29.07.2013 - Visit at Obama

Gähn, wollten wir heute nicht um 8.00 Uhr spätestens fertig sein? Jetzt ist es schon 9.15 Uhr und Michelle schläft immer noch. Schnell fertig machen, eine Aufwachdusche und ein ruckzuck Frühstück, dann sind wir soweit.
Ich flitze schon einmal vor in die Lobby - schließlich muss ich noch das Hotel für Philadelphia morgen buchen.
In der Lobby ist kostenfreies Wlan und nach 3 Versuchen bin ich endlich online.
Wir bekommen über Hotwire das Sheraton Downtown.
Mittlerweile sind auch alle anderen eingetrudelt und wir sind startbereit. Unser Auto hat heute Ruhepause. Von unserem Hotel aus können wir alles per Pedes erledigen.
Das Wetter freut sich heute mit uns. Es ist nicht eine einzige Wolke am Himmel zu sehen.

Um die Ecke sind wir in der 15th Street. Wenn wir hier geradeaus gehen, kommen wir genau zum White House.
Vorbei an der Washington Post und bunten Elefanten und Eseln erreichen wir den Lafayette Park.

Am Rande des Parks besichtigen wir noch die St. Johns Curch, die Kirche des Präsidenten. In Reihe 54 gibt es sogar einen reservierten Platz nur für Barack und Familie. Unmittelbar danach stehen wir schon vor dem Reiterdenkmal von Andrew Jackson, dem 7. Präsidenten der USA. Hier strahlt uns schon das weiß des ersten Hauses der USA entgegen. Trotz aller Hoffnung, die Oma Wally hegt, zeigt sich aber weder Obama noch Michelle.

Zur frühen Stunde ist noch nicht so viel los und wir können uns in Ruhe alles anschauen. Direkt neben dem Haus sind die weißen abgedunkelten Fahrzeuge des Secret Service mit laufendem Motor abgestellt - allzeit bereit lautet wohl die Devise.
Wir gehen vorbei an dem Office Gebäude des weißen Hauses und umrunden den ganzen Komplex - überall sind Absperrungen und Polizei präsent.
Auf der Südseite ist schon deutlich mehr los, klar hier schließt der Garten mit der Elipse an der National Mall an. Unzählige asiatische Besucher fotografieren mit ihren riesigen Tablets was das Zeug hält. Ich finde es ja immer wieder urkomisch mit einem "PC" Fotos zu schießen.

Von dieser Seite bewundern wir den Gemüsegarten der Familie und den first Christmas Tree, der zwar ziemlich groß aber nicht wirklich schön und dazu auch noch schief ist. Trotz aller Rufe von Wally Michelle und Barack möchten sich doch zeigen, sie wäre extra aus Germany angereist, ist außer Secret Service und diversen Gärtnern nichts zu entdecken. Also gibt sie ganz enttäuscht auf und wir schlendern die Pennsylvannia Avenue herunter Richtung Old Post Office. Bis die einmal gefunden ist, ist gar nicht so leicht. Wir landen zuerst in der normalen Post und auf einem Hinterhof in der verzweifelten Suche des Glockenturms. Letzendlich konnte sie sich aber doch nicht vor uns verstecken.

Nur der Seiteneingang ist für Besucher geöffnet und wir durchlaufen zum ersten Mal für diesen Tag einen Sicherheitscheck wie auf dem Flughafen.
In der Halle sind unzählige Souveniergeschäfte, die von Melina erst einmal ausgiebig unter die Lupe genommen werden. Sie kauft sich direkt mal wieder einen ihrer Magnete.
Zu allem Überfluss reißt auch noch an Melinas Sandale ein Riemchen ab. Mist! Die müssen heute noch einiges aushalten.
Da wir hier nichts daran ausrichten können, wenden wir uns zuerst dem Glockenturm zu. Mit einem Aufzug fahren wir in den 9. Stock und steigen dort in einen weiteren Aufzug zum Turm um. Das ist übrigens ohne Entgelt!
Die Aussicht, die uns hier oben erwartet ist einfach nur super.

Die Öffnungen des Glockenturms sind mit Stahlseilen bespannt, das macht das Fotografieren etwas schwierig. Wir genießen den Rumdumblick und die frische Brise hier oben.
3 Etagen unter uns befindet sich noch der Glockenturm, den wir als nächstes in Augenschein nehmen. Die Glocken befinden sich hinter Glas. Ich möchte lieber nicht hier oben sein, wenn die losgehen, da fallen einem bestimmt die Ohren ab.
Wieder zurück auf der Straße würde ich ja am liebsten Fahrräder mieten um die Mall zu erkunden, Markus möchte aber lieber noch ins Hard Rock Cafe. Die Kids mosern. Mit Fahrrädern wäre definitiv besser gewesen wie zu Fuß!

Auf dem Weg zum Cafe kommen wir noch beim FBI-Building vorbei. Gut, dass wir gerade nicht auf der Liste der Most Wanted People stehen.
Melina wollte eigentlich ein Foto mit einem FBI Polizist aber der darf sich auf Nachfrage hin nicht fotografieren lassen aber dafür dürfen wir sein Fahrzeug ablichten.

Das Cafe befindet sich direkt gegenüber des FBI Building in der 10th Str. Die Männer erstürmen das Gebäude Richtung Rockstore und die Frauen die Restrooms.
Als die Herren der Schöpfung sich endlich entschieden haben, gehen wir die 10th Richtung Süden und treffen schon 15 min später auf die National Mall. Die Grünanlagen sind ganz schön riesig. Auf dem Papier sieht immer alles so schön klein aus. Puuhhh, dann wollen wir mal.
Auf beiden Seiten säumen die verschiedensten Museen unseren Weg. Hier in Washington sind sie alle umsonst! Da aber heute die Sonne vom Himmel lacht, halten wir uns damit nicht auf sondern bewundern nur die verschiedenen Gebäude bei unserem Spaziergang von außen.

Das Smithsonian Castle ist dabei wohl das Auffälligste. Hier drin ist der Sitz der Smithsonian Instuition. Dazu gehören 19 Museen und Galerien, iwovon viele hier an der Mall zu finden sind - wie gesagt - alle umsonst!
Die Kids haben ein Karussel im Park entdeckt und müssen es natürlich sofort ausprobieren.

Die Fahrt kostet 3,50 $ pro Karte dauert dafür aber ganz schön lange - hört das nochmal auf sich zu drehen? Nach gefühlten 20 min setzen wir unseren Weg Richtung Capitol fort.
An einer der zahlreichen fahrbaren Buden genehmigen wir uns alle 7 ein leckeres erfrischendes Eis.
Adolf ist zum Asiaten mutiert - er benutzt einen Regenschirm als Sonnenschutz - der neuste Schrei.
Wir machen noch eine kleine Fotosession in beide Richtungen. So lichten wir das Capitol und auch das Washington Monument ab.

Am Reflecting Pool des Capitols genießen wir unser Slush-Eis und schauen den frechen Enten zu. Die eine kommt sogar bis zu unseren Schuhen raufgewatschelt - wenn die mir in den Zeh beißt, beiß ich zurück. Dann gibts heute abend leckeren Entenbraten.

Leider schaffen wir es nicht mehr ins Capitol rein, dafür fehlt uns die Zeit. Dafür gehen wir hinters Capitol zur Library of Congress. Auch hier wieder Kontrollen wie auf dem Flughafen. Alles wird durchleuchtet.
Die Kulisse erinnert mich wieder an den Film mit Nicolas Cage, der hier drin gedreht wurde. Diese Bücherei ist wirklich atemberaubend schön.

Sie soll die größte Bibliothek der Welt sein mit über 100.000 Millionen Bücher und der Bestand wächst ständig. Wir sehen uns das Hauptgebäude, das Thomas Jefferson Building mit der Great Hall an und können von den oberen Stockwerken einen Blick in den Hauptlesesaal werfen.

Durch die unteren Stockwerke inklusive Shop gelangen wir wieder an die frische Luft. Mann, die Sonne blendet total wenn man längere Zeit drinnen war - ohne Sonnenbrille kann ich jedenfalls nicht sein.
Wir wandern zur Union Station, die in der Nähe liegt. Davor steht ein Gegenstück der Liberty Bell von Philadelphia. Mal gespannt, ob wir die auch noch zu Gesicht bekommen.

In der Union Station wartet der so ziemlich größte Foodcourt auf uns den ich bisher gesehen habe. Hier gibt es ja soooo leckere Sachen.
Jeder bedient sich nach Lust und Laune. Michelle kommt endlich in den Genuß von Taco Bell, Markus und Lissy essen mal wieder Pizza, ich genehmige mir ein Philly-Cheessteak und die anderen wollen endlich mal wieder frischen Salat genießen.
Wir futtern bis wir platzen. Oma Wally und Opa Adolf essen sogar noch einen Muffin zum Nachtisch.
Da wir danach schon 17.00 Uhr haben, wird es langsam mal Zeit zur Metro zu gehen.
Kurz vorm Eingang kreuzt sogar noch ein Schuster unseren Weg und wir lassen mal eben Melinas Schuhe reparieren - sehr gut!

So sauber wie alle erzählen, finde ich diese U-Bahn gar nicht, dafür mit 3,45 Dollar für die einfache Fahrt pro Person ganz schön teuer!
Wenigstens lohnt es sich. Wir müssen quer durch die ganze Stadt und steigen bei Metro Center in die Blue Line Richtung Arlington.
Von der Metro Station dort sind es nur noch ein paar Schritte zum Visitor Center. Dort ergattern wir zuerst einen Plan dieses riesigen Friedhofs. Ohne den wären wir hier glaube ich ziemlich verloren. Über 300.000 erstrecken sich auf ca 250 ha.

In den Gräbern liegen hauptsächlich Soldaten und deren Angehörige aber auch hohe Persönlichkeiten.
Wir gehen erst durch endlose Reihen mit Gräbern und schieben uns dann einen steilen Berg hinauf zum Grab des unbekannten Soldaten. Dort findet jede halbe Stunde von der 3rd US Infantry ein Wachwechsel statt.
Wir nehmen auf den Stufen Platz und ruhen ein wenig unsere müden Beine aus.

Um Punkt 18.30 Uhr beginnt das 5-minütige Spektakel bei dem alle Anwesenden Zuschauer stehen müssen. Wir verstehen zwar nicht viel aber eindrucksvoll ist es trotzdem.

Direkt hinter der Gedenkstätte befinden sich die Gräber der Astronauten von der Columbia und der Challenger.

Oh Mann schon kurz vor 19 Uhr, der Friedhof schließt schon um 19 Uhr. Schnell machen wir uns noch auf den Weg zum J.F. Kennedy Grab. Gerade als wir uns auch diesen Berg hochgedrückt haben, ruft eine der Aufsichtspersonen uns zu das der Friedhof jetzt geschlossen wird. Menno - wir kommen extra aus Deutschland! Da drückt sie doch glatt ein Auge zu und gibt uns noch 5 Minuten - wirklich sehr nett!

Die Gräber der Kennedys werden durch die ewige Flamme bewacht. Da wir die Geduld des Personals hier nicht überstrapazieren möchten, beeilen wir uns und marschieren zum Ausgang zurück.
Auf unserem Fußmarsch zurück zur Mall überqueren wir den breiten Potomac River auf der Arlington Memorial Bridge.
Lissy stellt fest das die Statuen am Eingang der Brücke total eklig sind und ruft: Mama die sind ja alle nackt!

Wenn ich jetzt nicht schnellstens etwas zu trinken bekomme, schlürfe ich den Fluss aus!
Zum Glück entdecken wir direkt am Flußufer einen der Refreshmant Center und lassen uns erst mal auf ein kühles, erfrischendes Getränk nieder - tut das gut!
Wenn ihr irgendwann mal Richtung Arlington aufbrecht, nehmt euch bloß was zu trinken mit. Außer den Trinkbrunnen, die eklig nach Chlor schmecken, gibt es dort nichts als Staub. Melina mosert herum, da sie schon wieder Hunger hat. Du liebe Zeit, wir haben doch erst vor 2 Stunden gegessen - ich bin immer noch am Platzen!

Direkt gegenüber von unserem netten Sitzplätzchen befindet sich das Korean War Memorial, dass an den großen Korea Krieg erinnert. Unzählige frische Blumenkränze säumen den Weg. Ob die hier jeden Tag frisch hingestellt werden. Bei dieser Hitze sind die doch sofort verblüht?

Melina und Lissy kühlen sich Arme und Beine im dazugehörigen Teich ab. Es ist aber auch warm heute!
Nur ein paar Meter weiter reckt sich der Tempel von Abraham Lincoln in die Höhe. Hinauf führen 58 Stufen, symbolisch für Lincolns Alter. Die 36 hohen Säulen, stehen für die 36 Bundesstaaten, die es zur Zeit Lincolns gab. Bei Vollendung des Baus in 1922 gab es bereits 48 und man ritze den Rest in die Wangen der Treppen ein. Die letzten beiden Alaska und Hawai stehen auf einer extra Platte am Fuß der Treppe.

Natürlich statten wir auch Abe persönlich einen Besuch ab.

Durch den Sonnenuntergang am Reflectiing Pool vorbei kommen wir an unzähligen Mückenschwärmen vorbei. Alles wedelt mit den Armen - igitt, sind die eklig und lästig.
Als wir das National War II Memorial erreichen, ist die Sonne verschwunden. Schade, schon wieder ein Tag vorbei.

Da wir alle ganz schön erledigt sind, gehen wir an dem Washington Monument und der Elipse vorbei Richtung Hotel. Von der Ferne bewundern wir noch einmal das wunderschön beleuchtete White House und lassen uns dazu ein paar Minuten auf der Mauer des Monuments nieder.

Direkt um die Ecke unseres Hotels liegt ein CVS - der so ziemlich einzigste Markt überhaupt, den ich heute in der Innenstadt entdecken konnte. Es gibt zwar keine große Auswahl, da dieser Markt mehr Drogerieprodukte führt aber für ein paar Kleinigkeiten zum Frühstück und Getränke reicht es aus. Mit Tüten bepackt, gehen wir an einer Reihe von Obdachlosen zurück zum Hotel.
Die Kids haben alle 3 ohne gemecker super durchgehalten!
Um 23.00 Uhr sind wir endlich da - und ich zum ersten Mal für diesen Urlaub so erledigt, dass ich es noch nicht einmal schaffe die Fotos vorm Einschlafen zu sortieren.
gefahrene Kilometer: 0 - gelaufene - vermutlich an die 20
Wetter: 34 Grad - blauer Himmel
Highlight des Tages: der Besuch beim Präsidenten