiese zum Ufer des East River. Die Aussicht ist einfach traumhaft bei diesem wunderschönen Wetter.

Immer am Ufer entlang kommen wir an dem großen überdachten Kinderkarussell vorbei, das im Moment zum Unmut der Kids leider Ruhepause macht. Fast genau zwischen der Brooklyn und der Manhattan Bridge gibt es einen kleinen Steinstrand wo auch schon jede Menge andere auf den Sonnenuntergang warten.
Melina und Lissy stürmen lieber den riesigen dahinter liegenden Spielplatz.

Ich könnte hier stundenlang sitzen und die Sonne genießen. Leider müssen wir schon viel zu schnell weiter.
Da wir die Brooklyn Bridge zu Fuß überqueren wollen, suchen wir eine ganze Weile nach dem Aufgang. Eigentlich ist es ja ganz einfach - immer den ganzen verrückten Touristen hinterher, dann ist dieser gar nicht zu verfehlen!
Als diese Brücke im Jahr 1883 eröffnet wurde, war sie die größte und erste Hängebrücke aus Stahl. Sie wurde sogar von einem Deutschen Ingenieur konstruiert.
Ich persönlich finde diese Brücke hier ja immer noch am schönsten von allen. Und der Blick auf die Hochhauskulisse Manhattans ist gleich nochmal so beeindruckend.
Vor allem ist es hier eins: total voll! Ein wahnsinniges Gewusel von Menschen und dazwischen Radfahrer, die mit einem Affenzahn auf der nicht wirklich abgetrennten Fahrbahn dahinsausen. Ganz schön gefährlich!

Schnell gehen ist hier überhaupt nicht möglich. Irgendeiner steht immer im Weg. Leider haben sich im letzten Moment ein paar doofe Schleierwolken vor die Sonne geschoben, so dass es mit unserem schönen Sonnenuntergang auf der Brücke nichts wird.
Aber auch ohne Sonnenuntergang freue ich mich einfach hier zu sein.

Michelle war es übrigens peinlich, dass ihre olle Mutter wie ne Verrückte auf der Brücke rumgehüpft ist und hat sich schnell verkrümelt.
Unten auf der Wiese wo wir eben noch drüber gelaufen sind, findet gerade für alle die Lust haben eine Stunde Pilates statt. Alles ist voller Isomatten - na das wäre ja was für Wally gewesen! Sind wir doch zu früh gegangen.
An einem der Steinpfeiler werden wir fast von einem der wildgewordenen Biker in der Kurve umgenietet. Die sind echt total irre hier!
An jeder freien Ecke auf der Brücke sitzen Händler - zu unserem Glück. Wir haben nämlich einen mordsdurst. Das kalte Wasser kostet nur 1 Dollar und wir leeren die 2 Flaschen mit nur einem Schlag - das tut vielleicht gut!

Etwa in der Mitte der Brücke hängen unzählige Liebesschlösser an den Stahlseilen. Teilweise an so abwegigen Stellen, dass ich mich wirklich frage wie da einer dran gekommen ist.
Kurz vor dem 2. Steinbogen werden wir von einer Amerikanerin angesprochen ob wir nicht alle zusammen ein Bild möchten. Da von meinen Schwiegereltern noch nichts zu sehen ist - klar wollen wir!

Am Manhattan Ausgang der Bridge wird leider immer noch renoviert und überall sind Folien gespannt. Mit schöner Aussicht ist hier nicht mehr so viel. Dafür ist es an diesem Ende noch voller geworden. Wo kommen bloß all die Leute her?
Melina entdeckt einen Stand mit Liberty Kronen und da sie die schon vor 3 Jahren unbedingt haben wollte, ist sie natürlich sofort Feuer und Flamme. Fortan laufen also 2 Kronenträger mehr durch Manhattan.

Auf dem Weg zu Ground Zero kommen wir am City Hall Park vorbei. Das Municipal Building ist immer noch eines der schönsten in der Stadt. Im Amtssitz des Bürgermeisters können sich sogar heiratswütige Touristen das Ja-Wort geben.
Im Park findet gerade eine witzige Ausstellung statt mit total verrückten Figuren. Ich kann beim besten Willen nicht sagen was die darstellen sollen aber die Kinder finden es cool und lachen sich halb schlapp.

Von hier ist es nur noch einen Katzensprung zur St. Pauls Chapel, die leider fast vor unserer Nase schließt. Schade, die hätte ich mir wirklich gerne mal angesehen. Die Kirche erlangte traurige Berühmtheit als sie beim Einsturz des nahen WTC nahezu unbeschädigt blieb. Sie bildete in der Zeit der Aufräumarbeiten einen Ort der Zuflucht für alle. So müssen wir uns mit einem Blick durch den Zaun begnügen.
Auf der Baustelle des neuen WTC One wird immer noch fleißig gebaut und für das 9/11 Memorial ist es natürlich auch schon viel zu spät.

Direkt um die Ecke liegt der Century 21 - genau der richtige Laden für uns.
Wir müssen uns nämlich so langsam mal um unser überschüssiges Gepäck kümmern und uns noch einen Koffer zulegen. Als Michelle mitbekommt, dass es sich hier um ein riesiges Outlet handelt, stürmt sie gleich mal als erste den Laden - Miss Shoppingqueen.
Wally und Adolf wollen sich lieber noch ein wenig Ground Zero anschauen und so ziehen sie immer in Sichtweite alleine los.
Wir machen erst einmal den Laden unsicher. Natürlich bleibt es nicht nur bei dem Koffer. Markus kauft sich noch schnell einen neuen Nike Rucksack - wurde auch höchste Zeit - sein Alter löst sich gerade in seine Bestandteile auf.
Die Kofferwaage ist glaube ich auch eine gut investierte Ausgabe, schließlich müssen wir ja kontrollieren ob die Gepäckstücke auch nicht zu schwer sind.
Michelle wird natürlich auch fündig. Mit hochroten Wangen präsentiert sie uns ihre neue liebste Guess Handtasche.
Auch die anderen Stockwerke werden von uns auf Herz und Nieren geprüft. Aber in den oberen Etagen ist um diese Uhrzeit ein dermaßen großes Durcheinander, das wir einfach nichts schönes finden. Also bleibt es dabei - der Shop will ohnehin gerade schließen und wir werden quasi mit den letzten Besuchern rausgekehrt.
Mit dem schweren Gepäck durch Manhattan macht nicht wirklich Sinn und wir kommen zu dem Schluß, dass für heute hier Feierabend ist - unser Tag war ja auch ganz schön lang.
Zum Glück fährt genau um die Ecke die Subway Linie "R" und die hält genau in der 57th Street also direkt vor unserer Haustür - perfekt!
Tja aber welche Karte brauchen wir nochmal für bis dahin? Reicht 1 Metrocard oder 2 - ich habe keine Ahnung und so befragen wir den Bahnmitarbeiter im Schalter, was denn der günstigste Weg für 7 Personen ist. Natürlich hat der auch wieder einen Sohn und Verwandte in Deutschland - diesmal in Hamburg wohnen und er ist ganz glücklich, dass er jemanden gefunden hat, dem er mal eben seine Geschichte erzählen kann. Das Ende vom Lied - wir finden die absolut günstigste Art Subway zu fahren: Er lässt uns alle Mann ganz umsonst rein und zeigt uns auch noch nach wie vielen Stationen wir aussteigen müssen. Das war definitiv günstiger als eine Metrocard!

Müde schleppen wir uns von der Subway zurück zum Hotel. Die Kids protestieren zwar - sie wollten unbedingt heute noch mal zum Times Square aber Markus ist total am Ende. Und dass, obwohl wir gerade mal 22 Uhr haben. Heute haben ihn die Kinder klein bekommen. Also gehen wir heute alle Mann mal früher in die Falle, dann kann der Tag morgen auch früher beginnen.
Gegen 23 Uhr gehen alle Lichter aus.

gefahrene Kilometer: 0 - oder zählen die von Schiff und Subway auch??
Wetter: traumhafte 34 Grad mit stralend blauem Himmel
Highlight des Tages: Biken im Central Park